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Filamente, Projekte und Zukunftspläne: was dürfen wir von 3dk.berlin erwarten?

Am 24. Oktober 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

Die Welt der additiven Fertigung scheint seit sämtlichen Jahren keinen Moment mehr still zu stehen – und das ist auch gut so! Mit einer großen Anzahl an unterschiedlichen Technologien, aber noch viel mehr verschiedenen Materialien, konnten bereits so einige Anwendungen und sogar ganze Industrien revolutioniert werden. Besonders die FDM-Technologie ist mitunter am weitesten verbreitet und am meisten genutzt, ist aber ebenso mit einer ganzen Bandbreite an Materialien kompatibel. Entsprechend gibt es auch etliche Anbieter und Hersteller von FDM kompatiblen Materialien. Vor allem das Berliner Unternehmen 3dk.berlin hat sich in den letzten Jahren einen Namen in dieser Szene gemacht, so haben sie dieses Jahr doch erst das neuartige Engineering PLA vorgestellt, welches über die Landesgrenzen aus für beeindruckende Druckergebnisse gesorgt hat. Wir haben die Chance ergriffen und Florian Deurer, Leiter R&D bei 3dk.berlin, um ein Interview gebeten, um mehr über die entwickelten Materialien, Zukunftspläne und aktuelle Projekte der Berliner zu erfahren.

3DN: Kannst Du dich und deine Verbindung zur additiven Fertigung kurz vorstellen?

Florian Deurer (Bild: 3dk.berlin)

Mein Name ist Florian Deurer, ich bin der Leiter R&D bei 3dk.berlin. Ich bin vor fast 10 Jahren zur Bernhardt Kunststoffverarbeitungs GmbH gekommen und habe dort angefangen, unter dem Label 3dk.berlin, die Produktion von Filamenten für den 3D Druck zu realisieren. Der Inhaber Herr Volker Bernhardt wusste schon damals, dass es sich hier um eine Schlüsseltechnologie handelt. Seither ist tatsächlich viel passiert. Wir haben neue Standards in der Branche gesetzt und im Lauf der Jahre für viele unserer Industriekunden Spezialmaterialien entwickelt. Aber auch unseren Privatkunden bieten wir noch heute die größte Farbpalette Europas an, auf dem Gebiet der lebensmittelechten Materialien. Nach wie vor verwenden wir für unsere Easy to print (ETP) Produkte keinerlei Flussverstärker u./o. Weichmacher. Auch für Künstler, Gestalter, Architekten wie Möbelbauer bieten wir Materialien wie unser spezielles Modell-Art an, welches gerade auf dem Gebiet der Nachbearbeitung nach wie vor unschlagbar ist.

3DN: Wir haben dieses Jahr bereits über das Engineering PLA von 3dk.berlin berichtet, doch was hat sich seit dessen Launch bei Euch getan?

Sehr viel. Seit dem Launch von E-PLA sind sehr viele mittelständige und auch kleinere Unternehmen mit Sonderanfragen an uns herangetreten. Oft geht es um farbliche Anpassungen, die im Bereich RAL auch keinerlei Problem darstellen, aber häufig auch um spezielle Rezepturen, um z.B. bestimmte Oberflächeneffekte zu erzielen. Weiterhin arbeiten wir auch an vielen Forschungsprojekten mit, um noch weitere Innovationen im Bereich Filamentproduktion zu ermöglichen.

3DN: An welchen Projekten arbeitet ihr aktuell gezielt?

Aktuell bereiten wir den Launch eines glasfaserverstärkten Polyphenylensulfid (PPS) vor. Hier wurde mit einem hohen Glasfaseranteil ein sprödes in ein festes Material umgewandelt, welches auf sehr vielen handelsüblichen 3D-Druckern einfach zu verarbeiten ist. Darüber hinaus steht die Hitzebeständigkeit im Fokus der Entwicklung. Die aktuellen Testergebnisse sind schon jetzt sehr vielversprechend. So sind auch ohne den zusätzlichen Schritt des sog. Temperns (Nachbehandlung mit Wärme, um Materialien zu kristallisieren) Temperaturen bis 250 Grad Celsius bei sehr guter Temperaturbeständigkeit möglich. Und dies ist noch nicht das „Ende der Fahnenstange“. Zum Jahresende wird ein speziell entwickeltes Polycarbonat (PC) Filament und ein für den Außenbereich angepasstes ASA ins Sortiment gestellt. Dank Verpackungen wie „Print out of the Box“ gehört nun auch feuchtes u./o. verdecktes Filament der Vergangenheit an und es können allen Kunden ganz neuartige Materialien angeboten werden. Zum Beispiel spezielle Entwicklungen aus Forschungsprojekten wie das „noch“ exklusive Holzfilament, sowie das lang erwartete Medizin zertifizierte Filament für den Bereich Dental können 2023 mit ins Programm aufgenommen werden.

Die ‚Print out of the Box‘ Verpackung im Einsatz (Bild: 3dk.berlin)

3DN: Gibt es bereits Pläne für die Zukunft bei 3dk.berlin?

Die Zukunft für uns als Premiumhersteller sehen wir besonders in der engen Zusammenarbeit mit Geräteproduzenten wie z.B. der iFactory 3D GmbH in Düsseldorf. Der Hersteller von hochwertigen Belt-Printern aus Düsseldorf braucht ganz besondere Filamente, welche der Qualität der Maschinen entsprechen. Ein Highlight dieser Kooperation ist eine spezielle TPU Neuentwicklung durch welche ganz neue, hoch individualisierte Produkte im Bereich Healthcare möglich werden, die es in dieser Form noch nicht am Markt gibt.

3DN: Hast Du noch abschließende Worte für unsere Leserschaft?

Nach fast 10 Jahren in der 3D-Druck Branche habe ich natürlich schon so manche Entwicklung kommen und gehen gesehen, doch nun bewegen wir uns auf sehr spannende Zeiten zu. Die Filament Drucker wurden in den letzten Jahren immer besser und die Zusammenarbeit mit Herstellern wie uns ermöglicht nun Produkte, welche nun immer häufiger vom Massenmarkt konsumiert werden können. Hiervon profitieren nicht nur wir, sondern die Technologie insgesamt. Wie in vielen anderen Branchen steht und fällt der 3D-Druck mit der Massenverwertbarkeit. Es wird immer deutlicher sichtbar, dass in naher Zukunft in immer mehr Haushalten 3D Drucker stehen und Produkte des täglichen Bedarfs produzieren werden. Wenn wir es uns vorstellen können, können wir es drucken! Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, klicken Sie bitte HIER

Haben Sie schon Erfahrungen mit den Materialien von 3dk.berlin gemacht? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf FacebookTwitter,  LinkedIN oder Xing mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

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