ELASTIUM: 3D-gedruckte Sneaker erstmals vollständig aus Schaumstoff gedruckt

Schuhe aus dem 3D-Drucker gehören immer noch zu den relativ neuen Erfindungen. Obwohl die additive Fertigung bereits in den späten 1970er Jahren aufkam, wurde sie erst drei Jahrzehnte später, im Jahr 2014, in die Schuhindustrie eingeführt. Aushängeschild und Vorreiter war dabei adidas mit seinen 3D-gedruckten Futurecraft-Zwischensohlen. Seitdem hat der 3D-Druck die Schuhindustrie erobert und Reebok, Nike, Puma, New Balance und viele andere bekannte Namen der Branche haben sich die Technologie zu eigen gemacht. ELASTIUM, ein in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässiges Startup-Unternehmen, ist der jüngste Neuzugang auf dem wachsenden Markt für 3D-gedruckte Sneaker und überrascht die Schuhindustrie mit seinen neuen Schaumstoff-Schuhen. Das von dem Ingenieur und Tech-Unternehmer Robert Karklinsh gegründete Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die 500-Milliarden-Dollar-Branche aufzumischen, indem es vollständig 3D-gedruckte Sneaker aus 100% recycelbaren Schaumstoffen anbietet.

Im Gegensatz zu anderen 3D-gedruckten Sneaker- bzw. Schuh-Startups, die auf einfache Materialien und Technologien setzen, kombiniert ELASTIUM Gitterstrukturen mit fortschrittlichen Schaumstoffen, um nachhaltige, personalisierte und unglaublich bequeme Sneakers herzustellen. ELASTIUM verwendet daher bei der Herstellung seiner 3D-gedruckten Sneaker Schaumstoffe mit niedriger Dichte aus thermoplastischem Elastomer (TPE). Der 3D-Druck gelingt dann durch ein Verfahren, das auf einer Granulat-Extrusionstechnologie basiert. Dieser innovative Ansatz sorgt dafür, dass die Sneaker nicht nur weich und bequem sind, sondern auch eine Dämpfung und Elastizität bieten, die mit der von Hochleistungs-Sportschuhen vergleichbar ist, wie sie etwa  Nike und Adidas bieten.

Die Schuhe werden in 13 verschiedenen Farben zu einem Preis von 250 $ pro Paar angeboten und mithilfe eines firmeneigenen FGF-Verfahrens (Fused Granulate Fabrication) hergestellt.

3D-gedruckte Sneaker mit KI-Design

ELASTIUM verwendet diese hauseigene 3D-Drucktechnolgie mit Schaum, um die Materialkosten durch die Verwendung von Industriestandard-Rohstoffen in Form von Granulat erheblich zu reduzieren. Diese Kosteneffizienz hebt ELASTIUM von anderen Schaum-3D-Druckverfahren ab und ermöglicht den vielseitigen Druck in einem breiten Spektrum von verschiedenen Dichten.

Zusätzlich zum innovativen Produktionsprozess bieten die ELASTIUM-Sneaker einen fortschrittlichen thermoplastischen Hochleistungsschaum, der leicht, weich, elastisch und waschmaschinenfest ist. Der Vorteil der Materialien liegt auch in deren Langlebigkeit und deren Komfort. Die Schuhe kann man daher mit oder ohne Socken tragen. Außerdem setzt das Unternehmen auf KI-inspiriertes Design. Das erste Modell, ELASTIUM-1, verfügt über ein Monomaterial-Design, das zunächst von Künstlicher Intelligenz generiert und dann von einem Schuhdesigner in 3D überarbeitet wurde.

Der entscheidende Schritt zum 3D-Druck

Herkömmliche Schuhfertigungsverfahren sind langsam, kapitalintensiv und nicht nachhaltig. Tatsächlich landen 22 von 23 Milliarden Paar Schuhen der jährlichen Produktion auf Mülldeponien, wo sie Hunderte von Jahren brauchen, um sich zu zersetzen. ELASTIUM will in diesen Prozess nachhaltig eingreifen, indem es die Schuhproduktion neu definiert. Die 3D-Drucktechnologie des Unternehmens ermöglicht eine schnelle, bedarfsgerechte und lokale Fertigung, die sowohl ökologisch als auch effizient ist. Darüber hinaus zielt ELASTIUM darauf ab, die Schuhindustrie zugänglicher zu machen. Dies soll gelingen, indem es eine Plattform für individuelle Konzepteure und Marken bietet, die die Schuhproduktion so einfach macht, wie die Veröffentlichung einer App im App Store.

Dieser Produktionsansatz ist nachhaltig und bedarfsorientiert und macht herkömmliche Prozesse der Schuhherstellung wie Formenbau, Nähen, Kleben und Lagerung überflüssig. Dadurch ist es nicht nur möglich, die Kosten zu senken, sondern auch die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Zudem bestehen die ELASTIUM-Sneaker aus recycelbarem TPU-Schaum, sodass sie für neue Paare wiederverwendet werden können, sobald sie ausgedient haben. Ein weiterer einzigartiger Aspekt der Markteinführung ist die Einführung von NFTs (non-fungible tokens). Die ELASTIUM-1-Sneaker werden als physische Paare in limitierter Auflage und als NFTs verkauft, die den Besitzern das Recht einräumen, physische Paare zu bestellen und nachzubestellen, auch wenn die Erstauflage ausverkauft ist. Dieses innovative Konzept des digitalen Eigentums ermöglicht es den Inhabern der NFTs, praktisch zu Eigentümern des Designs zu werden, mit der Möglichkeit, ihre Rechte zu handeln und das digitale Gut in die physische Welt zu übertragen. Weitere Informationen finden Sie HIER.

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*Bildnachweise: ELASTIUM