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Der medizinische Sektor auf der Formnext 2023: Hersteller und Marktanwendungen

Am 9. November 2023 von Jana S. veröffentlicht

Während in Frankfurt seit Dienstag die Veranstaltung für additive Fertigung in vollem Gange ist, wollten wir uns auf einen der vertikalen Märkte konzentrieren, der schon seit einigen Jahren 3D-Technologien stark nutzt, nämlich die Medizintechnik. Wenn man verschiedenen Marktstudien Glauben schenkt, ist dies ein Sektor, der exponentiell wächst, und wenn man die Vorteile des 3D-Drucks im Hinterkopf behält, versteht man auch, warum. Personalisierte Geräte, die besser auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten werden, Biokompatibilität bestimmter Materialien, die Möglichkeit, die Mechanismen und Texturen des menschlichen Körpers nachzubilden, usw. Bei einem Spaziergang durch die Gänge der Formnext 2023 konnten wir mehrere Anwendungen aus dem medizinischen Bereich entdecken, wobei einige Aussteller sich auf diesen Markt spezialisiert haben und sich insbesondere auf den Dentalbereich konzentrieren.

Hersteller im Dienste des medizinischen Sektors auf der Formnext 2023

Der medizinische Bereich ist eine Vertikale, die von zahlreichen Herstellern von 3D-Druckern, Materialien oder auch Dienstleistern addressiert wird. Es ist bekannt, dass die additive Fertigung mittlerweile ein nützliches Hilfsmittel für viele Gesundheitsexperten ist, so dass einige Marktteilnehmer spezielle Angebote entwickelt haben. Auf der Formnext 2023 tauschten wir uns mit dem deutschen Hersteller Orthonative 3D aus, der den FDM/FFF Medical MAX3D 3D-Drucker für Kieferorthopäden entwickelt hat. Er erklärte uns, dass diese Gesundheitsexperten leicht zu erlernende, wiederholbare und zuverlässige Lösungen benötigen: Da sie keine Drucker sind, wollen sie sich auf ein einfaches und effizientes Verfahren verlassen.

Graphys Lösungen (Bild: 3Dnatives)

Wenn wir bei der Dentalbranche bleiben, haben wir aufgehört, die Anzahl der dedizierten Maschinen zu zählen, die dieses Jahr auf der Formnext vertreten waren. Zu nennen sind hier die italienische Firma DWS mit ihrer D-Fab-Lösung, Rapidshape mit seiner Reihe von 3D-Druckern für Kunstharz oder Asiga, das dieses Jahr auf der Messe vertreten ist. Auch auf der Seite der Materialhersteller gab es viele, die ihre Lösungen vorstellten – hauptsächlich Kunstharz für den Dentalbereich, wie Sie sich denken können. Besonders beeindruckend war das Angebot von Graphy, einem koreanischen Unternehmen, das den Tera Harz TC-85 entwickelt hat, um Aligner direkt in 3D zu drucken, ohne einen Schritt des Thermoformens durchlaufen zu müssen. Das Unternehmen bietet übrigens seine eigene LCD-Maschine und Lösungen für die Nachbearbeitung an.

Wenn wir uns von der Zahnmedizin entfernen, haben wir festgestellt, dass es einige Hersteller von Filamenten gibt, die sich dem medizinischen Bereich widmen. LugoLabs ist einer von ihnen: Das koreanische Unternehmen stellt Filamente her, die dem menschlichen Knochen nachempfunden sind. Derzeit gibt es drei Angebote, mit denen die Dichte von Knochen, ihre Farbe oder auch ihr Verhalten in der medizinischen Bildgebung nachgebildet werden können.

Zu erwähnen ist auch das französische Unternehmen Lattice Medical, das seine verschiedenen Filamente für medizinische Zwecke ausstellt, aber auch RODIN, sein implantierbares und resorbierbares medizinisches Gerät zur Wiederherstellung von Weichgewebe in der Haut.

Dedizierte medizinische Anwendungen

An vielen Ständen auf der Formnext 2023 konnten wir 3D-gedruckte medizinische Geräte, Implantate oder auch chirurgische Modelle sehen. Branchenriesen wie Trumpf, Stratasys, HP, Arburg, EOS oder 3D Systems zeigten eine Vielzahl medizinischer Anwendungen, vom Plagiocephalus-Helm über 3D-gedruckte Wirbelsäulenimplantate bis hin zu Prothesen, Orthesen und lebensechten anatomischen Modellen. Am Stand von Lynxter konnte man eines ihrer neuesten Projekte mit dem jungen Startup Odapt sehen, das 3D-gedruckte Stomascheiben aus Silikon entwirft.

secteur médical formnext

Beispiel einer medizinischen Anwendung, ausgestellt am Stand des Herstellers Trumpf (Bild: 3Dnatives)

Einer der Aussteller, der uns besonders interessiert hat, war MEDICAL IP, ein koreanisches Unternehmen, das eine Reihe von Technologien zur Analyse medizinischer Bildgebung auf der Grundlage von KI und 3D-Technologien erdacht hat. Sein Produkt MEDIP PRO ist beispielsweise eine 3D-Modellierungssoftware, die insbesondere die Erstellung von digitalen Zwillingen ermöglicht und verschiedene Dateiformate (STL, OBJ oder auch 3MF) unterstützt. Das Unternehmen bietet auch eine Lösung namens ANATDEL an: 3D-gedruckte Modelle für die chirurgische Planung, Simulation und medizinische Forschung, sei es in der Neurochirurgie, Orthopädie, Kardiologie oder Dermatologie.

Schließlich wollten wir Ihnen noch von der Firma Pure Dyne berichten, die Druckköpfe für den Biodruck entwickelt hat, die Hydrogele mithilfe eines Schrittmotors präzise und kontrolliert absetzen können. Sie bieten eine volumetrische Verteilung von Biomaterialien mit niedriger bis hoher Viskosität.

Bild: Pure Dyne

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