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Erfolgreicher Start der Terran 1 von Relativity Space – Umlaufbahn dennoch nicht erreicht

Am 24. März 2023 von Delona Z. veröffentlicht

Im Dezember letzten Jahres stellten wir Ihnen die Terran 1 vor, die fast vollständig 3D-gedruckte Rakete von Relativity Space. Mithilfe der DED-Technologie und des Laserschmelzens konnte das Unternehmen dieses Raumfahrzeug herstellen – ein absoluter Durchbruch in der Branche. Nach Angaben des Herstellers handelt es sich um die höchste 3D-gedruckte Metallstruktur, die je gebaut wurde. Die Terran 1 war ursprünglich für den Transport von leichten Satelliten in den Weltraum vorgesehen. Nach einer vielversprechenden Ankündigung wurde die Rakete auf der LC-16-Startrampe in den Einrichtungen der US Space Force in Cape Canaveral, Florida, platziert. Ursprünglich war ein Start für den 8. März in diesem Jahr geplant. Aufgrund von technischen Problemen, schlechtem Wetter und einem zu geringen Treibstoffdruck wurde die Reise ins All zweimal verschoben.

Letztendlich hat die Mission mit dem Spitznamen „Viel Glück, viel Spaß“ einen Meilenstein erreicht, denn die Terran 1 konnte gestern Abend um 23.30 Uhr US-Zeit abheben. Die Rakete erhellte drei Minuten lang den Himmel über Florida, bevor ihr die Kraft ausging, um die Weltraumumlaufbahn zu erreichen. Der Start sah jedoch vielversprechend aus. Die erste Stufe der Rakete, die für den Startschub zuständig ist, erfüllte ihren Zweck und löste sich ohne Komplikationen, nachdem ihr Treibstoff ausgegangen war. Im Anschluss zündete ein Triebwerk nicht ausreichend, was den verbleibenden Teil eigentlich hätte antreiben sollen und verhinderte, dass die Rakete die Umlaufbahn erreichte. Der Startleiter der Terran 1, Clay Walker, bestätigte, dass es eine „Anomalie“ in der Endstufe gegeben habe.

Relativity Space Terran 1

Die Terran hob um 23:30 Uhr von Cape Canaveral ab (Bild: Relativity Space)

Ein großer Schritt für Relativity Space

Obwohl die Terran 1 die Umlaufbahn nicht erreichen konnte, stellt dieser erste Start einen bedeutenden Fortschritt für Relativity Space dar. Denn die Terran 1 hat es immerhin geschafft, den Max Q zu überwinden, den Moment, in dem die Rakete bei einem Orbitalstart den Punkt des maximalen Luftdrucks passiert – ein entscheidender Punkt für Tim Ellis, den CEO von Relativity Space. Mit dieser Mission will das Unternehmen die Effizienz und Zuverlässigkeit ihres additiven Herstellungsverfahrens demonstrieren. Sie erwähnte übrigens, dass es sich bei diesem Start nur um einen Prototyp handelte, da keine Nutzlast oder Satelliten im Inneren der Rakete platziert wurden. Nach diesem „Misserfolg“ erklärte das Unternehmen immerhin, dass es in den nächsten Tagen Updates bereitstellen werde, um ähnliche Probleme bei künftigen Starts zu vermeiden.

Die Pläne von Relativity Space beschränken sich nicht nur darauf, mit der Terran 1 den Weltraum zu erreichen, denn das amerikanische Unternehmen arbeitet bereits an ihrem Nachfolger, der Terran R. Diese Rakete soll zu 90 % aus 3D-Druck bestehen, aber auch wiederverwendbar sein. Laut Tim Ellis zeigt sie „eine klare Entwicklung“ im Vergleich zur Terran 1. Sie soll in der Lage sein, 20-mal mehr Nutzlast als ihre große Schwester zu transportieren, was etwa 20 Tonnen entspricht. Wenn alles nach Plan verläuft, soll die Terran R bis 2024 abheben und als wichtiger Transporter für die Erforschung des Mars dienen.

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*Titelbildnachweis: Relativity Space

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