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Das erste 3D-gedruckte Fischfilet wurde hergestellt

Am 11. Mai 2023 von Leonie M. veröffentlicht

Die additive Fertigung hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Lebensmitteltrend entwickelt. Es hat die Art und Weise, wie Lebensmittel jeglicher Art hergestellt werden, völlig verändert und kann an die spezifischen Bedürfnissen der Verbraucher angepasst werden. Dies zeigte nun auch das israelische Lebensmitteltechnologieunternehmen Steakholder Foods, das, in Zusammenarbeit mit dem in Singapur ansässigen Fischzuchtunternehmen Umami Meats, das erste 3D-gedruckte Fischfilet hergestellt hat.

Die neue Art, Fisch zu essen

Für diese neue Kreation werden im Labor gezüchtete tierische Zellen entnommen und in Muskeln und Fett umgewandelt. Anschließend werden sie mit einer biologischen Tinte in 3D gedruckt. Das Ergebnis ist ein Fischfilet, welches die Eigenschaften von echtem Fisch auf beeindruckende Weise imitiert. Obwohl dieses Verfahren zunächst noch sehr kostspielig ist, ist man sich zuversichtlich, dass es die Lebensmittelindustrie künftig revolutionieren wird. So stellt es eine nachhaltigere und ethischere Produktion von Lebensmitteln dar, ohne dass Tiere geschlachtet werden müssen. Auch bietet das Lebensmittel eine sichere und gesündere Alternative, da die bei der biologischen Einfärbung und der Herstellung des Endprodukts verwendeten Inhaltsstoffe streng kontrolliert werden.

Zur Herstellung druckt der 3D-Drucker auf einer Glasplatte und erschafft bei jedem Durchgang ein weißes Filet mit einer Textur, einem Geschmack und Schuppen, nahezu identisch zu einem natürlichen Fisch. Wird dieser anschließend gebraten und gewürzt, kann er nach Aussage derjenigen, die das 3D-gedruckte Fischfilet bereits probierten, kaum noch unterschieden werden. Derzeit arbeiten die Forscher an zwei weiteren Filets, welche zum einen den Zackenbarsch und zum anderen ein Aal-Filet nachahmen sollen. Außerdem hoffen sie, demnächst noch drei weitere gefährdete Fischarten anbieten zu können.

Die Herstellung des Fisches mithilfe des 3D-Drucks ist zweifellos unkomplizierter als Rindfleisch, hat aber auch ihre Nachteile. Stammzellen von Rindern sind gut erforscht, über Fischzellen ist hingegen weniger bekannt. „Wir müssen herausfinden, wovon sich die Zellen ernähren und wie sie wachsen. Dazu gibt es bisher nicht viele Informationen. Die Zahl der Wissenschaftler, die sich mit der Biologie von Fischstammzellen befassen, ist nur ein Bruchteil derer, die sich mit tierischen und menschlichen Zellen beschäftigen„, erklärt Mihir Pershad, Geschäftsführer von Umami.

Auch wenn noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu leisten ist, steht uns ein Durchbruch bezüglich der Art und Weise, wie sich die Verbraucher in Zukunft ernähren könnten bevor, um aktuelle Probleme wie die übermäßige Tierhaltung zu lösen. Werden die Produktionsprozesse der 3D-gedruckten Produkte immer mehr optimiert, so könnten die Kosten dieser sinken und die Herstellung und der Konsum dieser Produkte der breiteren Masse zugute kommen. In Zukunft könnte diese Technologie auf eine breite Palette anderer Lebensmittel ausgeweitet werden, sodass Verbraucher künftig ethischere, nachhaltigere und gesündere Lebensmittel genießen können.

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*Titelbildnachweis: REUTERS

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