menu

#3DStartup: Handddle strukturiert und industrialisiert die Anwendungen des 3D-Drucks

Am 8. Juli 2021 von Isabell I. veröffentlicht
Handddle

Handddle ist ein französisches Start-up, das eine Softwarelösung und eine zu 100 % konfigurierbare Mikrofabrik zur Produktion entwickelt hat, die es Anwendern der additiven Fertigung ermöglicht, ihre Prozesse und Anwendungen zu strukturieren und zu industrialisieren. Das Start-up mit Sitz in Bordeaux unterstützt Fachleute bei der Entwicklung des hauseigenen 3D-Drucks, um die Fertigungsschritte zu automatisieren und maximale Wiederholbarkeit zu bieten. Die SmartFarm-Microfactory hat ein Fassungsvermögen von 2 m3 und eine Grundfläche von 1 m2, sodass Sie Ihren Maschinenpark, aber auch Ihre Nachbearbeitungslösungen zentralisieren können. Die SmartFarm stellt außerdem sicher, dass Materialien unter den besten Bedingungen gelagert werden (Feuchtigkeitskontrolle, gutes Temperaturmanagement usw.). Wir haben uns mit Thomas Bourgoin, einem der drei Gründer von Handddle, unterhalten, um mehr über diese Lösung und die zukünftigen Projekte des Start-ups zu erfahren!

3DN: Können Sie sich selbst und Ihre Verbindung zum 3D-Druck vorstellen?

Thomas Bourgoin

 

Hallo, mein Name ist Thomas Bourgoin und ich habe einen technischen Hintergrund im Maschinenbau. Schon sehr früh habe ich mich für neue Fertigungsmethoden interessiert, wobei mich die additive Fertigung mich dazu bewegt hat, mit verschiedenen Marktteilnehmern wie Prodways oder BCN3D zusammenzuarbeiten. Durch diese Zusammenarbeit und meine Leidenschaft für das Thema 3D habe ich ein gewisses Fachwissen entwickelt, das es uns heute ermöglicht, auf diesem Markt Innovationen in der Gesamtkonstruktion zu realisieren.

3DN: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Handddle zu gründen?

Handddle ist das Ergebnis einer starken Beobachtung: Viele kleine Anwendungen sind in den letzten Jahren entstanden oder beginnen zu entstehen, aber zu wenige davon werden hochskaliert. So bleiben wir bei einer sehr „gadgetartigen“ Nutzung von 3D in Unternehmen. Abschließend konnten wir schlussfolgern, dass es recht einfach ist, eine 3D-Maschine anzuschaffen, dass es aber viel komplizierter ist, sie in die eigenen Prozesse zu integrieren – wie jedes andere Werkzeug, das man täglich benutzt. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen die Tatsache, dass man sich mit einer Fertigungsmaschine auf der einen Seite und dem Rohmaterial auf der anderen Seite ohne jegliche Organisation oder Richtlinien wiederfindet. Zum anderen, was eine direkte Konsequenz aus der ersten Tatsache darstellt, fügt man meist nicht über die notwendigen Werkzeuge, um es zu einem etablierten Produktionsmittel zu machen. All dies führte uns zu der Handddle-Lösung, welche die Anwendung dieser Technologie strukturiert und industrialisiert, indem sie weder Maschine noch Material bietet.

3DN: Können Sie uns mehr über Ihre Lösung erzählen?

Der erste Teil unserer Lösung ist Software. Wir haben eine Plattform entwickelt, die sich dem Einsatz additiver Verfahren in Unternehmen widmet. Diese Plattform ermöglicht es, Arbeiten rund um 3D zu initiieren und anschließend zu verwerten. Es gibt zwei Hauptteile: Die Erstellung des Fertigungsbereichs in Bezug auf den verwendeten Maschinentyp und die Randbedingungen des Kunden. Das Hauptziel dieser Plattform ist es, dem Benutzer die Möglichkeit zu geben, die Produktionskapazität eines Maschinenparks zu projizieren und zu überblicken, um von diesem anschließend zu profitieren. Das Erstellen des digitalen Prozesses ist nur der erste Schritt – das Ziel ist es, ihn in Bewegung zu setzen.

handddle

Bildnachweis: Handddle

Zu diesem Zweck haben wir SmartFarm geschaffen, eine Standardinstallation von Produktionsmitteln für den Einsatz von 3D-Druck in Unternehmen, die auf den meisten auf dem Markt erhältlichen 3D-Maschinen basiert. Wir haben das Produkt als „Mikro“-Ökosystem gedacht, sodass es die Herstellungsbedingungen und die Benutzerfreundlichkeit auf das Niveau dessen bringen kann, was wir in der Industrie vorfinden. Vom Kunden stufenlos konfigurierbar und je nach Produktionsbedarf modular aufgebaut, ermöglichen wir unseren Kunden, ihre Rohstoffe unter den besten Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, UV) zu lagern, ihre Maschinen zu installieren und Nachbearbeitungsbereiche zu schaffen. Wir haben eine On-Board-Technologie entwickelt, mit der wir dank der Verarbeitung von Daten aus den Maschinen eine echte Produktionskontrolle anbieten können.

SmartFarm zielt derzeit auf Installationen mit Desktop / Desktop + Maschinen mit einem Nutzvolumen von 0,5 m3 bis 2 m3 bei einer Grundfläche von 1 m2. Jedoch untersuchen wir derzeit auch, was wir für andere, größere Maschinentypen tun können – mit der Idee, nicht durch die Größe eingeschränkt zu sein. Mit dieser Komplettlösung wird versichert, dass jede Produktion machbar ist, aber auch, dass ein gewisser Standard bei der Verwendung von Fertigungsmaschinen eingehalten wird, insbesondere in Bezug auf Gesundheits- und Sicherheitsfragen.

handddle

SmartFarm ist auf Ihre Bedürfnisse konfigurierbar. (Bildnachweis: Handddle)

3DN: Welche Hauptvorteile gibt es?

Unsere Lösung ermöglicht eine vollständige Kontrolle des Fertigungsprozesses und garantiert Wiederholbarkeit in jeder Umgebung, so nah wie möglich am Bedarf. Die Handddle APP zentralisiert das 3D-Druck-Ökosystem in einer kollaborativen Schnittstelle. Wir bieten die Möglichkeit, einen an den jeweiligen Bedarf angepassten Prozess entsprechend der verwendeten Technologien zu erstellen, um zu gewährleisten, dass die Fertigung den festgelegten Prozess respektiert. Die Produktionsmanagement-Oberfläche bietet alle Funktionalitäten, um die Produktion dieser Elemente zu überwachen, zu steuern und zu verfolgen. Cloud-basiert und direkt mit der SmartFarm verbunden, ermöglicht es dem Anwender außerdem, seine Mikroanlage von überall aus zu steuern. Diese Funktionen bieten echte Produktivität auf täglicher Basis und ermöglichen es uns, Aufgaben mit geringer Wertschöpfung zu automatisieren. Der Hardware-Teil standardisiert die Installation der Werkzeuge für die Produktion. Für die Sicherheit des Anwenders wurde ein Filtersystem integriert, das mit einem führenden Unternehmen auf diesem Markt entwickelt wurde. Je nach installiertem Prozess passen wir den Filtrationsblock an, um eine perfekte Effizienz zu gewährleisten. Die Maschinen selbst befinden sich in einer kontrollierten und überwachten Fertigungsumgebung, um die besten Betriebsbedingungen zu gewährleisten. Die Schalldämmung und der Plug & Play-Aspekt des Systems ermöglichen einen schnellen Einsatz in jeder Umgebung, vom Konstruktionsbüro bis zur Werkstatt, einschließlich der Räume für die Zusammenarbeit.

Die Software-Plattform (Bildnachweis: Handddle)

3DN: An wen richten sich die Lösungen von Handddle?

Wir richten uns an Unternehmen mit eigenem Fertigungsbedarf für Werkzeuge, ergonomische Teile oder auch Ersatzteile für die Wartung. Entweder haben sie bereits einen Maschinenpark (dann kommen wir und strukturieren ihn) oder wir definieren und schaffen mit ihnen die Fertigungsmittel, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Der Bildungssektor ist auch eines unserer Hauptziele, sodass Campusse mit Hubs ausgestattet werden, die den Studenten zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt sind wir auch an Unternehmen interessiert, die den 3D-Druck in ihre Wertschöpfungskette integrieren und die Technologie zur Herstellung von Elementen ihrer Endprodukte nutzen wollen. Der Vorteil bei unserer Lösung ist, dass der Kunde mit dem digitalen Teil beginnen kann, die Funktionalitäten zu nutzen beginnt und dann, wenn er einen Schritt weitergehen und die additive Fertigung nutzen möchte, unseren Produktionsstandard, SmartFarm, integriert, der sich mit der Plattform verbindet und ihm die Funktionalitäten in vollem Umfang erschließt.

Bildnachweis: Handddle

3DN: Wie kann Ihrer Meinung nach die Automatisierung von additiven Fertigungsprozessen die Fertigungsindustrie verändern?

Die Möglichkeit, sich auf einen verteilten Fertigungsprozess zu verlassen, wird notwendig sein, wenn wir die Nutzung der Technologie in Frage stellen wollen. Dazu müssen wir in der Lage sein, sicherzustellen, dass ein Standard eingehalten wird – unabhängig vom Produktionsstandort. Wir haben uns daran gewöhnt, um ein dezentralisiertes System herum zu bauen, um die Massennachfrage zu befriedigen. Diese Schemata werden nun in Frage gestellt und die additive Fertigung hat die Fähigkeit, sie zu überdenken. Was die Automatisierung dieser Prozesse angeht, so ist es sicher, dass die Autonomie dieser Systeme einer der Schlüssel sein wird, um weiter zu gehen und die Betriebskosten dieser verteilten Produktionseinheiten zu reduzieren. Das sind Themen, mit denen wir uns intensiv beschäftigen, auch wenn der Weg dorthin noch weit ist. Wir bieten heute den ersten Schritt zur Automatisierung und Intelligenz, der es Unternehmen ermöglicht, weiter zu wachsen, was die Nutzung (und das Image) von Technologie angeht. Mehr Informationen dazu erhalten Sie auf unserer Webseite.

Was denken Sie über die Lösung von Handddle? Lassen Sie uns dazu gerne einen Kommentar da oder teilen Sie uns Ihre Meinung auf FacebookTwitterLinkedIN oder Xing mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

Teilen Sie Ihre Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEen_USes_ESfr_FRit_IT
Bleiben Sie auf dem Laufenden
Erhalten Sie jeden Mittwoch eine Zusammenfassung der neusten News rund um den 3D-Druck