Incus fertigt Zeremoniestab für Yale University mit 3D-Metalldruck
Das Wiener Unternehmen Incus GmbH entwickelte mit dem Ingenieur und Künstler Jacob Eldred einen Zeremoniestab für die Yale University. Wie das Unternehmen letzte Woche auf LinkedIn verkündete, kam dabei auch das 3D-Metalldruckverfahren von Incus zum Einsatz. Der Zeremoniestab ist ein Sinnbild für die aktuelle, moderne Ingenieurskunst und weist traditionelle und neuartig gefertigte Komponenten auf. Der Stab selbst soll die geschichtliche Entwicklung des Ingenieurwesens wiedergeben und so kamen bei der Fertigung auch verschiedene traditionelle Verfahren zum Einsatz, aber auch moderne Technologien – wie der 3D-Druck – , was sich in der Form, der Oberflächenstruktur und auch in den Materialien zeigt.
Die Basis wurde aus handgeschnitztem Holz hergestellt. Der Sockel geht dann in eine komplexere Form aus Messing und Kupfer über und mündet in eine geometrisch anspruchsvolle Spitze. Dieser obere Teil besteht aus Aluminium und Stahl und wurde per CNC-Fertigung und 3D-Drucktechnologie gefertigt. Dort befindet sich auch das von Incus gefertigte Bauteil aus Edelstahl 316L, welches per LMM-Technologie 3D-gedruckt wurde. Bei dieser Technologie handelt es sich um eine auf Stereolithografie basierende Metallfertigungstechnologie, welche in einem zweistufigen Prozess abläuft, und womit mehr Metalle verarbeitet werden können, als dies beim Laserschmelzen der Fall ist. Anstelle von Harz bilden bei LMM Metallpartikel das Rohmaterial. Incus hebt die Konsistenz seiner Technologie hervor und deren flexiblen Möglichkeiten. Diese haben auch Ingenieur und Künstler Jacob Eldred überzeugt.
Eldred setzte auf 3D-Druck, um die Möglichkeiten der additiven Fertigungsverfahren hervorzuheben und zu demonstrieren, was mit der Technologie von Incus zu schaffen ist. Das 3D-gedruckte Teil von Incus befindet sich dort am Zeremoniestab, wo der Stamm in einzelne Äste übergeht, und ist somit entscheidend für die Stabilität der Struktur. Das Teil selbst beeindruckt durch seine komplexe Innengeometrie und seine Krümmungen. Traditionelle Verfahren wären nicht in der Lage, diese Komplexität in Metall umzusetzen. Die Spitze des Stabs symbolisiert so sinngebend den (aus heutiger Perspektive betrachteten) Höhepunkt des Ingenieurwesens und dessen Zukunft.
Für das Design ließ sich Eldred von der Natur inspirieren und wollte gleichzeitig die traditionellen Formen und Verarbeitungen miteinfließen lassen: „Diese organischen Formen wurden während der industriellen Revolution aufgrund der Beschränkungen der frühen Werkzeugmaschinen durch flache Ebenen und Zylinder ersetzt. Jetzt, mit fortgeschrittener Automatisierung und 3D-Druck, können wir komplizierte Kurven, Überhänge und Gitter herstellen. Indem ich diese komplexen Formen mit dem Hammer Lab35-Drucker in meiner Skulptur herstelle, setze ich die Tradition der Bildhauer fort, die die Grenzen der Technologie ausreizen. Ich bin gespannt darauf, wie Ingenieure mit der Einführung fortschrittlicher Fertigungstechniken beginnen werden, in diesen komplexen Formen zu denken.“
Neben den Formen und Techniken von anno dazumal war es dem Künstler auch ein Anliegen, die traditionellen Materialien in seinen Zeremoniestab zu integrieren. „Als Künstler und Ingenieur fasziniert mich das Wiederauftauchen natürlicher, fließender Formen in der heutigen Fertigung“, sagt Eldred. „In der Vergangenheit wetteiferten die Handwerker darum, die kompliziertesten und natürlichsten Formen aus Holz, Elfenbein und Silber zu schaffen, wie man sie in den fürstlichen Sammlungen in Dresden und Wien sehen kann, von denen ich mich inspirieren ließ.“ Mehr zur Incus GmbH finden Sie HIER.
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*Titelbildnachweis: Jacob Eldred und Kristin Wagner