menu

Individualisierte Brustprothesen dank 3D-Druck

Am 11. Juni 2025 von Nele, H. veröffentlicht

Brustkrebs ist nach wie vor die häufigste Krebsform und stellt auch heute noch eine der häufigsten Todesursachen bei Frauen dar. Dennoch haben Fortschritte bei der Früherkennung, Prävention und Behandlung dazu geführt, dass die Zahl der Todesfälle aufgrund dieser Krankheit allmählich zurückgegangen ist. Aktuell werden in Deutschland schätzungsweise 69.000 neue Fälle pro Jahr diagnostiziert. Forschende der Carle Illinois School of Medicine haben sich nun zum Ziel gesetzt, modernste Technologien einsetzen, um die Lebensqualität von Frauen zu verbessern, die sich einer Mastektomie unterzogen haben – einem chirurgischen Eingriff, bei dem eine Brust, manchmal auch beide, entfernt wird, um Krebs zu behandeln oder zu verhindern.

Mithilfe von 3D-Scanning und 3D-Druck wollen sie personalisierte Brustprothesen entwickeln, die besser an den Körperbau der jeweiligen Patientin angepasst sind. Die Forschenden entwickelten hierfür eine innovative Methode, sodass individuell angepasste Brustprothesen direkt in der Arztpraxis hergestellt werden können. Diese Technik soll dazu beitragen, dass die Prothesen zugänglicher, schneller zu beschaffen und vor allem billiger sind als die derzeit auf dem Markt erhältlichen Prothesen.

Rand Kittani (links) und Dr. Victor Stams (rechts) entwickelten die 3D-gedruckte Brustprothese (Bild: Universität Illinois)

3D-gedruckte Brustprothese für mehr Zugang und Komfort

Nach einer Mastektomie tragen manche Frauen Prothesen, um die Form der Brust unter ihrer Kleidung wiederherzustellen. Diese Prothesen sind oft sehr teuer, vor allem wenn die Patientin eine maßgeformte Prothese benötigt. Dr. Victor Stams, plastischer Chirurg und Professor am CI MED, erklärt, dass einige Patienten sogar auf Prothesen verzichten, weil sie keine Versicherung haben, die Kosten zu hoch finden oder einfach ihre Optionen nicht kennen. Zusammen mit Rand Kittani, einem Studenten der Inneren Medizin, entwickeln sie eine Methode, um 3D-gedruckte Prothesen direkt vor Ort kostengünstig herzustellen. Laut Rand Kittani bietet diese Lösung eine schnelle und erschwingliche Alternative zu herkömmlichen Brustrekonstruktionen und hilft dabei, die finanziellen und sozialen Barrieren zu überwinden, die manchen Patienten den Zugang zu medizinischer Versorgung verwehren. Das Team von CI MED entwickelt erschwingliche Prothesen zwischen 50 und 200 US-Dollar, die direkt in Ihrer Arztpraxis hergestellt werden können, wodurch lange Wartezeiten vermieden werden. „Abgesehen von den Kosten und der Bequemlichkeit begeistert mich am meisten die Möglichkeit, Patienten in einer gefährdeten Zeit ein Gefühl von Würde und Kontrolle zu geben“, sagte Dr. Victor Stams.

Die Idee der 3D-gedruckten Prothesen stammt aus der Arbeit von Julien Montenero, einem französischen Spezialisten, der aus 3D-Bildern des Körpers realistische Prothesen herstellt. Das Team von Kittani greift dieses Prinzip auf und verwendet herkömmlich erhaltbare 3D-Scanner und 3D-Drucker. Vor der Operation scannen sie die gesunde Brust, um ein digitales Modell zu erhalten. Anhand dieser Datei kann schnell eine Prothese hergestellt werden, die perfekt auf die jeweilige Patientin zugeschnitten ist. Laut Victor Stams verbessert dieser maßgeschneiderte Ansatz auch die Ästhetik, was sehr dazu beiträgt, dass man sich nach der Operation besser fühlt. Prothesen bestehen oft aus Silikon oder weichen Materialien, und je individueller und realistischer sie sind, desto teurer sind sie. Das Team von CI MED testet verschiedene Materialien wie 3D-gedruckten Kunststoff, TPU und sogar Bioprint, um die beste Option zu finden, die Komfort, Passform und einen erschwinglichen Preis vereint.

Was halten Sie von den individualisierten Brustprothesen? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Wenn Sie mehr zum 3D-Druck in der Medizin lesen möchten, schauen Sie auf unserer Landing Page vorbei. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Titelbildverweis: Freepik

Teilen Sie Ihre Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEen_USes_ESfr_FRit_IT