Blueprint Surf über 3D-gedruckte, umweltfreundliche Surfboards
Blaue Wellen, Strände, Freiheit – viele Dinge kommen einem in den Sinn, wenn man an das Surfen denkt, aber eines nicht: die Umweltauswirkungen dieses Sports. Trotz gegenteiliger Erwartungen sind Surfbretter jedoch alles andere als umweltfreundlich. Ein typisches Modell stößt während seiner gesamten Lebensdauer mindestens 600 Pfund CO2 aus und muss regelmäßig (zwei- bis dreimal pro Jahr) ausgetauscht werden. Das ist ein Dämpfer für den Sport, der vom Meer abhängig ist und zu seiner Zerstörung beitragen könnte. Zum Glück gibt es Unternehmen, die bessere und umweltfreundlichere Surfbretter entwickeln, unter anderem durch additive Fertigung. Nehmen wir zum Beispiel Blueprint Surf. Das in Portland, Maine, ansässige Startup nutzt den 3D-Druck, um beeindruckende Surfbretter zu entwickeln, und die dank des 3D-Drucks und recycelter Materialien dennoch umweltfreundlich sind. Wir haben mit einem der Mitbegründer gesprochen, um mehr zu erfahren!
3DN: Könnten Sie sich und Blueprint Surf kurz vorstellen?
Mein Name ist Luke Diehl, und ich beschäftige mich seit etwa zehn Jahren mit 3D-Druck. Mein Interesse am 3D-Druck begann, als ich erfuhr, dass das Lasersintern zur Herstellung von orthopädischen Titanimplantaten verwendet werden kann. Ich war Mitbegründer eines der ersten Unternehmen, das 3D-gedruckte Implantate für die Wirbelsäulenchirurgie herstellte, und habe seitdem häufig mit 3D-Druckern gearbeitet.
Blueprint Surf wurde vor ein paar Jahren gegründet, als Mike Ballin und ich auf dem Nordatlantik mit Schaumstoffbrettern unterwegs waren. Wir stellten fest, dass wir sie zwar liebten, sie aber schrecklich für die Umwelt waren und eine Reihe von anderen Mängeln aufwiesen. Blueprint Surf hat es sich dann zur Aufgabe gemacht, schöne, leistungsstarke Surfbretter zu bauen, die weniger umweltschädlich sind als herkömmliche Schaumstoff-Surfbretter.
3DN: Wie stellen Sie Ihre 3D-gedruckten Surfbretter her und welche Verfahren und Materialien verwenden Sie?
Wir beginnen damit, für jeden Surfer eine individuelle Rahmenstruktur zu entwerfen. Stärkere Surfer erhalten einen steiferen Rahmen, leichtere Surfer erhalten ein flexibleres Design. Dann drucken wir den Rahmen aus recyceltem PETG-Filament mit einem Modix Big 180X-Drucker. Nachdem wir den gedruckten Rahmen gesäubert haben, verwenden wir eine geheime Mischung aus Materialien und Techniken, um ihn mit einer glatten Verbundstoffschicht zu umhüllen.
Von da an ist es dasselbe wie bei jedem anderen Surfbrett – wir fügen eine weitere Schicht aus gewebtem Glasfasergewebe und Bio-Epoxid hinzu, dann eine glänzende Endschicht aus Bio-Epoxid für ein sauberes Finish. Wir sind dabei, unsere gesamte Produktion von recyceltem PETG auf ein glasfaserverstärktes Polypropylen-Filament umzustellen, das von ausgedienten Fischernetzen stammt. Es ist ein stärkeres, leichteres und haltbareres Material, und wir glauben, dass die recycelten Fischernetze unseren Boards eine stärkere Verbindung zum Ozean verleihen.
3DN: Warum setzt Blueprint Surf für die Herstellung von Surfbrettern auf 3D-Druck ?
Beim 3D-Druck entsteht viel weniger Abfall als beim Schnitzen eines Schaumstoffstücks. Und die meisten unserer Abfälle – wie Glasfaserabfälle und gebrochene Druckstützen – können wir wiederverwenden. Ein weiterer großer Unterschied besteht darin, dass der meiste Schaumstoff für Surfbretter aus Südostasien stammt und wegen seines großen Volumens sehr ineffizient zu transportieren ist. Irgendwann wollen wir in jedem Surfgebiet einen 3D-Drucker haben, damit jeder Blueprint-Kunde sein Brett vor Ort herstellen lassen kann.
Wir haben große Bewunderung und Respekt für die Handwerker, die Surfbretter von Hand formen. Auch in der Herstellung unserer Bretter steckt eine Menge Technik und Handwerkskunst, aber ich glaube, wenn Surfer „3D-gedrucktes Plastik“ hören, nehmen einige von ihnen an, dass unsere Bretter von einer Armee von Robotern hergestellt werden. Wir arbeiten hart daran, der Surf-Community zu zeigen, dass wir das Erbe der „Hand Shaper“ in Ehren halten, aber auch auf bessere Materialien und moderne Technologien umsteigen können.
3DN: Haben Sie noch abschließende Worte an unsere Leserschaft?
Aber sicher! Wir sind dankbar für all die Unterstützung und Informationen, die wir auf Websites wie 3Dnatives, in Benutzerforen und von anderen 3D-Druck-Enthusiasten erhalten haben. Die Gemeinschaft rund um den 3D-Druck macht ehrgeizige Projekte wie das unsere erst möglich, also vielen Dank! Mehr über uns erfahren Sie HIER auf unserer Website.
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*Alle Bildnachweise: Blueprint Surf