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Immer mehr deutsche Unternehmen führen den 3D-Druck ein

Am 2. April 2021 von Isabell I. veröffentlicht
deutsche Unternehmen 3D-Druck

Jedes Jahr führt der Hersteller Ultimaker eine globale Studie durch, die nicht nur den Einsatz der additiven Fertigung, sondern auch die Akzeptanz, das Verständnis und die Herausforderungen bei den Nutzern seiner 3D-Drucker analysiert. Der 3D Printing Sentiment Index bewertet jedes teilnehmende Land nach seinem Reifegrad: Deutschland liegt nach den USA und Großbritannien auf Platz 3 der führenden Länder im 3D-Druck. Im Vergleich zum Vorjahr würden 2020 mehr deutsche Unternehmen den 3D-Druck einsetzen und mehr Kompetenzen in diesem Bereich erwerben – ein Beweis dafür, dass die Anwender sich weiterbilden und weitergehen möchten. 48 % sagen, dass die additive Fertigung im nächsten Jahr einen erheblichen Einfluss auf ihr Unternehmen haben wird (gegenüber 36 % im letzten Jahr).

Wie wird der 3D-Druck auf der ganzen Welt eingesetzt? Wie wird er von Unternehmen wahrgenommen? Welchen Nutzen haben sie davon? Auf diese Fragen sucht Ultimaker mit seiner durchgeführten Studie The 3D Printing Sentiment Index Antworten. Im Jahr 2020 stellt der Hersteller fest, dass die Gesundheitskrise Unternehmen und Hersteller dazu veranlasst hat, 3D-Technologien zur Herstellung komplexer und neuartiger Teilen zu nutzen. Wir alle erinnern uns an den berühmten Adapter, der eine Decathlon-Tauchmaske in ein Atemgerät umwandeln konnte. Insgesamt setzten im Jahr 2020 mehr Unternehmen die additive Fertigung ein und mehr als 50 % von ihnen nutzten sie für die Konstruktion von Endteilen. Der Werkzeugbau bleibt jedoch ein wichtiger Teil der Anwendungsfälle. 75 % der Befragten gaben an, dass sie verschiedene Werkzeuge in 3D drucken, um Logistikabläufe zu rationalisieren sowie Werkstätte und Montagelinien besser zu organisieren.

deutsche Unternehmen 3D-Druck

Der 3D Printing Sentiment Index 2021 wurde in 12 Ländern durchgeführt (Bildnachweis: Ultimaker)

Der Einsatz von 3D-Druck durch deutsche Unternehmen

43 % der befragten deutschen Unternehmen geben an, dass sie den 3D-Druck eingeführt haben – das sind 10 % mehr als im Vorjahr. Angesichts der aktuellen Gesundheitskrise ist dieser Anstieg besonders beeindruckend. Die meisten von ihnen verwenden Polymere als Material (88 %) im Vergleich zu  22 %, die Verbundwerkstoffe, und 13 %, die Metall bzw. Kohlefaser benutzen. Dieses Ergebnis ist nicht sonderlich überraschend, wenn man die ganze Bandbreite an Thermoplasten auf dem Markt betrachtet, die von klassischen Filamenten wie PLA bis hin zu Hochleistungspolymeren, einschließlich aller Polyamidpulver, reicht.

Tatsächlich ist das Rapid Prototyping für die meisten deutschen Befragten nicht mehr die Hauptanwendung des 3D-Drucks: Der Anteil liegt bei 66 %. Anstatt dessen konnte die Werkzeugherstellung die Oberhand gewinnen, da sie 69 % der Anwendungen ausmacht. In der Tat ermöglicht der 3D-Druck die Entwicklung von kundenspezifischen Werkzeugen für interne Produktionsprozesse, wodurch Stillstandszeiten an Fertigungsketten reduziert, und Ersatzteile schneller entwickelt werden können, während gleichzeitig der Lagerbestand optimiert wird. Auch hier spielen kompatible Materialien, die ähnliche mechanische Eigenschaften wie die bearbeiteten Werkzeuge bieten, eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt gibt es mittlerweile zahlreiche 3D-gedruckte Endprodukte. Der Anteil liegt hierbei bei 59 %. Dieser Prozentsatz ist stark und zeigt, dass viele Unternehmen im Bereich der additiven Fertigung einen Mentalitätswandel durchleben.

Heineken hat 3D-Druck zur Konstruktion von Werkzeugen für seine Montagelinien integriert (Bildnachweis: Ultimaker)

Die Wahrnehmung der additiven Fertigung

Ein weiteres Ziel des 3D Printing Sentiment Index ist es, die Wahrnehmung der Technologie zu verstehen und die Hindernisse, die einer vollständigen Einführung entgegenstehen, zu identifizieren. Alle diejenigen, die dieser Branche aufmerksam folgen, wissen, dass der Mangel an Wissen und die Zugänglichkeit zu einigen Prozessen und Materialien – auch in Bezug auf Kosten – zwei der Hauptprobleme sind. Ein Gefühl, das von den deutschen, befragten Unternehmen teilweise geteilt wird: 25 % von ihnen geben an, dass sie nicht über genügend Fähigkeiten verfügen, um die Vorteile der additiven Fertigung voll auszuschöpfen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies jedoch ein sehr positives Ergebnis, denn 2019 lag dieser Wert noch bei 42 %.

Unter den zahlreichen Vorteilen des 3D-Drucks sticht die schnelle Produktionsgeschwindigkeit besonders heraus: 73 % der deutschen Teilnehmer geben an, dass die additive Fertigung der effizienteste Weg ist, um Fertigteile in kleinen Serien zu produzieren. Schließlich möchten wir erneut hervorheben, dass 48 % der Anwender in Deutschland von den positiven Auswirkungen überzeugt sind, die 3D-Technologien im nächsten Jahr auf ihre Aktivitäten haben werden. Das ist ein Zeichen des Vertrauens in die additive Fertigung, welchem aufgrund der aktuellen Lage noch mehr Gewichtung zugesprochen werden kann.

Immer mehr Unternehmen setzen auf hausinterne 3D-Drucklösungen (Bildnachweis: Ultimaker)

Jürgen von Hollen, CEO von Ultimaker, fasst zusammen: „Hersteller auf der ganzen Welt mussten sich schnell anpassen, als die Pandemie ihre Lieferketten veränderte. Ob es sich um das Prototyping von Innovationen oder das Drucken eigener Werkzeuge für den Betrieb der Maschinen handelte, diejenigen, die aufgeschlossen waren, passten sich am effektivsten an. Dies zeigt, wie hart die Innovatoren auf der ganzen Welt daran arbeiten, die Wirtschaft, die Produktion und das tägliche Leben am Laufen zu halten, trotz oder gerade wegen der äußeren Herausforderungen. Die Möglichkeiten des 3D-Drucks sind wirklich endlos. Es ist spannend zu sehen, welche erstaunlichen Lösungen von Designern und Ingenieuren vorgeschlagen werden. Wir sind sehr stolz darauf, dass Ultimaker Unternehmen dabei hilft, ihre Nachhaltigkeit trotz der Herausforderungen zu sichern, indem sie sich dem 3D-Druck verschreiben.“ Den vollständigen Bericht sowie die Indikatoren für andere Länder finden Sie auf der offiziellen Ultimaker-Website.

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