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Conductive Origami – Ein Projekt, das 3D-Druck und Textilien mit Beleuchtung kombiniert

Am 13. September 2019 von Lukas Johannes B. veröffentlicht
Conductive Origami

Das Wachstum der 3D-Druckmaterialien ermöglicht nicht nur Verbesserungen in verschiedenen Branchen, sondern ist sicherlich auch eine Möglichkeit für Künstler und Designer, ihrer Kreativität mit Einsatz der additiven Fertigung freien Lauf zu lassen. So entschied sich die junge Designerin Yael Akirav dzau ihr Projekt „Conductive Origami“ zu realisieren: Eine Serie von originellen Lampe entstanden aus der Erforschung leitfähiger Materialien, die direkt auf verschiedene Textilien gedruckt wurden.

Inspiriert von den Origami-Techniken unserer Vorfahren, kam Yael die Idee, diese Techniken mit der additiven Fertigung zu kombinieren, um einzigartige Accessoires zu kreieren, die bei ihrer „Entfaltung“ beginnen zu leuchten. Ja – sie haben keinen Schalter, da das leitfähige Material als Lichtregler fungiert. Diese Woche haben wir mit Yael über ihr Projekt und die Bedeutung des 3D-Drucks im Design gesprochen.

3DN: Können Sie sich kurz vorstellen und uns von Ihrem ersten Kontakt mit dem 3D-Druck erzählen?

Yael Akirav

Ich bin Yael Akirav, 27 und Industriedesignerin aus Jerusalem, Israel. Vor kurzem habe ich mein Studium in Industriedesign an der Bezalel Academy of Art and Design absolviert. Während meines Studiums wurde ich zum ersten Mal mit 3D-Drucktechnologien vertraut gemacht und sie zählen seitdem zu einer meiner größten Leidenschaften. Für mein Abschlussprojekt: Conductive Origami wollte ich diese Leidenschaft mit einem weiteren Interesse von mir, nämlich Textilien als Material für Kunst zu verwenden, kombinieren.

 

3DN: Was genau ist das Conductive Origami-Projekt und wie ist die Idee entstanden?

Conductive Origami ist eine Serie von Lampen, die durch den 3D-Druck direkt auf der Oberfläche von Textilien hergestellt werden. Der starre Textildruck ermöglicht die Herstellung komplexer Elemente. Darüber hinaus bieten die Schnittpunkte, die sich aus der Origami-Kunst ergeben, eine neue Möglichkeit: Wenn das gedruckte Material hybrid ist und Strom leitet kann man das Licht an- und ausschalten in dem man die Struktur ausdehnt und wieder zusammenzieht.

Yael hat drei Arten von Lampen entwickelt: Wand-, Boden- oder Tischleuchten – Quelle: Ofek Avshalom

Das Projekt wurde von den traditionellen Origami-Faltungstechniken inspiriert und untersucht die Grenzen des 3D-Drucks direkt auf bzw. in Textilien. Ich fing an, Papier in der ursprünglichen Form von Origami zu falten und fragte mich, wie ich diese Technik auf Stoffe übertragen könnte. Nach mehreren Versuchen mit Falten, Erwärmen und Bügeln von Stoffen wandte ich mich dem 3D-Druck zu. Ich nahm die Prinzipien des Origami-Faltens und versuchte, sie zu meinem individuellen Designobjekt zu machen. Überraschenderweise hatte das 3D-Filament eine Struktur wie ein menschliches Skelett. Dies bot mir die Möglichkeit, die vorhandenen Schichten zu biegen und zu dehnen. Im nächsten Schritt meiner Forschung wurde ich einem Filament ausgesetzt, das auf leitfähiger Silbertinte basiert. Durch die Kombination der Skelettstruktur und der leitenden Eigenschaft schuf ich eine neue Art der Beleuchtung mit meinen Lampen.

Der 3D-Druck auf Textilien ermöglicht es, Formen von Origami zu erstellen – Quelle: Ofek Avshalom

3DN: Warum haben Sie sich bei Conductive Origami für 3D-Technologien und -Materialien entschieden?

Dank des leitfähigen Fadens und des 3D-Drucks kann dieses Material als strukturelles Gerüst von Beleuchtungsgeräten verwendet werden, die jeweils über eine eigene, einzigartige Falt- und Öffnungsmethode verfügen.

Ich untersuchte verschiedene Arten von leitfähigen Materialien, von denen einige nicht leitfähig genug für meine Lampen waren, bis ich einen Glühdraht (basierend auf leitfähiger Silbertinte) fand, der den Strom perfekt leitet, wie ich es mir vorgestellt habe. Bis heute ist das Material noch ein Prototyp, so dass ich hoffe, dass es in naher Zukunft marktreif sein wird.

Quelle: Ofek Avshalom

Jede Lampe hat zwei Positionen, die eine wenn sie geöffnet und beleuchtet ist und die andere wenn sie wieder in die geschlossene Form zurückgeklappt wird und damit nicht mehr leuchtet. Das leitfähige Filament ermöglicht es mir, die Struktur der Lampe als eine Art Schalter für jedes Objekt zu verwenden. Wenn ich die Struktur ausdehne, schaltet sich das Licht allmählich ein und wenn ich es wieder zusammenfalte schaltet sich das Licht langsam aus. Für meine Serie habe ich zwei Blendenformen entworfen: vertikale Blendenleuchten und runde Blendenleuchten.

Quelle: Ofek Avshalom

3DN: Was sind Ihre zukünftigen Projekte?

Derzeit forsche ich noch an den Grenzen des 3D-Drucks auf verschiedenen Textilien, um mit den Vorteilen der additiven Fertigung in weitere Gebiete vorzudringen. Weitere Informationen auf meiner Website finden Sie HIER.

Bildquelle Titelbild: Ofek Avshalom

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