3Dnatives Labor: Der 3D-Drucker Dagoma Magis im Test
Vergangenes Jahr, genauer gesagt im März 2018 stellte der französische Hersteller Dagome den 3D-Magis Drucker der Öffentlichkeit vor, welcher dem Neva-Modell und seinem DiscoEasy 200 folgte, einem von der 3D-Druckgemeinschaft bekannten Modell.
Der Dagoma Magis zeichnet sich vor allem durch sein Delta-Format aus und setzt mit einer einzigen Multifunktionstaste auf eine vereinfachte Handhabung. Weitere Funktionen wie die automatische Kalibrierung, eine Stop&Go-Funktion und ein System zum Erkennen des Fliamentendes, sowie zu automatischen Auswerfen des Filaments zeigen den Wunsch des Herstellers, das Druckerlebnis so simpel wie möglich zu gestalten. Wie auch seine ersten Modelle bleib der Magis mit einem Preis von 499€ inklusive Mehrwertsteher auf einem sehr wettbewerbsfähigen Preisniveau. Technisch gesehen bietet der Magis ein Produktionsvolumen von 180 x 180 x 200 mm, eine Mindestschichthöhe von 100 Mikron und eine X/Y-Genauigkeit von 0,2 mm, sowie eine Druckgeschwindigkeit von 30 bis 100 mm/s mit einer maximalen Drucktemperatur von 280°C.
Wir hatten die Gelegenheit den 3D Magis-Drucker in unserem 3Dnaitves Labor zu testen um zu sehen, ob er seine Versprechen in Bezug auf Ergonomie, Benutzerfreundlichkeit und natürlich Druckqualität hält Hier finden Sie unseren kompletten 3D-Drucker Test.
1. Auspacken des Magis
Der Drucker wird in einer Doppelverpackung geliefert, um ihn während des Transports zu schützen. Im Karton entdecken wir die bearbeitete Verpackung des NEVA mit dem deutlich sichtbaren Slogan: „3D-Druck lädt sich in Ihr Wohnzimmer ein“. Ausgepackt offenbart sich der 3D-Drucker Magis mit seinen Abmessungen von 3.5 x 275 x 535 mm und nur 4,3 kg.
Was das Zubehör betrifft so haben wir alles was wir zunächst brauchen. Dabei ist eine Filamentrolle, Stromversorgung mit USB Anschluss, Kabel, ein Spatel (etwas zu flexible nach unserer Meinung), Reinigungstücher für das Buildtak-Tablett, sowie eine SD-Karte und einen USB-Adapter. Die beigelegten Süßigkeiten sind einfach perfekt, um mit dem Lesen der Gebrauchsanweisung zu beginnen!
Man sollte darauf hinweisen, dass Dagoma kürzlich eine optimale Schutzkiste auf den Markt gebracht hat, die wir in diesem Test leider nicht ausprobieren durften. Die Schutzkiste passt sich dem Magis an und optimiert die Qualität der Drucke indem er die Temperatur während des Drucks reguliert. Er ist zu einem Preis von 169€ erhältlich.
2. Die Installation des 3D-Druckers
Nach dem Auspacken können Sie dem Leitfaden „Erste Schritte“ folgen, welcher online auf der Dagoma-Website verfügbar ist. Von der Montage der Maschine bis hin zu den ersten Ansätzen wird alles klar und deutlich erklärt.
Die Installation des Druckers ist in weniger als drei Minuten erledigt, da der einzig notwendige Schritt darin besteht, die sechs orangenfarbenen Arme die den Druckkopf halten anzuschließen. Sie benötigen noch nicht einmal einen Schraubendreher, da sie magnetisch sind und einfach angeklickt werden können. Achten Sie jedoch darauf, den Kopf nicht verkehrt herum zu montieren, da sich die Arme bei der ersten Kalibrierung lösen könnten (wir sprechen hierbei aus Erfahrung).
Dieser Kalibrierungsschritt ist sehr klassisch und überprüft automatisch den Abstand zwischen der Drüse und verschiedenen Punkten auf der Platte. Das bedeutet, dass Sie die Kalibierkarte nicht manuell über die Antastpunkte fahren müssen. Im dritten Schritt müssen Sie schließlich das Filament in die Zuführung am Fuß der Maschine einlegen, bevor es durch den 3D-Druckkopf extrudiert werden kann. Und schon ist der 3D-Drucker Magis druckbereit.
3. Die Software Cura von Dagoma
Wie üblich stellt Dagoma die Cura-Software zur Verfügung, um seinen 3D-Drucker anzusteuern. Von nun an ist es sogar die gleiche Software, egal, ob Sie einen Magis, NEVA oder DiscoEasy 200 haben. Auf der anderen Seite profitiert der Magis von einer verbesserten Version der Marlin Firmware und sollten Sie nicht dne Magis, sondern den vorherigen NEVA besitzen, so können Sie Ihre Firmware dank der speziell für diesen Zweck entwickelten Software, der DAGOM´APP aktualisieren.
Auch wenn wir es nicht wirklich benötigen haben wir das Update durchgeführt, um zu sehen, ob der Prozess nun wirklich einfacher ist als auf einigen anderen Druckern, bei denen man manchmal einen Arduino durchlaufen muss. Das Ergebnis ist klar: Über das mitgelieferte USB-Kabel braucht das Update weniger als zwei Minuten.
Die Benutzererfahrung ist bei Dagoma ein großer Erfolg. Die Software ist sehr gut durchdacht und die auf der Website verfügbaren Schritt-für-Schritt-Anleitung ist eine der Besten, die wir je gesehen haben.
4. Erste Eindrücke
Wenn Sie der Anleitung folgen werden Sie als erstes aufgefordert, ein Photophore zu drucken. Wir haben es mit dem beigelegten PLA-Filament in weniger als zwei Stunden gedruckt. Das Ergebnis ist ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis und ein durchaus glatter Druck.
Dann haben wir ein anderes PLA getestet, um eine Figur zu drucken, die das Hinzufügen von Suppots benötigt. Anschließend haben wir noch unseren üblichen Gegenstand für den Torture Test gedruckt. Wir mussten es jedoch zweimal ausführen, weil einer der Riemen von seiner Halterung abgegangen ist. Nichts ernstes und sobald es wieder in die dafür vorgesehene Halterung war, konnte der Druck fortgesetzt werden.
Das Ergebnis ist im Bezug auf das Management von Winkeln, Wänden und dünneren Teilen sehr positiv. Der Oberflächenzustand bleibt insgesamt sehr korrekt, obwohl einige kleineren Fehler durch Anpassung der Extrusionstemperatur korrigiert werden müssen. Es handelt sich um Parameter, die in Cura geändert werden müssen und ein wenig Erfahrung erfordern, damit der Einfluss auf das endgültige Aussehen des Objektes vollständig verstanden werden kann. Auch die Ergänzung mit dem von Dagoma neu entwickelten Schutzkiste könnte die Ergebnisse weiterhin optimieren.
Alle unsere 3D-Druckertests finden Sie im 3Dnatives Labor.
Fazit
- Inhalt und Zubehör des 3D-Druckers 7.5/10
- Software 8.5/10
- Qualität des Drucks 8/10
- Handhabung 9.5/10
Vorteile:
- Benutzerfreundlichkeit
- Preis/Leistung
- Hergestellung in Frankreich
Nachteile:
- verbesserbare Druckqualität
- Nicht erwärmbare Schale
- Kein Kontrollbildschirm
Abschließend können wir sagen, dass wir von der einfachen Bedienung dieses 3D-Druckers sehr angenehm überrascht sind. Das System „TAP TAP“ funktioniert einwandfrei und man gewöhnt sich so schnell daran dass man es fast bedauert, dass es nicht von allen übernommen wird. Die Druckqualität hängt jedoch sehr stark von Ihrer Fähigkeit ab die Druckeinstellungen zu optimieren. So einfach es auch ist bestimmte Objekte auf herkömmlichen Druckern zu modifizieren müssen Sie beim Dagoma Magis die Schneide Parameter optimieren, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Um unseren Torture Test auf dem Bild zu erstellen mussten wir auf Cura in den erweiterten Modus wechseln und die richtigen Druckeinstellungen finden.
Der Magis 3D-Drucker richtet sich eindeutig an angehende und unerfahrene Hersteller, den den 3D-Druck ausprobieren oder sich mit einer Maschine ausstatten wollen, ohne dass sie ihnen Kopfschmerzen bereitet. Der Preis von nur 499€ macht ihn zu einer ernsthaften Möglichkeit für jeden, der sich mit einem ersten 3D-Drucker ausstatten möchte. Auf der anderen Seite werden die erfahrensten Anwender schnell frustriert sein, sowohl über die Abmessung der produzierten Teile, als auch über die Wahl der Druckmaterialien. Es wäre interessant zu wissen, ob Dagoma in den kommenden Monaten Add-ons zurVerbesserung der Maschine auf den Markt bringt, sowohl für den Magis, als auch für den DiscoEasy200. Weitere Informationen über den 3D-Drucker Magis finden Sie auf der offiziellen Website von Dagoma.