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Deutsches Traditionsunternehmen GROB gibt Einstieg in AM bekannt

Am 8. Juli 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

Der Markt an Anbietern von additiven Fertigungstechnologien wächst jeden Tag weiter rasant an. Nun hat auch die deutsche Holdinggesellschaft GROB-Werke GmbH & Co. KG ihren Weg in den Bereich der additiven Fertigung gefunden. Das Familienunternehmen, welches sich bereits seit 1926 auf die Herstellung von Werkzeugmaschinen fokussiert hat und seinen Stimmsitz im oberschwäbischen Mindelheim hat, hat nun bekannt gegeben, mit dem GMP300 3D-Drucker am additiven Geschehen teilzunehmen. Bei dem neuen GMP300 handelt es sich um einen Metall-3D-Drucker, der besonders mit seiner Fähigkeit der Herstellung von endkonturnahen Bauteilen glänzt. In die eigene 3D-Technologie integriert wurde das LMP-System (Liquid Metal Printing), welches eigenes von GROB entwickelt worden ist.

Der Hauptgrund, weshalb sich das deutsche Traditionsunternehmen für den Einstieg in die Welt der additiven Fertigung entschieden hat, bezieht sich in erster Linie auf die derzeit herschenden Nachteile, wenn es um das Pulverbettschmelz-Verfahren (PBF) geht. GROB sieht hierbei vor allem die hohen Rohstoffkosten in Beziehung zu dem damit verbundenem Aufwand für das Pulverhandlung als zentralen Punkt; gefolgt von langen Prozesszeiten und den essentiell wichtigen Nachbearbeitungsschritten. Hierbei würde man keinen wirtschaftlichen Vorteil beim Gebrauch dieser Technologie sehen – also Grund genug, einen eigenen 3D-Drucker zu entwickeln.

Ein GMP300-3D gedruckter Kühlkörper

Welche Einzelheiten gibt es über den neuen 3D-Drucker von GROB?

Der Name GMP300 setzt sich auf der einen Seite aus GMP, was für GROB Metal Printing steht, und auf der anderen Seite 300, was auf die Größe des Arbeitsraumes von 300 x 300 x 300 mm hinweisen soll, zusammen. Der GMP300 steht laut GROB besonders für eine sehr hohe Produktionsflexibilität – sowohl für Einzel-, wie aber auch für Kleinserienfertigungen. Mit einer 3-Achs-Kinematik und einer maximalen Achsengeschwindigkeit von 30 m/min, verfügt der 3D-Drucker aber zusätzlich auch über einen inerten Raum, der das 3D-gedruckte Bauteil vor möglichen Oxidationen schützen soll und somit auf eine garantiert gleichbleibende Materialqualität deutet.

Den nun aber entscheidenden Unterschied beim GMP300 bringt das dazu verwendete LMP-Verfahren. Es soll laut Hersteller nicht nur die Materialkosten reduzieren, sondern auch durch dessen Verwendung von Draht keine Gesundheits- oder Explosionsgefahren mehr beinhaltet. Das bedeutet konsequenterweise, dass das Tragen von Schutzausrüstung wie auch das anschließende Entpulvern des Bauteils überschüssig macht. Beim LMP-Verfahren handelt es sich außerdem nicht um ein Schweißverfahren, sondern viel mehr um ein Mikrogießverfahren, sodass kaum beziehungsweise gar keine thermischen Verformungen zustande kommen. Neben der erhöhten Produktivität bietet das von GROB entwickelte Verfahren außerdem eine ausgefallene Flexibilität, die auf die Möglichkeiten des schnellen Materialwechsels ohne großen Reinigungsaufwand oder auch auf Auswechseln von Druckkopf und Düse während des Aufbauprozesses zurückzuführen ist.

Für den Eintritt in das additive Geschäft mit dem GMP300 hat GROB vor allem auf robuste Umsetzungen geachtet. Johannes Glasschröder, Teamleiter Doctor of Engineering und Additive Manufacturing bei GROB, sieht klare Vorteile bei dessen Technologie: „Da kein Pulverhandling stattfindet, kann die Integration des Systems in eine bestehende Produktionslinie ohne erhöhte Sicherheitsvorkehrungen erfolgen. Darüber hinaus sehen wir einen großen Synergieeffekt für die notwendige Nachbearbeitung von Funktionsflächen mit unserem bestehenden Portfolio im Bereich der Zerspanung.“

Bild: GROB

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*Bildnachweise: GROB

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