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Formnext Start-Up Challenge 2023: Was erwarten die diesjährigen Gewinner von der Veranstaltung?

Am 17. Oktober 2023 von Astrid Z. veröffentlicht

Die Formnext 2023, das am meisten erwartete Event des Jahres in der Branche der additiven Fertigung, steht vor der Tür. Sie findet vom 7. bis 10. November in Frankfurt am Main statt: Unternehmen und Fachleute aus der ganzen Welt haben bereits ihre Teilnahme an der Veranstaltung schlechthin zum Thema 3D-Druck zugesagt. Nachdem bei der Ausgabe 2022 nicht weniger als 29 581 Besucher und mehr als 800 Aussteller begrüßt werden konnten, sind die Erwartungen für dieses Jahr noch höher! Wie immer werden auch in diesem Jahr die Gewinner der Formnext Start-up Challenge auf der Veranstaltung vertreten sein. Die Gewinner der Ausgabe 2023 sind Odapt (Spanien), Endless Industries (Deutschland), Helio Additive (USA), Vitro3D (USA) und Progresja New Materials (Polen). Letzteres gewann auch den AM Ventures Impact Award, den Preis für das nachhaltigste Projekt.

Die Start-up Challenge der Formnext unterstützt die vielversprechendsten Start-ups, indem sie den Gewinnern des Wettbewerbs eine kostenlose Teilnahme an der Messe mit einem eigenen Stand und einem umfassenden Marketingpaket bietet. Die siegreichen Start-ups können an ihren Ständen in den Start-up Areas (Halle 11.1.-B55 oder 12.0-B81) getroffen werden. Darüber hinaus haben die Gewinner die Möglichkeit, sich im Rahmen von Pitchnext, einem Pitch-Event, das am 7. November 2022 um 14 Uhr auf der Industry Stage (11.0 D72) stattfindet, vorzustellen.

Die Gewinner der Formnext Start-up Challenge 2023

Bereits im neunten Jahr belohnt die Formnext Start-up Challenge junge internationale Unternehmen der Additiven Fertigung für ihre innovativen, zukunftsweisenden Geschäftsideen. Die diesjährigen preisgekrönten Innovationen zeigen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der additiven Fertigung und reichen von medizinischen Anwendungen, dem Recycling von Titan als Druckmaterial und Analysesoftware bis hin zu neuen 3D-Drucktechnologien, die unter anderem auf die Automobil-, Elektronik-, Dental- und Maschinenbaubranche abzielen.

Wie die Organisatoren der Veranstaltung betonen, spiegelt die Tatsache, dass die Gewinner aus vier verschiedenen Ländern kommen, auch die große internationale Bedeutung des Wettbewerbs wider. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen, um mehr über ihre Projekte zu erfahren und darüber, was sie von der Teilnahme an der Formnext 2023 erwarten!

Odapt

Das spanische Start-up-Unternehmen Odapt ist für 3Dnatives-Leser nicht neu. Wir haben die Gründer im Dezember 2022 interviewt und sie haben uns ihr innovatives 3D-gedrucktes Stomaband-Projekt vorgestellt. Weltweit tragen bis zu 15 Millionen Menschen aufgrund von verschiedenen Krankheiten einen Stomabeutel. Die derzeit erhältlichen Stomabeutel weisen jedoch mehrere kritische Probleme auf, wie z. B. Auslaufen und schlechte Passform. Odapt hat die erste 3D-gedruckte Scheibe aus biokompatiblem Silikon entwickelt, die auf der Haut haftet und sich an jeden Patienten anpasst. Dank der 3D-Drucktechnologie kann das Design daher angepasst werden und ist nachhaltiger. Ivana Llobet Leca, CEO und Mitbegründerin von Odapt, kommentierte den Gewinn: „Wir hoffen, dass unser Projekt und die Auszeichnung andere Start-ups im Gesundheitswesen dazu ermutigen werden, die AM-Technologie zu nutzen, um personalisierte und patientenzentrierte Lösungen weiter voranzutreiben. Wir hoffen auch, die Industrie zu ermutigen, mehr Ressourcen in das Gesundheitswesen zu investieren, indem wir mehr biokompatible Materialien für den 3D-Druck anbieten und Materialien und Prozesse weiter zertifizieren, um den Vorschriften für Medizinprodukte zu entsprechen.“

Odapt

3D-gedruckte Stomascheibe aus Silikon. (Bild: Odapt)

Zu ihrer Teilnahme an der Formnext 2023 fügt sie hinzu: „Wir sind besonders daran interessiert, Unternehmen zu treffen, die biokompatible und flexible Materialien für den 3D-Druck anbieten, wie z. B. Silikon, und mit Herstellern von Medizinprodukten und Investoren in Kontakt zu treten. Außerdem wollen wir das Bewusstsein für Stomabeutel und unser Odapt-Projekt schärfen und mit allen sprechen, die sich für personalisierte Medizin interessieren.“

Endless Industries

Das Berliner Start-up-Unternehmen Endless Industries hat sich mit einem neuen Ansatz für den 3D-Druck von Endloskohlefasern hervorgetan. Dieses extrem widerstandsfähige Material wird vor allem in der Automobilproduktion, im Maschinenbau und bei anderen Anwendungen eingesetzt, die sowohl Stärke als auch Leichtigkeit erfordern. Endless Industries hat ein eigenes Material, eine Software und eine patentierte Düse entwickelt, die gleichzeitig Kohlefaser und Kunststoff verarbeitet. Eine Lösung, mit der auch große Teile sehr effizient hergestellt werden können. Da das Start-up keine eigenen 3D-Drucker herstellt, will es seine Erfahrungen auf der Formnext nutzen, um führende Maschinenhersteller kennen zu lernen und Kooperationen zu initiieren.

Helio Additive

Helio Additive, ein 2020 in China gegründetes und jetzt in den USA ansässiges Start-up, wurde für seine thermische Simulationssoftware Dragon für die additive Fertigung ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Slicing- und Analysesoftware, die bessere 3D-Druckergebnisse für Kunst- und Verbundwerkstoffe garantiert. Im Detail zerlegt Dragon 3D-Modelle in einzelne Voxel und zeichnet deren thermischen Verlauf auf. Helio Additive hat sich auf das Verhalten von Kunststoffen spezialisiert, die sich bei Wärmeeinwirkung unterschiedlich stark ausdehnen und so zu unterschiedlichen Ergebnissen im Druckprozess führen. Die Dragon-Software vermeidet durch physikalische Berechnungen Druckfehler und ermöglicht einen schnelleren, zuverlässigeren und skalierbaren Druck.

Vitro3D

Ein weiterer Gewinner der Formnext Start-up Challenge ist das US-amerikanische Unternehmen Vitro3D, das eine volumetrische additive Hochgeschwindigkeitsfertigungstechnologie entwickelt hat. Die Technologie von Vitro3D verarbeitet eine breite Palette von Materialien, einschließlich hochviskoser Harze, und kann mehrere Materialien zu einem einzigen Teil kombinieren, ohne dass Stützstrukturen erforderlich sind. Das Unternehmen entwickelt eine Plattform, auf der Hersteller per Knopfdruck schnell, zuverlässig und nachhaltig ein Teil herstellen können. Die Zielbranchen sind die Dental- und die Elektronikindustrie: Die Technologie wird den schnellen Direktdruck von Alignern ermöglichen und die Elektronikhersteller in die Lage versetzen, komplexere Leiterplatten (PCBs) anzubieten, ohne dass neue Werkzeuge benötigt werden. Camila Uzcategui, CEO und Mitbegründerin, kommentierte die Anerkennung wie folgt: „Vitro3D fühlt sich geehrt, zu den Gewinnern der Formnext Start-up Challenge zu gehören. Durch die Teilnahme an der Formnext 2023 erhoffen wir uns, mit den besten Talenten der Branche in Kontakt zu kommen und mehr über die neuesten Entwicklungen in der modernen Fertigung zu erfahren. Wir freuen uns darauf, unsere volumetrische additive Fertigungstechnologie zu präsentieren und Kontakte in Bereichen zu knüpfen, in denen wir schwierige Fertigungsaufgaben lösen können.“

Bild: Vitro3D

Progresja New Materials

Das polnische Start-up-Unternehmen Progresja New Materials zeichnete sich besonders durch den nachhaltigen Ansatz seines Verfahrens aus und wurde deshalb auch mit dem AM Ventures Impact Award 2023 ausgezeichnet. Sein innovatives Projekt umfasst die Rückgewinnung und das Recycling von Titan als 3D-Druckmaterial auf europäischer Ebene. Nach Angaben von Progresja New Materials ist die Recyclingrate von Alttitan in der EU extrem niedrig, was das Unternehmen so schnell wie möglich ändern möchte. Der in der gesamten EU gesammelte Titanschrott wird verschiedenen Verfahren wie Reinigung, thermochemische Behandlung, Bearbeitung und Zerstäubung unterzogen, um ein für die additive Fertigung geeignetes Titanpulver zu erhalten. Das Unternehmen ist derzeit dabei, eine groß angelegte Produktion zu starten und plant zu diesem Zweck den Aufbau eines Netzes von Titanrecyclingzentren in ganz Europa, die sich in der Nähe von Zentren der Luft- und Raumfahrtindustrie befinden. Für Adrian Kukofka, den Geschäftsführer von Progresja New Materials, ist die Formnext der perfekte Ort, um seine Realität bekannt zu machen und sich international zu etablieren.

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Bild: Mesago Messe Frankfurt GmbH/Marc Jacquemin

Der Gewinn der Start-up Challenge“, fügte er hinzu, „hat uns in unserer Überzeugung bestärkt, dass die Weiterentwicklung unserer Technologie sinnvoll ist und dass Nachhaltigkeit für den AM-Markt immer wichtiger wird. Wir freuen uns auf die Teilnahme an der Formnext, um wichtige Kontakte zu Industriepartnern und potenziellen Investoren zu knüpfen und unsere Innovation zu präsentieren. Wir erwarten, dass die Teilnahme an der Formnext unser Wachstum deutlich ankurbeln und uns weiter voranbringen wird.“

Was halten Sie von der Formnext Start-up Challenge 2023? Hat sie das Potential, den Werdegang der Start-ups nachhaltig zu beeinflussen? Lassen Sie uns gerne einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder  LinkedIN  mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

Titelbildnachweis: Mesago Messe Frankfurt GmbH

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