Gerichtsbeschluss zwingt Nano Dimension zur Übernahme von Desktop Metal

Am 2. Juli 2024 hatte Nano Dimension eine Vereinbarung zur Übernahme von Desktop Metal getroffen, und der damals amtierende CEO Yoav Stern von Nano Dimension betonte, dass die Übernahme der Schlüssel zur Weiterentwicklung der additiven Fertigung sei. Beide Unternehmen hatten einen definitiven Vertrag bekannt gegeben, der strategische und finanzielle Vorteile bringen sollte. Nach der Ankündigung kam es jedoch zu Problemen, denn Nano Dimension hielt sich nicht an die Vertragsbedingungen und versäumte es, die behördliche Genehmigung für die Übernahme zeitnah einzuholen, wie es die Vereinbarung vorsah. Desktop Metal reichte daraufhin Klage ein, da Nano Dimension seiner Verpflichtung zur zügigen Einholung der CFIUS-Genehmigung nicht nachgekommen sei. Bereits im September setzte Nano Dimension seine Übernahmestrategie fort und übernahm Markforged – ein Schritt von strategischer Bedeutung, da Markforged im Jahr 2023 einen Umsatz von 93,8 Millionen US-Dollar erzielt hatte. Das Gericht setzte eine beschleunigte Anhörung für den 30. Dezember 2024 an, um den Antrag von Desktop Metal auf ein beschleunigtes Verfahren im Januar zu prüfen. Später, im Februar 2025, wurde ein Prozesstermin für den 11. und 12. März 2025 festgelegt, um die Klage weiter zu klären.
Das Delaware Court of Chancery, ein bedeutendes Wirtschaftsgericht in den USA, entschied nun am 24. März 2025 zugunsten von Desktop Metal. Das Gericht stellte fest, dass Nano Dimension den Vertrag zur Übernahme verletzt hatte und wies die Gegenforderungen von Nano Dimension zurück. Desktop Metal habe laut dem Gericht seine Verpflichtungen aus dem Vertrag in allen wesentlichen Punkten erfüllt.

Das Delaware Court of Chancery entschied zugunsten von Desktop Metal. (Bild: Delaware Court of Chancery)
Zudem ordnete das Gericht an, dass Nano Dimension innerhalb von 48 Stunden eine Sicherheitsvereinbarung mit der US-Behörde CFIUS (Committee on Foreign Investment in the United States) abschließen muss – die letzte Bedingung für den Abschluss der Übernahme. Darüber hinaus ist Nano Dimension verpflichtet, die volle Übernahmevergütung pro Aktie zu zahlen, und es ist dem Unternehmen untersagt, den Vertrag zu kündigen oder Maßnahmen zu ergreifen, die mit seinen Verpflichtungen unvereinbar sind und die Fähigkeit zur Vertragserfüllung beeinträchtigen.
Das Gericht wies außerdem darauf hin, dass das Urteil als teilweises rechtskräftiges Urteil gemäß § 54(b) erlassen wurde, wodurch eine sofortige Berufung möglich ist. Sollte der Deal bis zum 31. März 2025 nicht abgeschlossen sein, darf Desktop Metal die Frist einseitig verlängern, bis der Zusammenschluss tatsächlich vollzogen ist. In Bezug auf die Übernahme ist das Urteil endgültig, jedoch kann Nano Dimension Berufung beim Delaware Supreme Court einlegen. Ziel von Desktop Metal ist es nun, die Übernahme so schnell wie möglich abzuschließen. Mehr darüber erfahren Sie HIER.
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*Titelbildnachweis: Nano Dimension und Desktop Metal