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3Dnatives Labor: Der 3D-Drucker CR10 im Test

Am 19. Dezember 2017 von Moritz M. veröffentlicht

Im Bereich der Desktop 3D-Drucker ist derzeit zu beobachten, dass einige Unternehmen versuchen, immere preiswertere 3D-Drucker, wie den CR10, auf den Markt zu bringen, wodurch letztendlich noch mehr Personen von den 3D-Drucktechnologien profitieren könnten.

In letzter Zeit haben wir an dieser Stelle zahlreiche Plug&Play 3D-Drucker getestet. Heute beschäftigen wir uns allerdings mit einem DIY 3D-Drucker und zwar mit einem Modell des chinesischen Unternehmens Creality. Das Unternehmen Creality ist noch ein relativ junges Unternehmen, da es erst 2014 gegründet wurde. Nach Unternehmensangaben zählt Creality zu einem der ersten Unternehmen, das sich in China dem 3D-Druck verschrieben hatte. Laut der Internetseite von Creality wurden im Jahr 2014 3.000 3D-Drucker und ein Jahr später bereits mehr als 10.000 Exemplare verkauft. Das Produktsortiment des Unternehmens umfasst neben dem DLP 3D-Drucker DP-001, einige industrielle 3D-Drucker sowie zahlreiche DIY-Bausätze.

Den heutigen Test widmen wir dem CR10 von Creality, einem DIY 3D-Drucker, der bereits für knapp 300 Euro erhältlich ist. Wie Sie den CR10 zu diesem Preis erhalten können, erfahren Sie im Laufe dieses Tests. Mit diesem Preis zählt dieses Modell zu den sogenannten Low-Cost 3D-Druckern. Wir werden uns im Folgenden mit diesen Fragen beschäftigen: Wie ist es um das Preis-Leistungsverhältnis bestellt? Ist der Hype berechtigt, den dieser 3D-Drucker derzeit in den sozialen Netzwerken verursacht? Für wen ist der CR10 geeignet und wie ist es um die Benutzerfreundlichkeit bestellt?

Diese und weitere Fragen werden wir im Folgenden beantworten:

1.) Das Auspacken des CR10

Als wir das Paket des CR10 erstmalig öffnen, erwartet uns der orangefarbene Rahmen des 3D-Druckers, der aus Aluminium besteht. Das beheizbare Druckbett ist zum Schutz in Folie verpackt und der gesamte Inhalt des Paketes scheint dank der Polsterung aus Stypropor den Transport gut überstanden zu haben.

CR10

Der 3D-Drucker CR10 war mustergültig verpackt.

Neben zwei großen Teilen und der schwarzen Steuereinheit, beeinhaltet das Paket ein umfangreiches Zubehör: Neben einer Rolle Krepppapier, zwei selbstklebende Folie für das Druckbett, zwei Komponenten, die zusammengesetzt den Spulenhalter ergeben, ein Bündel Kabelbinder, ein Führungsschlauch für das Filament, ein USB-Kabel, eine Micro-SD-Karte inklusive Adapter, ein Seitenschneider, ein Spachtel, ein kleiner Schraubenzieher, Imbusschlüssel in unterschiedlichsten Größen, sowie zahlreiche Ersatzteile. Dieses umfangreiche Zubehör gewährleistet auf jeden Fall, dass man zum Aufbau kein eigenes Werkzeug braucht. Eine Liste in Englisch und vermutlich in Chinesisch listet den gesamten Paketinhalt nochmal auf, sodass man leicht überprüfen kann, ob alles vollständig ist.

CR10

Diese Komponenten mussten eigenständig zusammengebaut werden.

Das Einzige, das es hier zu bemängeln gibt, ist die zweiseitige Installationsanleitung, die für den Aufbau nahezu unbrauchbar ist. Abhilfe bei diesem Problem schaffen die verschiedenen Anleitungen in englischer Sprache, die auf dem mitgelieferter Micro-SD-Karte zu finden sind, aber später dazu mehr.

Die Optik des CR10 ist eher schlicht gehalten und verfolgt eher einen pragmatischen Ansatz, sodass man diesen 3D-Drucker nicht mit den Modellen von Ultimaker oder MakerBot vergleichen kann. Das Modell mit stolzen 13kg Gewicht verfügt über ein Druckvolumen von 300 x 300 x 400 mm, womit sich auf jeden Fall etwas anfangen lässt. Der Düsendurchmesser beträgt 0,4 mm, der sich aber auch durch eine Düse mit 0,3 und 0,2 mm Durchmesser austauschen lässt. Die empfohlene Druckgeschwindigkeit für diesen Drucker liegt bei 50mm/s, wobei der CR10 Filament aus verschiedenen Materialien, wie etwa ABS, PLA und Holz, verarbeiten kann.

CR10

2.) Das Einrichten des CR10

Bevor Sie mit dem Aufbau beginnen, öffnen Sie bitte die Ordner, die auf der Micro-SD-Karte zu finden sind und suchen die Anleitung in englischer Sprache heraus, da diese im Gegensatz zu der bereits erwähnten Papierform durchaus hilfreich ist und Ihnen hilft, weniger beziehungsweise keine Fehler beim Zusammenbau zu machen. Zunächst müssen die beiden Rahmenteile zusammengesteckt und mithilfe der Schrauben an der Unterseite befestigt werden. Bei diesem Schritt ist es sinnvoll, dass Sie eine zweite Person hinzuziehen, die Ihnen den Rahmen hält, während Sie schrauben. Zusätzlich werden im Folgenden die beiden Achsen an den Seiten mit einer Art Winkel und Schrauben weiter stabilisiert, sodass das der CR10 einen ganz stabilen Eindruck macht. Nun schließen Sie noch die Kabel an die entsprechenden Stellen an, wobei es hier sehr hilfreich ist, dass jedes Kabel mit einem Buchstaben „beschriftet“ ist, sodass die Zuordnung sehr leicht fällt.

CR10

Der Druckkopf des CR 10, wobei dessen Lüftung verhältnismäßig laut ist.

Jetzt wählen Sie noch die entsprechende Voltanzahl in Ihrem Land (Deutschland: 220 Volt), befestigen den Spulenhalter auf der Steuerungseinheit und dann haben Sie es eigentlich auch schon geschafft. Da wir zu Beginn mit der Anleitung nicht zurechtgekommen sind, haben wir ziemlich genau 45 Minuten für den Aufbau gebraucht, was aber auch deutlich schneller geht, wenn man weiß, was man zu tun hat. Dies liegt auch daran, dass dieser Bausatz nicht sonderlich kleinteilig ist, sondern bereits in der Fabrik vormontiert wurde.

Um das Druckbett zu kalibrieren, lassen Sie den CR10 einfach ausgeschaltet, da die Achsen im Offline-Zustand ganz einfach manuell bewegt werden können. Steuern Sie mit dem Druckkopf jeweils die vier Ecken und die Mitte des Druckbetts an, um mit einem Stück Papier zu überprüfen, ob es gerade noch zwischen Bett und Düse passt. Gegebenenfalls müssen Sie das Bett an der Unterseite des Bettes nachjustieren.

CR10

Das Druckbett des CR10 aus Glas, das sich leicht entfernen lässt.

3.) Die Software

Bei der Software gibt es keine großen Überraschungen, denn Sie können entweder die kostenlose Software Cura oder die ausgezeichnete, aber kostenpflichtige Software Simplify3D verwenden. Wenn Sie nicht zu viel Zeit mit den jeweiligen Konfigurationen verschwenden wollen, treten Sie einer der zahlreichen Facebook-Gruppen zum Thema CR-10 bei, in denen Sie auch jedwede Hilfe von der Community bekommen.
Sie können Ihren CR-10 auch über einen Raspberry Pi steuern oder einfach Ihren G-Code auf die mitgelieferte Micro-SD-Karte laden und über den Kontrollbildschirm des Druckers anstimmen.

CR10

Das Menü des CR10 lässt sich mit einem Drehkopf steuern.

4.) Die ersten Drucke

Sie können laut Herstellerangaben mit dem CR10 unterschiedliche Kunststoffe, wie etwa ABS, PLA, TPU und Ähnliches verarbeiten. Wir haben direkt mit dem Drucken eines kleinen Bootes (3DBenchy) mit Simplify3D begonnen, gefolgt von unserem Lieblings-Toture-Test. Wir lassen Sie die Ergebnis gerne selbst beurteilen, aber ehrlich gesagt, waren die Ergebnisse für einen ersten Test mit den ursprünglichen Einstellungen ziemlich gut.

Wir haben uns zur Weihnachtszeit etwas gegönnt und Superman sowie Hulk von Malix3design gekauft. Wir haben hierzu grünes, blaues und PLA in Rot Metallic von Arianeplast sowie folgende Parameter verwendet:

CR10

3DBenchy von Creative Tools

CR10

Torture Test von Makerbot

CR10

CR10

Superman: 9 Einzelteile, 150 Mikrometer, vergrößert auf 150%, 60 mm/s, 10% Infill, 90h Gesamtdauer, Retracting 6 mm

CR10

CR10

Hulk: 200 Mikrometer, 10% Infill, mit Support, 60 mm/s, ungefähr 800g Filament, 64h Druckdauer, Retracting 6 mm

Weitere 3D-Drucker Tests finden Sie in unserem 3Dnatives Labor!

Fazit

  • Lieferumfang 8/10
  • Software 8/10
  • Druckqualität 9/10
  • Benutzerfreundlichkeit 8/10
8.3 / 10

Positive Punkte:
– Preis-Leistungs-Verhältnis
– Druckvolumen
– Druckqualität

Negative Punkte:
– Unübersichtliche Menüführung
– Lüfter ziemlich laut
– Drucker riecht beim Drucken etwas unangenehm

Also ist dieser CR10 von Creality wirklich diesen Medienhype wert? Das kann man ganz gut so sagen. Denn wenn Sie heute einen 3D-Drucker mit einem Aluminiumrahmen, einem beheizten Bett, einem großen Druckvolumen, mit einer guten Druckqualität,zu einem mehr als fairen Preis suchen, dann ist dieser 3D-Drucker auf jeden Fall einen Kauf wert. Sie können außerdem sehr viel selbst an diesem 3D-Drucker herumbasteln, wenn Sie möchten. Hilfe in allen Situationen bietet Ihnen hierbei eine sehr aktive Community. Also eine eindeutige Empfehlung! Den CR10 finden Sie bei Gearbest, wobei Sie mit diesem Code 11CR10EU nur 289,11 Euro für den CR10 zahlen.

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