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Denkmalschutz trifft auf 3D-Druck im Dom

Am 4. September 2023 von Astrid Z. veröffentlicht
Freisinger Dom unter Denkmalschutz

Die additive Fertigung ist aus der Baubranche kaum mehr wegzudenken. Mittlerweile entstehen nicht nur öffentliche Bauten wie Museen und Schulen durch 3D-Druck, sondern auch ganze Wohnhäuser und Siedlungen. Deutschland ist dieser Entwicklung gegenüber durchaus offen eingestellt, wie der Bau des größten Gebäudes Europas in Heidelberg zeigt. Aber nicht nur für neue Bauten kommt die Konstruktion per 3D-Druck zum Einsatz. Immer häufiger wird er auch für Sanierungszwecke eingesetzt, wie aktuell in Bayern. Im Freisinger Dom trifft 3D-Druck derzeit auf Denkmalschutz und zeigt sein zukunftsweisendes Potential für das Bauwesen und die Restaurierung.

Der Freisinger Domberg entwickelte sich bereits im 8. Jahrhundert zu einem bedeutenden Bildungszentrum, das nach und nach auch ein Kloster, eine Domschule, eine Bibliothek und den ersten Dom umfasste. Aufgrund eines Brands im 12. Jahrhundert musste der Dom allerdings völlig neu gebaut werden. Der Dom genoss dann im 15. Jahrhundert eine gotische Anpassung und im 17. Jahrhundert wurde er mit Elementen der jüngsten Renaissance-Mode bereichert. Aufgrund des beachtlichen Alters und der Geschichte des Freisinger Doms ist es selbstverständlich, dass das Gotteshaus nun unter Denkmalschutz steht. Wer Denkmal sagt, muss auch Sanierung sagen, und diese birgt gewisse Herausforderungen. Das zuständige Staatliche Bauamt Freising, das die Baumaßnahmen im Dom leitet und koordiniert, setzt dafür auf moderne Technik.

Schwalbennester für Denkmalschutz

Aus dem 3D-Drucker nach historischem Vorbild: Der Abteilungsleiter für Elektrotechnik Martin Voglmaier (rechts) zeigt Behördenleiter Andreas Kronthaler (links) das Werkstück.

Denkmalschutz durch 3D-Technologie

Bei der aktuellen Restaurierung ist es unter anderem notwendig, die historischen Leuchten zu erneuern. Dies erfordert auch eine Erneuerung der Elektroinstallation, was in Anbetracht des Denkmalschutzes aber nicht so einfach ist. „Dem Bereich Elektrotechnik kommt bei einer denkmalkonformen Sanierungsmaßnahme eine Schlüsselrolle zu, denn die planerischen Anforderungen mit den Belangen des Denkmalschutzes nachhaltig in Einklang zu bringen ist eine anspruchsvolle Aufgabe“, hebt Behördenleiter Kronthaler hervor. Die betreffenden Lampen sind mit einer Toneinfassung ummantelt, die einem Schwalbennest ähnelt. Aufgrund des Denkmalschutzes muss sowohl die Form als auch das Material der historischen Leuchten erhalten bleiben. Die Lichttechnik stellt allerdings auch hohe Ansprüche an das Beleuchtungsambiente. Daher gilt es, beiden Anforderungen gerecht zu werden. Aus diesem Grund setzte das Staatliche Bauamt Freising auf 3D-Scanning. Mithilfe des Scans können die Bauhistoriker die Oberfläche und Form der „Schwalbennester“ dokumentieren. Da denkmalgeschützte Objekte häufig schwierige Strukturen und Oberflächen aufweisen, verspricht das 3D-Scanning eine zufriedenstellende Dokumentation. Das Resultat des Scans ist ein virtuelles Datenmodell, welches die Grundlage für den 3D-Druck bildet und die Restaurierung sicherstellt.

Wer sich einen Eindruck von den „Schwalbennestern“ machen möchte, hat am 10. September Gelegenheit dazu. Denn dann gibt das Staatliche Bauamt Freising im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ Einblicke in die Restaurierungsarbeiten am Freisinger Dom. Weitere Informationen zur Dom-Sanierung finden Sie HIER.

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*Bildnachweise: StBAFS

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