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Der Einsatz des 3D-Drucks in der Welt der Kunst

Am 9. März 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

Wenn Kunst auf die Faszination des 3D-Drucks trifft, dann entstehen in der Regel große und spannende Dinge, wie zum Beispiel bei der Kunstinstallation des deutschen Künstler Peter Lang, der sich im Zentrum seines Schaffens auf die Malerei und Druckgrafik fokussiert hat. Die in der Einblickshalle des Sprengel Museum Hannover stattfindende Ausstellung des deutschen Künstlers hebt sich aber ganz klar von anderen zeitgenössischen Kunstwerken ab: Lang setzt bei seiner Kunst auf die Hilfe des 3D-Drucks und stellt somit den Besuchern der Ausstellung eine Kombination aus moderner Technologie und inspirationsvoller Kunstwerke dar. Für den finalen Einsatz der additiven Fertigung holte sich der Maler und Druckgrafiker die Hilfe des deutschen 3D-Druck Unternehmens FIT AG.

Wird die Kunst dank des 3D-Drucks neu geschrieben?

Kunst ist bekanntlichermaßen Geschmackssache, allerdings zeigt Peter Lang durch den Einsatz der additiven Fertigung neue Horizonte für zukünftige Kunstinstallationen auf, die nicht nur futuristisch in ihrer selbst sind, sondern auch ihrer Anfertigung. Die Kunstaktion „SKER“, die am 10. März eröffnet wird, zielt inhaltlich auf die Transformation sinnlicher Wahrnehmung von Landschaften ab, die zwischen Abbildung und Abstraktion in großformatigen Bildwerken dargestellt werden. Somit haben Besucher bis einschließlich 29. April die Möglichkeit unter anderem verschiedene Skulpturen zu bestaunen, die die 3D-gedruckte Abbildung seiner in Island angefertigten Zeichnungen repräsentiert.

Der Roboterarm (links) wird vor den Augen der Besuchern felsige Kunstobjekte herstellen (Bild: Peter Lang/ FIT AG)

Bei der Installation im Hannover Museum werden nicht nur Skulpturen und Bilder ausgestellt, sondern auch der 3D-Druck spielt hierbei eine große Rolle – und lässt sich sogar aus nächster Nähe bestaunen. Da das Kunstprojekt den Namen „SKER“ trägt, lässt sich bereits an diesem Namen vermuten, dass das Hauptaugenmerkmal der Ausstellung auf Island und seine Landschaft gelegt wird. „SKER“ bedeutet demnach aus dem isländischen übersetzt Schäre und beschreibt somit eine kleine, felsige Insel, die durch die Eiszeiten entstand. Genau dieses Abbild zeigt Lang in Zusammenarbeit mit der FIT AG und zwei 3D-Druck Robotern im Zuge seiner Ausstellung: in Echtzeit werden diese Roboter an solch einer Felsinsel als Cyberplastiken vor Publikum arbeiten und diese somit in Staunen versetzen. Für die zu verwendenden Arbeitstechniken war Peter Lang alleine verantwortlich, lediglich bei der technischen Umsetzung des 3D-Drucks zog dieser die Hilfe der Experten der FIT AG hinzu. Die Großskulptur wird mittels 3D-Druckverfahren aus Pigment-gefärbtem Holzkunststoff hergestellt.

Vergangene Kunstobjekte von Peter Lang und der FIT AG

Weder Peter Lang noch die FIT AG sind allerdings Neulinge, wenn es um den Einsatz der additiven Fertigung im Bereich der Kunst geht: bereits im vergangenem Jahr 2021 gaben beide Parteien bekannt, dass sie gemeinsam an einem Kunstprojekt arbeiten. Mit dem Titel „stilles Orchester“ wurde mittels einem Robotic FDM ein mehrfarbiges Kunstwerk gedruckt, welches mehr als 10 Monate an Vorbereitungszeit benötigte. Die wabenartig angeordneten Röhren und Tuben des Kunstwerks bieten allerdings nicht nur einen ästhetischen Zweck, sondern durch die einzelnen Platzierungen und der verschiedenen Größen der Elementen kommt es somit ebenso als Schallelement zum Einsatz und kann somit die Akustik eines Raumes verbessern.

Die Herstellung des „stillen Orchesters“ mit Hilfe additiver Fertigung erfolgte auf analoger Weise, was auch die lange Vorbereitungszeit bis zum finalen 3D-Druck erklärt: das analoge Modell wurde in insgesamt 43 Schichten zerteilt und anschließend durch Handarbeit auf 3 x 6 Meter große Vliesbahnen übertragen. Nach dessen Fertigstellung wurde das Objekt fotografiert und diente somit als dreidimensionale Grundlage für den späteren 3D-Druck. Für den Roboterarm, der über eine Extrusionsdüse das Material in Schichten auftrug, wurde von Seiten der FIT AG ein komplexer Algorithmus programmiert, um somit die homogenen Ebenen gewährleisten und somit den Weg der Extrusionsdüse ohne jegliche Überschneiden herstellen zu können. Für den fast CO2-neutralen Fertigungsprozess wurde neben dem biokompatiblen Kunststoff Arboblend auch Bier als natürlicher Klebstoff genutzt. Hinzu kommt ebenso die Pigmente von Pigment Kreber.

Das „stille Orchester“ wird an der Decke platziert, um akustische Verbesserungen liefern zu können (Bild: Peter Lang)

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*Titelbildnachweis: Sprengel Museum Hannover

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