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Gebäude auf dem Mond: Chinas 3D-Druck-Mission

Am 1. Mai 2023 von Delona Z. veröffentlicht

Chinas Pläne, mit Hilfe der additiven Fertigung Gebäude auf dem Mond zu errichten, werden immer konkreter. Das Land will mit der Erprobung dieser Technologie im Rahmen seiner für 2028 geplanten Chang’e-8-Mission beginnen, die Berichten zufolge auch ein Experiment zur Demonstration der Machbarkeit des 3D-Drucks unter Verwendung von Mondboden als Rohmaterial umfassen wird. Dieser ehrgeizige Plan stellt einen bedeutenden Fortschritt bei der Entwicklung der Weltraumforschung und der Nutzung von Technologien zur Unterstützung der menschlichen Besiedlung des Weltraums dar.

Wissenschaftler bestätigten letzte Woche auf einer Tagung in Wuhan, dass sie 3D-Druckblöcke aus Materialien der Mondoberfläche in Betracht ziehen. Die Mission Chang’e 8 wird das Projekt leiten, bei dem ein 3D-Drucker auf der Mondoberfläche eingesetzt werden soll, der Mondregolith als Baumaterial verwendet. Dieses Regolith, im wesentlichen bestehend aus Mondstaub, ist auf der Mondoberfläche reichlich vorhanden und wurde als mögliche Materialquelle für künftige Mondsiedlungen identifiziert.

Mikroskopische Aufnahmen von Mondbodenpartikeln, die von der Sonde Chang’e-5 mitgebracht wurden, werden am 19. April 2023 in Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui auf einer Ausstellung über die Errungenschaften der Mondbodenforschung gezeigt.

Dem Bericht zufolge demonstrierte Ding Lieyun, ein Wissenschaftler der Huazhong University of Science and Technology, einen sechsbeinigen, insektenähnlichen Roboterprototyp, der als „Super-Maurer“ bezeichnet wird und diese gedruckten Bausteine ähnlich wie Lego-Teile zusammensetzen kann. Während der Konferenz erklärte Ding gegenüber China Science Daily: „Der Aufbau von Wohnstätten jenseits der Erde ist nicht nur für das Streben der Menschheit nach Weltraumforschung, sondern auch für Chinas strategische Bedürfnisse als Weltraummacht von entscheidender Bedeutung“.

Das Land entwickelt mit Chang’e 6, 7 und 8 sein nächstes Mondmissionschema. Chang’e 6 wird in zwei Jahren zum Mond starten, um Proben zu sammeln und zusammenzustellen und Chang’e 7 wird ein Jahr später unter anderem auf der Suche nach wiederverwendbaren Ressourcen und Wassereis in schattigen Kratern eingesetzt werden. Im Jahr 2028 wird Chang’e 8 dann einige der Grundlagen für das umfangreichere Projekt der Internationalen Mondforschungsstation (ILRS) schaffen, das in etwa so aussehen könnte wie in der untenstehenden Abbildung dargestellt:

Chinas 3D-Druck-Mission

Wie Chinas Weltraumbasis im Jahr 2030 aussehen könnte (Bild: Getty Images)

Der Wandel zum 3D-Druck

Während die spezifische 3D-Druckmethode für das Projekt noch nicht feststeht, haben chinesische Forscher eine Technik vorgeschlagen, bei der die Monderde mit einem Laser geschmolzen und dann zu Bausteinen verfestigt wird. Diese Blöcke könnten dann mit Hilfe von Roboterarmen zu Strukturen zusammengesetzt werden. Eine weitere mögliche Methode ist eine Technologie, die von einem chinesischen Unternehmen namens Winsun entwickelt wurde. Winsun hat bereits erfolgreich Gebäude auf der Erde mit Hilfe von recyceltem Bauschutt und einem Großdrucker in 3D gedruckt. Das Unternehmen ist der Ansicht, dass diese Technologie für den Einsatz auf dem Mond angepasst werden könnte, was den schnellen Bau von Mondhabitaten ermöglichen würde.

Unabhängig von der verwendeten Methode könnte die 3D-Drucktechnologie eine Reihe von Vorteilen für den Mondbau bieten. So könnte beispielsweise die Menge an Material, die von der Erde transportiert werden muss – was kostspielig und logistisch schwierig sein kann – reduziert werden, da Mondregolith als Rohstoff verwendet werden könnte. Außerdem könnte der 3D-Druck eine größere Flexibilität beim Design ermöglichen, da die Strukturen so gedruckt werden könnten, dass sie den spezifischen Anforderungen einer bestimmten Mission entsprechen.

Der Einsatz der 3D-Drucktechnologie ist auch in der Raumfahrtindustrie nicht neu. Die NASA beispielsweise erforscht seit mehreren Jahren den Einsatz des 3D-Drucks für Raumfahrtanwendungen. Die Behörde hat bereits erfolgreich Teile von 3D-gedruckten Raketentriebwerken getestet und finanziert derzeit das 57-Millionen-Dollar-Projekt von ICON, um auf dem Mond zu bauen, und erforscht den Einsatz des 3D-Drucks zur Schaffung von Lebensräumen auf dem Mars.

Chinas Plan, mit Hilfe der 3D-Drucktechnologie Gebäude auf dem Mond zu errichten, ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Weltraumforschung und der menschlichen Besiedlung des Weltraums. Wenn diese Technologie erfolgreich ist, könnten mit ihr dauerhafte Mondhabitate geschaffen werden, die eine langfristige menschliche Präsenz auf dem Mond ermöglichen würden. Während wir die Möglichkeiten der Raumfahrt und der menschlichen Besiedlung des Weltraums weiter erforschen, wird die 3D-Drucktechnologie wahrscheinlich eine immer wichtigere Rolle bei der Verwirklichung dieser ehrgeizigen Ziele spielen.

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