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CLEANR entwickelt Mikroplastik-Filter für Waschmaschinen mithilfe von 3D-Druck

Am 18. April 2023 von Delona Z. veröffentlicht

Derzeit ist die Welt mit einer Reihe verschiedener Klimakrisen konfrontiert. So suchen Wissenschaftler nicht nur nach Lösungen für die globale Erwärmung, sondern auch für das Artensterben, die Wasserknappheit und die Ernährungssicherheit. Eine der am schwierigsten zu lösenden und gleichzeitig am weitesten verbreiteten Probleme ist zweifellos die Verschmutzung durch Mikroplastik. Glücklicherweise ist ein Unternehmen auf der Suche nach einer Lösung, um eine der Hauptquellen der Mikroplastikproduktion zu verringern. CLEANR entwickelt Lösungen zum Filtern von Mikroplastik in Waschmaschinen und setzt dazu den 3D-Druck ein.

Mikroplastik wird von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) als Plastikmüll definiert, der weniger als fünf Millimeter lang ist und in Seen, Flüssen und Ozeanen ein großes Problem darstellt. Sie sind sogar so zahlreich, dass Untersuchungen zeigen, dass sie bis zu 88 % der Meeresoberfläche bedecken und überall zu finden sind, von den Stränden der Arktis und Antarktis bis hin zum Gipfel des Mount Everest und dem Grund des Marianengrabens. Und es wird erwartet, dass sich diese Situation bis 2050 noch verschlimmert. Daher wird es immer wichtiger, Lösungen für dieses Problem zu finden.

Mikroplastik stammt oft aus Kleidungsstücken, wie dieses von Greenpeace in deutschen Flüssen gefundene (Bild: Fred Dott / Greenpeace)

Hier kommt CLEANR ins Spiel. Das junge Start-up-Unternehmen aus Cleveland, Ohio, entwickelt Filtersysteme für Waschmaschinen, eine der Hauptursachen für die Verschmutzung durch Mikroplastik. Da Kleidung eine der größten Quellen für Mikroplastik ist, sind Waschmaschinen allein für 35 % des Mikroplastiks verantwortlich, das in die Umwelt gelangt. Das Problem ist in der Tat so weit verbreitet, dass die Länder bereits damit beginnen, Gesetze zu erlassen, die Lösungen zur Filtration von Mikroplastik vorsehen. So müssen beispielsweise ab Januar 2025 alle französischen Waschmaschinen mit einem solchen System ausgestattet sein, und die Gesetzgeber in Kalifornien und Oregon arbeiten derzeit an ähnlichen Vorschlägen. Dank des CLEANR-Filters wäre es möglich, bis zu 99 % des Mikroplastiks zu filtern, bevor es in die Umwelt gelangt, und zwar bis zu einer unglaublichen Größe von 10 Mikrometern.

Und nicht nur das, auch die additive Fertigung spielt bei der Entwicklung ihrer Lösungen eine wichtige Rolle. Chip Miller, Mitbegründer und Chief Operating Officer von CLEANR, erklärt weiter: „Die 3D-Drucktechnologie spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Waschmaschinenherstellern zu helfen, komplexe Spezifikationen für die Filterung von Mikroplastik, Teststandards, Platzbeschränkungen und Kostenherausforderungen zu bewältigen, während sie schnell auf neue Vorschriften reagieren“.

3D-Druck für die Entwicklung neuer Lösungen

Aber wie genau setzt das Unternehmen den 3D-Druck ein? Nun, es scheint, dass CLEANR die additive Fertigung vor allem wegen der schnellen Prototyping-Fähigkeiten nutzt, um die Einführung seiner Mikroplastik-Filterlösungen zu beschleunigen. In einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens heißt es außerdem, dass die Technologie auch für die kundenspezifische Anpassung genutzt wird, insbesondere um jede Lösung an einen bestimmten Hersteller anzupassen.

CLEANR wandte sich für die Entwicklung seiner Filter an das Automation Ecosystem von Formlabs (Bild: Formlabs)

Welche 3D-Drucktechnologie genau zum Einsatz kommt, ist größtenteils unbekannt da das Unternehmen darüber schweigt. Sie haben jedoch bekannt gegeben, dass sie als Early Adopters für das Automation Ecosystem von Formlabs ausgewählt wurden, das erst im vergangenen Januar angekündigt wurde. Das Automation Ecosystem wurde entwickelt, um die Automatisierung großer 3D-Druckerflotten zu ermöglichen, insbesondere um die Erweiterung der Form 3+, Form 3B+, Form 3L und Form 3BL zu ermöglichen. Da alle diese Drucker SLA verwenden, ist es wahrscheinlich, dass dies die verwendete 3D-Drucktechnologie ist.

David Dillman, Mitbegründer und Chief Technology Officer von CLEANR, fasst zusammen: „Technologische Innovationen sind von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, Mikroplastik aus unseren Ozeanen, unserer Lebensmittelversorgung und unserem Trinkwasser zu entfernen. Der frühzeitige Zugang zu den fortschrittlichen 3D-Druckfähigkeiten von Formlabs wird uns dabei helfen, unsere Führungsposition bei der Filtration von Mikroplastik zu behaupten und unsere Expansion in die Bereiche Haushaltswasserfilter, Geschirrspüler, Trockner, industrielle Wäscherei und darüber hinaus zu beschleunigen“. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung HIER.

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*Titelbildnachweis: Plastic Soup Foundation

Ein Kommentar

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  1. Hallo! Ich finde diesen CLEANR hervorragend, tolle Erfindung und hilft bestimmt der Umwelt. Ich selbst Entwickle seit ein paar Jahren immer wieder Prototypen für alles mögliche mit 3D Druck.

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