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General Electric investiert 100 Millionen Euro in den Ausbau von Concept Laser

Am 26. April 2017 von Raphael S. veröffentlicht
General Electric

Im Dezember 2016 hat General Electric (GE) den Kauf von zwei der wichtigsten Firmen in der additiven Fertigung abgeschlossen. Das schwedische Unternehmen Arcam AB und die Concept Laser GmbH wurden beide zu 75% übernommen, was die Vorreiterrolle von GE in dieser Industrie verfestigt.

Vor kurzem hat der US-Gigant mit seinen Investitionen nachgelegt: Satte 100 Millionen Euro wurden in den Hauptstandort Lichtenfels gesteckt. Das soll vor allem für das Wachstum von Concept Laser dienen, man möchte die Mitarbeiterzahl von ursprünglich 200 auf 300 bis Ende 2017 anheben. Bisher ist General Electric auf einem guten Weg, bereits in den ersten drei Monaten konnte man einen Zuwachs von 20%, hauptsächlich Ingenieure, verbuchen. Der neue 3D-Campus wird sich über 35.000 m² erstrecken und Platz für bis zu 700 Arbeitsplätze bieten. Schon Anfang 2019 soll der Ausbau abgeschlossen und einzugsbereit sein.

Frank Herzog

„Ich freue mich sehr, dass das Bekenntnis zum Wachstum am Standort Lichtenfels von GE nun mit Taten untermauert wird. Die damit verbundene Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze ist zugleich eine gute Botschaft für die Stadt und den Landkreis Lichtenfels. Die signifikanten Investitionen in einen neuen Standort in Verbindung mit der Bedeutung als neues globales Zentrum innerhalb von General Electric zeigt deutlich den Stellenwert und die Wertschätzung, die Concept Laser entgegengebracht wird“, erklärt Frank Herzog, der Vorsitzende Geschäftsführer von Concept Laser. „Mit einem globalen Konzern als Mehrheitseigner können wir noch stärker von den dynamischen Marktchancen in unserer Branche profitieren“.

Mit diesen neuesten wirtschaftlichen Entwicklungen behauptet sich GE auf dem Markt der additiven Fertigung. Schon zwei der fünf hauptsächlichen Verfahren (Selektives Laserschmelzen – Concept Laser, Elektronenstrahlschmelzen – Arcam AB) hat das Unternehmen unter Dach und Fach, damit ist aber noch lange nicht Schluss. Auf der Hannover Messe 2017 erklärt der Vice President von GE Additive, Mohammad Ehteshami, das Ziel ist in allen Technologien involviert zu sein. Auf die Frage hin, ob das nur durch organisches Wachstum alleine erfolgen kann, antwortet er: „Wir studieren immer organanische und anorganische Möglichkeiten… Strategisch gesehen gibt es anorganischen Züge, bei denen wir dumm wären diese nicht zu machen.“ Als organisch bezeichnet man ein Wachstum, das aus eigener Kraft erfolgt.

Mohammad Ehteshami

Mohammad Ehteshami auf der Hannover Messe 2017 – Bild via 3Dprint.com

Momentan läuft die Abteilung additive Fertigung noch unter GE Aviation, da viele Teile für die Flugzeugindustrie additiv hergestellt werden. Jetzt setzt das Unternehmen den Fokus auf eine separate Entwicklung, man plant bis 2020 ein eigenes Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 1 Milliarden Dollar. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die komplette Jet-Turbine drucken können“, sagt Ehteshami.

Rechnet man die gesamten Investitionen zusammen, hat General Electric bereits fast $3 Milliarden im letzten Jahrzehnt in die additive Fertigung investiert, wobei die Hälfte davon für die Übernahme von Concept Laser und Arcam verwendet wurden.

Das Customer Experience Center in Mebane, USA – Bild via The Maritime Executive

Zusätzlich zum Ausbau des Hauptstandorts Lichtenfels plant GE ein Customer Experience Center in München. Es soll ein Ausbau des Global Research Centers sein und bis zum Ende dieses Jahres ins operative Geschäft einsteigen. Bestehende sowie zukünftige Kunden wird dann ermöglicht, den Design- und Produktionsprozess von Komponenten live mitzuverfolgen. Ingesamt 50 Ingenieure werden die Einrichtung betreiben, dazu zählen Techniker und Ingenieure, die sich im additiven Design und der Fertigung spezialisiert haben.

Ausgehend von einem Investment über $15 Million wird das Zentrum in München mit 10 Maschinen von Concept Laser und Arcam AB ausgestattet. Neben dem Training von Kunden soll die Anlage auch für Forschung und Entwicklung durch nahegelegene Universitäten genutzt werden.

„Das Konzept eines Customer Experience Centers ist ein wesentlicher Teil von GE Additive’s Strategie, die additive Technologie weltweit an die Hersteller zu bringen“, so Robert Griggs, General Manager der Customer Experience Centers von GE Additive. „Deutschland ist ein Pionier für die gesamte additive Fertigung, also war es kein Zufall, dass wir München für unser erstes Center ausgewählt haben.“

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