menu

Eine Brücke mit 3D-gedruckter Betontreppe in Schottland eröffnet

Am 5. April 2023 von Leonie M. veröffentlicht
brücke 3D-gedruckte betontreppe

Eines der bisher größten 3D-gedruckten Bauwerke im Vereinigten Königreich wurde eröffnet – die Sighthill Bridge. Diese Brücke wurde in Glasgow über der Autobahnlinie M8 gebaut, eine der meistbefahrenen Straßen Schottlands. Die additive Fertigung wurde dabei von den Unternehmen BAM und Weber Beamix eingesetzt, um eine Betontreppe in die Brücke zu integrieren. Ziel des Projekts ist es, das Stadtzentrum von Glasgow mit dem Stadtteil Sighthill zu verbinden. Tatsächlich wurde die Treppe bereits im Jahr 2021 eingebaut, doch die Stadt feiert nun die erfolgreiche Eröffnung der Brücke.

Dies ist nicht das erste mal, dass der 3D-Druck für den Brückenbau herangezogen wurde. In den Niederlanden gab es bereits einige Projekte, bei denen die 3D-Drucktechnologie für den Bau der öffentlichen Bauwerke eingesetzt wurde. Im Zentrum Amsterdams war MX3D an der Entwicklung einer 3D-gedruckten Brücke beteiligt und auch in der etwas weiter südlich gelegenen Stadt Nijmegen, wurde eine der längsten 3D-gedruckten Brücken für Radfahrer eröffnet – ebenso geleitet von der BAM und Weber Beamix.

Die 3D-gedruckte Treppe von BAM und Weber Beamix (Bild: BAM)

Herstellung der 3D-gedruckten Treppe

Das Know-How über den Druck der Brücke lieferte die BAM. Dabei besteht der Drucker aus einem Roboterarm, ausgestattet mit einer Düse, mit der die Beton-Mörtelmischung extrudiert werden kann. Dadurch konnte die Maschine das Material schichtweise, mit einer Dicke von 5mm auftragen. Das Unternehmen betont, dass der 3D-Druck der Stufen eine so präzise Vorgehensweise ermöglicht, welche mit herkömmlichen Fertigungstechniken nur schwer zu erreichen wäre. Auch ist bekannt, dass die Technologie dazu beigetragen hat, den Materialverbrauch um 50% und den Abfall um bis zu 40% zu reduzieren. „Das Projekt hat die Grenzen dessen, was im Bauwesen möglich ist, durch den Einsatz modernster digitaler Techniken und der Zusammenarbeit aller Beteiligten erheblich verschoben. Wir sind stolz darauf, ein nachhaltiges Werk zu schaffen, von dem der Norden Glasgows noch viele weitere Jahre profitieren wird„, erklärt Ian Steele, Vertragsmanager bei BAM.

Um den benötigten Beton kümmerte sich Weber Beamix. Dabei nutzten sie die besonderen Eigenschaften von rheologischen, also fließ- und verformungsfesten, Materialien. Sobald eine Schicht des Betons aufgetragen ist, verfestigt sich diese und verbindet sich mit der nächsten Schicht. Laut der BAM, ist es wichtig, dass jede Schicht innerhalb von 10 Minuten nach der anderen aufgetragen wird, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Auch bei dem Projekt in den Niederlanden, kümmerte sich Weber Beamix um den 3D-Druck der Stufen. Nach dem Entwurf, wurde die Struktur nach Schottland verschifft. Leider könnten Fans des 3D-Drucks bei einer Besichtigung auf Enttäuschung treffen, denn der Druck der Treppen ist mit bloßen Augen nicht mehr zu erkennen. Im Anschluss an die Installation, wurde die gesamte Konstruktion nämlich mit Granit überzogen. Dadurch soll eine rutschfeste Oberfläche geschaffen werden, welche die Sicherheit der Bürger gewährleisten soll.

Würden Sie die Sighthill Bridge in Glasgow besichtigen? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN  mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Titelbildnachweis: BAM

Teilen Sie Ihre Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEen_USes_ESfr_FRit_IT
Bleiben Sie auf dem Laufenden
Erhalten Sie jeden Mittwoch eine Zusammenfassung der neusten News rund um den 3D-Druck