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Das innovativste Startup des Jahres 2023

Am 19. Dezember 2023 von Astrid Z. veröffentlicht
Startup 2023

Die additive Fertigung entwickelt sich beständig weiter – und zwar in allen Feldern! Dieses Jahr konnten wir spannende Entwicklungen im Bereich des 3D-Metalldrucks, im Bioprinting und Multi-Material-Druck beobachten, sowie interessante Konzepte für mehr Nachhaltigkeit beobachten, aber das ist noch lange nicht alles! Jeden Monat haben wir ein innovatives Startup interviewt, das uns mit seinen Ansätzen rund um den 3D-Druck überzeugen konnte. Auch dieses Jahr werden wir wieder das beste Startup von 2023 küren, doch dabei kommt es vor allem auf Ihre Meinung an! Stimmen Sie bis zum 2. Januar 2024 für Ihren Favoriten ab und bestimmen Sie das innovativste Startup 2023. Die Ergebnisse werden am 4. Januar auf 3Dnatives bekannt gegeben.   

Die Abstimmung ist bereits zu Ende

POOLP

Das französische Unternehmen POOLP wurde von zwei Studenten der ENPC (École Nationale de Ponts et Chaussées) gegründet, die das Potential der additiven Fertigung in Kunst und Architektur erweitern wollten. Nachdem sie mit einer Vielzahl von recycelten oder biobasierten Materialien experimentiert hatten, entwickelten sie ihre eigene Lösung, um diese mit dem 3D-Druck kompatibel zu machen. So entstand die so genannte urbane Mikrofabrik, ein Produktionswerkzeug, das in der Lage ist, lokale Kunststoffabfälle aufzuwerten und in Material für die additive Fertigung zu verwandeln. Das 3D-Drucksystem basiert auf einem großformatigen FGM-Verfahren (Fused Granulate Modeling), bei dem Kunststoffpellets anstelle von Filamenten verwendet werden, um alle Arten von dreidimensionalen Teilen herzustellen. Mit diesem Fertigungssystem will das POOLP-Team die Kreislaufwirtschaft fördern, eine alternative Philosophie von Produktion und Konsum. Weitere Informationen zu diesem Startup finden Sie in dem Interview, das wir mit dem Team geführt haben.

Bild: POOLP

Spherecube

Spherecube ist ein innovatives Startup-Unternehmen, das aus einem Projekt der Università Politecnica delle Marche hervorgegangen ist und den 3D-Druck von Verbundwerkstoffen nachhaltiger gestalten will. Das von seinem Team entwickelte System zur thermischen Aushärtung per Laser ist in der Lage, Hochleistungs-Verbundwerkstoffprodukte automatisch und ohne geometrische Einschränkungen herzustellen. Die Technologie von Spherecube basiert auf der Extrusion von zwei Rohmaterialien in unterschiedlichen Aggregatzuständen. Auf der einen Seite steht die wärmehärtende Polymermatrix (in einem viskosen, flüssigen Zustand) und auf der anderen Seite das Verstärkungsmaterial (in Form von Fasern). Der Druckkopf wurde so konzipiert, dass er die Matrix und die Verstärkung effizient vermischt, so dass beide während des Herstellungsprozesses perfekt aneinander haften. Mit dieser Technologie zielt das Startup auf Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Biomedizin, Sport und Marine. Erfahren Sie mehr über Spherecube in diesem Interview

Bild: SphereCube

Axtra3D

Beim 3D-Druck von Kunstharz stechen zwei Technologien hervor: SLA und DLP. Erstere ist präzise, aber langsam, während letztere viel schneller ist, aber große Einschränkungen in Bezug auf die Oberflächenqualität aufweist. Das amerikanische Startup Axtra3D hat eine Lösung für dieses Problem gefunden. Die von dem Unternehmen entwickelte HPS-Technologie (Hybrid PhotoSynthesis) kombiniert beide Verfahren, um hochauflösende Teile in einem wesentlich schnelleren Prozess als bei der Stereolithografie zu gewährleisten. Die Maschinen integrieren ein System, das gleichzeitig ein Bild des Projektors (DLP) und des scannenden Laserstrahls (SLA) mit derselben Wellenlänge in einem echten Koaxialsystem erzeugt. Dadurch eignet sich diese additive Fertigungsmethode ideal für Anwendungen in einer Vielzahl von Branchen, darunter die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt, der Prototypenbau, das Gesundheitswesen, die Zahnmedizin und andere. Lesen Sie HIER mehr über die HPS-Technologie und die kommenden Pläne des Unternehmens.

Bild: Axtra3D

Diabatix

Das belgische Startup Diabatix wurde mit dem Ziel gegründet, Unternehmen dabei zu helfen, ihre Produkte so zu gestalten, dass sie richtig gekühlt werden. Zu diesem Zweck hat es ColdStream entwickelt, eine Cloud-basierte Plattform, die den Einsatz von generativen Design-Tools für eine bessere Kühlung von 3D-gedruckten Teilen ermöglicht. Von der thermischen Analyse bis zum thermischen Design basiert die Plattform auf modernsten Simulationsmethoden, ohne dass zusätzliche Soft- oder Hardware benötigt wird. Sehr interessant an der von Diabatix entwickelten Lösung ist außerdem, dass sie sich an das spätere Herstellungsverfahren anpasst. Mit anderen Worten: Der Benutzer wählt vor Beginn des Entwurfsprozesses das Herstellungsverfahren seiner Wahl aus und die Software optimiert den Entwurf automatisch innerhalb der Grenzen des gewählten Verfahrens. Um mehr über das Unternehmen und die ColdStream-Plattform zu erfahren, lesen Sie das vollständige Interview.

Diabatix

Bild: Diabatix

Gastronology

Dysphagie ist ein medizinischer Zustand, der bei vielen Patienten zu Schluckbeschwerden führt. Dies führt dazu, dass der Körper mehr Zeit und Mühe benötigt, um Nahrung oder Flüssigkeit vom Mund in den Magen zu befördern. Um diesen Vorgang zu erleichtern, hat sich das niederländische Unternehmen Gastronology dem 3D-Lebensmitteldruck zugewandt. Es hat insbesondere eine Lösung für die additive Fertigung entwickelt, die es ermöglicht, Lebensmittel in ihrer ursprünglichen Form zu präsentieren, die aus frischem Püree hergestellt werden, ihren natürlichen Geruch behalten und in ihrer ursprünglichen Form gestaltet sind. Die Produkte von Gastronology sind auch tiefgekühlt und verpackt erhältlich. Dazu ist ein fünfstufiger Prozess erforderlich: Püreeherstellung, 3D-Lebensmitteldruck, Schockfrosten, Verpackung und Tiefkühllagerung. Dank dieser Technologie ist das Unternehmen in der Lage, Mahlzeiten in einen Moment des Genusses zu verwandeln und die faden, gemischten Optionen zu ersetzen, die es derzeit für Patienten mit Schluckbeschwerden gibt. Mehr Informationen finden Sie HIER.

Bild: Gastronology

3D Spark

Die Einführung von Software für das Workflow-Management in der additiven Fertigung ist ein wachsender Trend in der Branche. Eines der Unternehmen, das solche Lösungen entwickelt, ist 3D Spark. Das Hamburger Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen dabei zu unterstützen, Kosten und Durchlaufzeiten zu senken und gleichzeitig die CO2-Emissionen in der Produktion zu reduzieren. Im Gegenzug sorgt die Plattform von 3D Spark dafür, dass sie von einer automatischen Bewertung von 3D-gedruckten Teilen profitieren und den optimalen Entwicklungsprozess für ihre Produkte identifizieren können. Letzteres geschieht durch den Vergleich des 3D-Drucks mit einer Vielzahl von Fertigungsverfahren, wodurch eine transparente und unabhängige Grundlage für Fertigungsentscheidungen geschaffen wird. So können sich Industrieunternehmen für eine effizientere, nachhaltigere und krisenresistentere Produktion entscheiden. Mehr über die Software von 3D Spark und ihren Nutzen für die Fertigungsindustrie erfahren Sie im Interview mit dem Team von 3D Spark.

3D spark

Bild: 3D Spark

OneBra

Das italienische Startup OneBra ist aus persönlicher Betroffenheit im engeren Familienkreis auf eine gesellschaftliche Lücke gestoßen. Frauen, die sich einer Mastektomie unterzogen haben, leiden in der Folge häufig an der Asymmetrie ihrer Brüste. OneBra hat dies zum Anlass genommen, dem durch maßgeschneiderte Cups aus dem 3D-Druck entgegenzusteuern und den Frauen zu besserem Selbstbild und Lebensqualität zu verhelfen. Über die Website kann nach einer einfachen Videoanweisung per App selbst ein 3D-Scan der Brust erstellt werden. Das Team von OneBra erstellt daraufhin anhand dieses Scans einen passgenauen BH-Cup. Dafür nutzt das Team eine Kombination aus MJF-Technologie und FDM. Der Cup, der aus TPU/TPE besteht, wird mit einem hautfreundlichen Material beschichtet und dann direkt an die Adresse der Kundin versendet. Der 3D-Druck ermöglicht es OneBra, möglichst abfallfrei und mit hoher Genauigkeit zu produzieren und personalisierte Cups herzustellen. Für nächstes Jahr hat sich OneBra einiges vorgenommen, denn dann will das Startup auch Cups für Sport-BHs und Bademode anbieten.  Um mehr über OneBra zu erfahren, klicken Sie HIER.  

OneBra

Bild: OneBra

HETEROMERGE

HETEROMERGE ging aus der TU Dresden hervor und wurde gegründet, um den dort entwickelten Multimaterialdruckkopf für den 3D-Mikrodruck effizienter zu vermarkten. Das Team von HETEROMERGE sah sich während der Forschungsarbeit mit mehreren Herausforderungen beim 3D-Druck im Mikro- und Nanobereich konfrontiert. Zum einen gibt es in diesem Sub-Millimeterbereich mehr Einschränkungen und vor allem war es schwierig, mehrere Materialien zu verarbeiten und gleichzeitig die Vorteile der 2PP-Technologie auszuspielen. Der patentierte Multimaterialdruckkopf soll diesem Problem entgegenwirken, indem er eine perfekte Neuausrichtung nach automatisiertem Materialwechsel ermöglicht. Mit dieser Technologie ergeben sich interessante Anwendungsfelder in der Mikrooptik, der Photonik, in der Entwicklung von medizinischen Geräten und auch im Tissue Engineering bzw. Bioprinting. Mehr zu HETEROMERGE erfahren Sie im Interview.  

Bild: HETEROMERGE

Carcinotech

Das 2018 gegründete MedTech-Startup Carcinotech hat sich darauf spezialisiert, Tumore per 3D-Druck herzustellen, um so die Krebsforschung voranzutreiben. Das Team verwendet 3D-Bioprinting, um lebende Tumore aus Biopsien, Primärzellen, Immunzellen und Krebsstammzellen von Patienten zu erzeugen. Nach dem Druck wachsen die Tumore und sind nach einer Woche bereit für Medikamententests. Dadurch ist ein schnelles, genaues, und ethisches Wirkstoffscreening möglich, denn die Ergebnisse liegen 14 Tage nach der Testung vor. Durch seine Ansätze will Carcinotech Millionen von Krebspatienten einen Zugang zu innovativen Therapien ermöglichen. Es ist das einzige Unternehmen, das 3D-Druck für die Herstellung von lebenden Tumoren einsetzt, um repräsentative und aussagkräftige Daten zu erhalten. Die Gründerin von Carcinotech hat uns in einem umfangreichen Interview zahlreiche spannende Informationen mitgeteilt, die Sie HIER finden.  

Bild: Carcinotech

Balena

Balena nimmt sich eines der größten Probleme der Modeindustrie an: die Lebenszeit der Produkte zu verlängern. Rund 60% der Modekleidung wird heutzutage aus Plastik hergestellt, das kaum recycelt wird und am Ende in der Tonne landet. Um eine nachhaltige Mode für die Zukunft zu schaffen, entwickelt das materialwissenschaftliche Unternehmen aus Israel kompostierbare, biologisch abbaubare, thermoplastische Materialien. Das BioCir-Material kann für den Spritzguss oder 3D-Druck verwendet werden und nach Ablauf der Lebenszeit recycelt werden. Balena will so ein Kreislaufmodell für Konsumgüter schaffen. Sie wollen mehr über Balena erfahren? Dann können Sie HIER das Interview nachlesen.  

Bild: Balena

BIO INX

3D-Druck von Organen, Muskeln und Gewebe sind die großen Ziele der Medizin der Zukunft. Bioprinting ist nicht nur ein großes Anliegen der Wissenschaft, sondern auch der Wirtschaft. Herausforderungen liegen derzeit vor allem in den Standardisierungen, Reglementationen und auch in den verschiedenen Anforderungen an das Material. Jede Drucktechnologie stellt unterschiedliche Ansprüche an ein Material, um es effektiv verarbeiten zu können. Das belgische Startup BIO INX hat sich darauf spezialisiert, Biotinten für die verschiedenen Technologien des 3D-Bioprinting zu entwickeln. Diese Tinten sollen das natürliche Gewebe möglichst genau imitieren und das auf eine Art und Weise, die ohne Tierversuche auskommt. BIO INX will den Bereich der Biofabrikation aktiv mitgestalten und seinen Beitrag zum Traum von 3D-gedruckten Geweben und Organen leisten. Im Interview erfahren Sie mehr über die Motivationen und Ansätzen von BIO INX. 

Bild: BIO INX

Craft Health

Craft Health, ein Pharma-Startup aus Singapur, will das Problem der Polypharmazie angehen und setzt dabei auf den Verbündeten 3D-Druck. Polypharmazie, also die Einnahme von zu vielen Medikamenten, äußert sich häufig in Wechselwirkungen und folglich in Beschwerden für die Patienten. Durch 3D-Druck kann Craft Health mehrere Wirkstoffe in einer Pille vereinen und so ein individuell angepasstes Wirkstoffprofil schaffen. Außerdem ist es dadurch möglich, auch die Dosis, die Form, die Farbe und den Geschmack zu beeinflussen. Die Wirkstofffreisetzung kann sofort, anhaltend oder verzögert einsetzen. Craft Health erhofft sich von seinem Ansatz, die Menschen bei der Medikamenteneinnahme zu unterstützen und neue Behandlungswege aufzuzeigen. Mehr über den innovativen Weg von Craft Health finden Sie im Interview. 

Bild: Craft Health

Welches Startup hat Sie dieses Jahr am meisten überzeugt? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder  LinkedIN  mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

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