ECO3D Oktober: Die aktuellen Branchennews

Der Fortschritt in der Zukunftsbranche 3D-Druck geht immer weiter, sei es in der Finanzierung von vielversprechenden, neuen Technologien oder in der Wirtschaft, wenn die großen Firmen additive Fertigungssysteme in ihre Produktionskette implementieren. 3Dnatives präsentiert Ihnen mit der Rubrik ECO3D Oktober die hottesten Nachrichten in Wirtschaft und Finanzen aus der 3D Druck-Industrie. Wir stellen Ihnen die aktuellen Investitionen, Finanzberichte, Firmenübernahmen und Expansionsstrategien mit den Big Playern der Branche vor.
Akquisitionen, Investitionen und Partnerschaften
SLM Solutions mit Großauftrag
Der deutsche 3D-Druckerhersteller SLM-Solutions, der insbesondere für das Laserschmelzen bekannt ist, verkündete den Eingang eines Großauftrages über 50 Drucker durch einen asiatischen Abnehmer. Die Bestellung wird einen Wert von 31 bis 48 Millionen Euro haben, abhängig davon, welche Modelle der Kunde aus dem Portfolio von SLM Solutions wählt, wobei die Auslieferung bis zum Jahre 2020 erfolgen wird. Der Name des chinesischen Abnehmers wurde nicht genannt.

Verschiedene Quelle berichten davon, dass der Kunde Single- und Multilaser Drucker der Serie SLM 280 bestellt hat. Bild via SLM Solutions
Amazon kauft Body Labs
Im Bereich 3D-Scanning vermeldete Amazon diesen Monat die Übernahme des Start-ups Body Labs, das eine Technologie verwendet, um den ganzen Körper eines Menschen zu scannen. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, Kleidung virtuell anzuprobieren. Diese Investition ist dem Unternehmen von Jeff Bezos zwischen 50 und 100 Millionen Dollar wert.

Auf Grundlage der Körperform, die digital berechnet wurde, kann die Kleidung individuell angepast werden, wie in diesem Beispiel. Bild via Body Labs
Materialise expandiert in Belgien und Polen
Das belgische Unternehmen Materialise muss aufgrund seines anhaltenden Erfolges seine Kapazitäten erweitern. Neben seinem Hauptsitz in Löwen expandiert das Unternehmen auch in Polen. In der neuen Fabrik finden rund 80 SLS-3D-Drucker Platz, wodurch sie zu der Größten Ihrer Art in Polen wird. Hiermit möchten die Belgier ihr Geschäft in unserem östlichen Nachbarland deutlich ausbauen.

Einblick in die neue Fabrik in Polen. Bild via 3D Printing Media Network
Impossible Objects sammelt 6,4 Millionen US-Dollar ein
Das US-Unternehmen Impossible Objects hat 6,4 Millionen US-Dollar eingenommen, um mit der Vermarktung seines 3D-Druckers Model One zu beginnen. Es basiert auf der patentierten CBAM-Technologie (Composite-Based Additive Manufacturing), die das klassische InkJet-Verfahren und Carbonfasern nutzt, um starke, leichte Teile zu schaffen.
Natural Robotics erstellt einen kostengünstigen SLS-Drucker
Das spanische Startup hat seine Crowdfunding-Kampagne für seinen neuen SLS-3D-Drucker VIT gestartet. In nur einer Woche hat es Natural Robotics geschafft, mehr als 180 000 € zu sammeln, was um das Achtfache über dem Kampagnenziel liegt. Der VIT basiert auf der selektiven Lasersinter-Technologie und bietet ein großzügiges Volumen von 250x250x250 mm. Der Einführungspreis beträgt 6.000 €; er wird offiziell für 11 000 € erhältlich sein, ein relativ niedriger Preis für diese Art von 3D-Druckern.

Der neue VIT-Drucker
Biodruck-Technologie
Investition von 9,29 Millionen US-Dollar zur Entwicklung von Implantaten
In Australien hat die Regierung ein Projekt mit verschiedenen Universitäten und Krankenhäusern gestartet, das darauf abzielt, 3D-Druck und Robotik in die Produktion von individuellen Knochenimplantaten für Krebspatienten zu integrieren. Das Projekt im Wert von 9,29 Millionen US-Dollar wird von Stryker unterstützt, einem amerikanischen Unternehmen, das sich auf Medizintechnik spezialisiert hat, inklusive der Herstellung von maßgeschneiderten Implantaten.
CollPlant mit Millionen-Beteiligung
Das israelische Biodruckunternehmen CollPlant verkündete, dass das Unternehmen fünf Millionen Dollar von der Investmentfirma AlphaPharma des österreichischen Milliardärs Martin Schlaff bekommen habe. Diese Investitionen werde CollPlant dazu nutzen, weiter in die Entwicklung und in die Marktreife seiner 3D-gedruckten Organe zu investieren, welche nach Unternehmensangaben bereits deutlich vorangeschritten sind.
Deutsch-französische Kooperation
Auch der deutsche Chemiegigant BASF und der französische Bioprint-Spezialist Poietis intensivieren ihre Bemühungen im Bereich des Biodrucks. Dazu haben die beiden Unternehmen einen gemeinsamen Rahmenvertrag unterzeichnet, um die Entwicklung einer 3D-gedruckten Haut voranzutreiben. Diese Haut soll dazu dienen, in Zukunft auf Tierversuche für den Tests von kosmetischen Inhaltsstoffen verzichten zu können.
Finanzberichte
Renishaw mit anhaltendem Wachstum
Renishaw PLC erwartet für das erste Quartal 2018 einem Umsatz von £ 142,3 Mio. Somit läge dieser 26% höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es wird spekuliert, dass dieser Erfolg auf die Eröffnung eines globalen Netzwerks von Zentren für additive Fertigungslösungen zurückzuführen ist. Dieser Erfolg wurde vom Sales and Marketing Director William Lee bestätigt, der sagte: „Wir sind sehr erfreut, dass wir dieses Jahr unsere Zentren für Additive Manufacturing in den USA, Deutschland und Kanada eröffnet haben.“
Proto Labs mit Rekordumsatz
Proto Labs hat Rekordergebnisse mit einer vierteljährlichen Umsatzsteigerung von 12,7% auf 88,1 Millionen US-Dollar zu vermelden. Proto Labs ist in verschiedenen Bereichen wie im 3D-Druck, der CNC-Bearbeitung und im Spritzguss tätig. Der 3D-Druck beläuft sich auf 11,1 Millionen US-Dollar an diesem Gesamtumsatz, ein Wachstum von 12,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016.
3D Systems mit enttäuschenden Zahlen
3D Systems berichtet: Der US-Hersteller 3D Systems enttäuschte Investoren mit der Veröffentlichung seines neuen Quartalsberichts. Der Bericht zeigte einen Rückgang von 2,2% (auf 15,9 Millionen US-Dollar) seines Umsatzes mit einem Nettoverlust von 37,7 Millionen US-Dollar (von vorher 21,4 Millionen US-Dollar). Aufgrund einer großen Änderung seiner globalen Strategie fiel die 3D Systems-Aktie letzten Mittwoch um 29,7% .
Ultimaker mit Finanzierung von NPM-Capital
Ultimaker hat bekannt gegeben, dass das führende Private-Equity-Unternehmen NPM Capital einen bedeutenden, derzeit nicht genannten Betrag in das Unternehmen investiert hat. Das Geld soll in Wachstum, Produktentwicklung, F & E, Marketing und Vertrieb investiert werden. Der CEO von Ultimaker, Jos Burger, schien mit dem Deal zufrieden zu sein und sagte: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit NPM Capital. Sie haben einen guten und soliden Ruf als engagierter längerfristiger Investor. NPM Capital verfügt über einen flexiblen Investitionshorizont, der auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtet ist.“
1,6 Millionen Euro für BeAM
BeAM ist bekannt dafür, ein innovatives Unternehmen zu sein, das eine Methode des direkten 3D-Druckens von Metallteilen mit Laser Metal Deposition und Direct Energy Deposition entwickelt hat. Dies hat zu einer Kapitalzuführung von 1,6 Millionen Euro durch die Aktionäre geführt. Nach dieser letzten Investitionsrunde liegt das Gesamtkapital bei über 8 Mio. Euro.
Weitere News aus der Branche
HP expandiert in den Bereich Metalle
Während noch wenige Details mitgeteilt wurden, gab HP-Chef Dion Weisler in diesem Monat bekannt, dass der US-Hersteller 2018 an einem neuen Prozess zur additiven Herstellung von Metallen arbeiten wird, der speziell für die Massenproduktion entwickelt wurde. Diese Ankündigung erfolgt nur wenige Monate nach dem Start der HP Jet Fusion-Technologie.
3D-Druck weiter auf dem Vormarsch
Die niederländische Bank ING hat einen Bericht veröffentlicht, der besagt, dass mithilfe des 3D-Drucks bis 2060 die Hälfte der produzierten Waren hergestellt werden könnte, was etwa 25% des Welthandels ausmachen würde. Dank ING könnte der 3D-Druck in den kommenden Jahren enorme Auswirkungen auf verschiedene Bereichen wie Automobil-, Industriemaschinen- und die Produktion von Konsumgütern haben.
Enormes Wachstumspotential auf der Insel
Ein weiterer Bericht mit dem Titel «Made Smarter Review» unter der Führung von Jürgen Maier, Geschäftsführer von Siemens UK, informierte, dass neue Technologien wie Additive Manufacturing, künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung/ Robotik in den nächsten zehn Jahren £ 455 Milliarden in der verarbeitenden Industrie für das Vereinigte Königreich bewirken könnten. Der Anteil des 3D-Drucks würde sich auf 72,1 Milliarden £ belaufen. Diese disruptiven Technologien könnten auch etwa 175.000 Arbeitsplätze schaffen und die industrielle Produktivität um mehr als 25% steigern.
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