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Forscher drucken Hornhaut aus Fischschuppen

Am 9. Oktober 2017 von Moritz M. veröffentlicht
Hornhaut aus Fischschuppen

Forschern der neuseeländischen Massey University haben erfolgreich einen neuen 3D-Drucker entwickelt. Der ein oder andere mag sich jetzt sagen, dass das an sich keine neue Nachricht ist, da die unterschiedlichsten Drucker gerade aus der Erde zu schießen scheinen, wie die Pilze im Herbst. Aber dieser besagte Drucker hat es durchaus in sich: Dieser Drucker kann nicht nur Hornhäute drucken, die später Menschen transplantiert werden können, sondern er verwendet hierzu auch noch Fischschuppen. Dieser Drucker fertigt also eine Hornhaut aus Fischschuppen.

Nach Aussage von Johan Potgieter, dem Leiter des Forschungsprojektes, verwendet das Team das Kollagen aus den Fischschuppen, um damit die Hornhäute zu drucken.  Kollagen ist das im menschlichen Körper am häufigsten vorkommende Eiweiß, das bei uns Menschen in Knochen, Zähnen oder auch der Haut zu finden ist. Ansonsten findet es sich beispielsweise auch in Gelatine und somit in Gummibärchen und Co.. Die neuseedländischen Forscher verwenden in diesem Falle das Kollagen aus den Schuppen des Hoki-Fisch, da der menschliche Körper dessen Kollagen nicht so leicht abstößt.

Hornhaut aus Fischschuppen

PhD-Student Juan Schutte mit dem verwendeten Biodrucker

Die Hornhaut des menschlichen Auges dient einerseits dazu, das menschliche Auge zu schützen und andererseits die ins Auge einfallenden Lichtstrahlen zu brechen. Das Licht muss hierbei möglichst ungehindert eindringen können, damit die Strahlen durch die Pupille und die Augenlinse und im Anschluss auf die Netzhaut treffen, wo dann das eigentliche Bild entsteht. Wenn die Hornhaut erkrankt oder beschädigt ist, führt das in der Regel zu einer verminderten Sehleistung, die im Falle einer Verkrümmung teilweise durch Brillen behoben werden kann. Allerdings kann es bei Vernarbungen oder einer Ablösung der Hornhaut sinnvoll sein, eine Hornhaut zu transplantieren.

Eine Hornhauttransplantation gleicht hierbei einer Organspende, sodass sie nicht ohne Weiteres durchgeführt werden kann. Zwar handelt es sich bei der sogenannten Keratoplastik um die häufigste Form der Organspende, doch übersteigt auch hierbei die Nachfrage das Angebot. Schätzungen zu Folge, benötigen weltweit 10 Millionen Menschen eine neue Hornhaut. Wenn eine Hornhaut transplantiert wurde, dauert es zudem bisweilen sehr lange bis sich der Körper an die neue Hornhaut gewöhnt hat. Außerdem besteht die Gefahr, dass der menschliche Körper sie wieder abstößt.

Hornhaut aus Fischschuppen

Aufbau des menschlichen Auges. Bild via brillen-sehhilfe.de

Der Forscher Johan Potgieter möchte mit seiner Forschung dazu beitragen, eine Methode zu entwickeln, günstig Hornhäute für den Weltmarkt zu entwickeln, um diesen Menschen zu helfen. Deswegen wird die „erneuerbare Ressource Fisch“ verwendet, die in der fischverarbeitenden Industrie als Abfallprodukt anfällt. Das Team ist gerade dabei, aus dem Prototypen ein marktfähiges Modell zu entwickeln und hat hierfür vom australischen Ministerium für Wirtschaft, Innovation und Beschäftigung Gelder in Höhe von 1 Millionen Dollar erhalten.

Was hältst du von dieser Idee, aus Fischschuppen eine Hornhaut 3D zu drucken?

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Die Informationen stammen aus folgenden Quellen: stuff.co, operation-auge.de, sowie von der Techniker Krankenkasse

Ein Kommentar

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  1. Vielen Dank für diesen Beitrag. Immer wieder erstaunlich, was alles möglich ist. Dass ein Drucker eine Hornhaut aus Fischschuppen drucken kann, ist sehr beeindruckend. Mich interessiert das Auge sehr. Es gibt schon jetzt und er Augenmedizin so viele Techniken. Zum Beispiel habe ich mir gerade von einem Augenlinsenchirurgen meine Fehlsichtigkeit operieren lassen habe. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich bin gespannt, was in der Zukunft noch alles möglich sein wird.

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