Ford: 3D-gedrucke Radmuttern als Diebstahlschutz
Wurden Ihnen schon einmal Ihre Autofelgen gestohlen? Falls ja, dann könnte Sie folgende Innovation interessieren: Ford hat 3D-gedruckte Radmuttern zum Diebstahlschutz der Felgen entwickelt. Diese Radmuttern werden mit einer einzigartigen biometrischen Signatur hergestellt, die auf der aufgezeichneten Stimme des Fahrers basiert, so dass sie vollständig personalisiert sind. Laut Hersteller sind diese unmöglich zu reproduzieren. Noch im Konzeptstadium könnte diese neue Lösung die Anzahl der Diebstähle dieser wertvollen Komponenten, die die Nabe und den Reifen verbinden, durchaus reduzieren.
Ford ist seit Jahren ein Befürworter der additiven Fertigung und entwickelt weiterhin innovative Produkte, um allen Fahrern ein angenehmeres Fahrerlebnis zu bieten. Letztes Jahr hat Ford einen unter Zusammenarbeit mit dem Digital Additive Production Institute der RWTH Aachen einen 3D-gedruckten Luftkrümmer aus Aluminium entwickelt, der für eine Verteilung der Luft von den Turboladern zu den Zylindern sorgt. Diesmal konzentriert sich das amerikanische Unternehmen auf den Fahrzeugschutz und hofft, den Diebstahl von Autozubehör, einschließlich Rädern und Reifen, mittels durch 3D-gedruckte Radmuttern verringern zu können. Nach den neuesten Statistiken des National Insurance Crime Bureau sind diese in den Vereinigten Staaten im Jahr 2018 um 4,1% zurückgegangen.
Ford setzte auf additive Fertigung, einschließlich der EOS-Metallmaschinen, um kundenspezifische Sicherungsmuttern herzustellen. Bemerkenswert ist die Modellierungsmethode: Der Autohersteller erklärt, dass diese auf einer Stimmaufnahme des Fahrers basiert. Die Stimme würde mindestens eine Sekunde lang aufgezeichnet und die Tonkurven wird dann mit Hilfe einer speziellen Software in ein physikalisches Modell umgewandelt. Dieses Modell wird dann in Form eines Kreises identisch auf Mutter und Schlüssel mit Hilfe der Laserschmelztechnologie aus säure-und korrosionsbeständigem Edelstahl gedruckt werden. Das Paar bestehend aus Mutter und des Schlüssels einzigartig. Zudem hat Ford angekündigt, dass der Fahrer eine solche Stimmaufnahme nicht verpflichtend ist. So kann der Fahrer alternativ auch seine Initialen oder ein beliebiges Logo verwenden.
Raphael Koch, Forschungsingenieur bei Advanced Materials and Processes, Ford of Europe, fügt hinzu: „Es ist eine der schlimmsten Erfahrungen für einen Fahrer, wenn er sein Auto ohne alle vier Räder findet. Der Austausch einiger Leichtmetallräder kann Tausende von Dollar kosten, aber diese einzigartigen Felgenmuttern werden Diebe aufhalten. Dass Räder sicherer werden und mehr Produktanpassungen möglich sind, ist ein weiterer Beweis dafür, dass der 3D-Druck das Gesicht der Automobilproduktion verändert.“
Der Hersteller gibt an, dass die 3D-gedruckten Muttern mit einer Sicherungsvorrichtung ausgestattet sind, die eine Reproduktion unmöglich macht. Sie würden in der Tat unregelmäßige Einkerbungen und Rippen aufweisen, die mit einem Wachsabdruck unmöglich zu kopieren wären, da der Wachsabdruck brechen würde, sobald die Mutter entfernt wird. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie die additive Fertigung die Anpassung an Kundenwünsche auf eine andere Ebene hebt und es ermöglicht, Innovationen schneller zu entwickeln. Lars Bognar, Research Engineer, Advanced Materials and Processes, Ford of Europe, kommt zu dem Schluss: „Mit unserer eigenen Druckerei können wir Werkzeuge und Teile genau dann herstellen, wenn wir sie brauchen, und sie schneller als je zuvor ersetzen. Bei einigen Werkzeugen konnte die Lieferzeit bis zu acht Wochen betragen, aber mit dem 3D-Druck wurde diese auf nur fünf Tage reduziert. Das Beste ist, dass sich jeder hinsetzen, das benötigte Teil erstellen und es aus recyceltem Kunststoff drucken kann.“
Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Ford sowie in diesem Video:
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