Bit-Baker verwandelt klassische Rezepte in beeindruckende 3D-Kreationen
Bit-Baker ist ein Unternehmen, das die Zukunft des Backens mittels 3D-Druck neu gestaltet. Mit einem einzigartigen Gerät zur thermischen Verarbeitung essbarer Zutaten ermöglicht es die Herstellung köstlicher Kuchen in individuell gestaltbaren 3D-Formen, ganz ohne Ofen oder Backform. Diese bahnbrechende Technologie richtet sich sowohl an Profi- als auch an Hobbybäcker, die ihre kreativen Ideen in Form von leckeren Kuchen umsetzen möchten. Durch die Kombination verschiedener Teigmischungen und die Möglichkeit, das Innere des Kuchens nach eigenen Wünschen zu kreiren, wird das Backen zu einem faszinierenden Erlebnis. Wir haben mit Bit-Baker gesprochen, um mehr über die Vision, die Zutaten sowie die Pläne des Unternehmens für die Zukunft zu erfahren.
3DN: Könnten Sie sich kurz vorstellen und erzählen, wie Sie zum 3D-Druck gekommen sind ?
Mein Name ist Anton Strahilov und ich habe ein sein Diplom als Dipl.-Ing. Maschinenbau. Meine Abschlussarbeit führte ich bei der DAIMLER AG in Ulm durch und setzte dann nahtlos meine Doktorarbeit in Zusammenarbeit mit DAIMLER und dem KIT Karlsruhe fort, die ich erfolgreich im Jahr 2014 verteidigte. Seitdem habe ich mich als Leiter der Forschung verdient gemacht und gestalte die Forschungsaktivitäten bei klein- und mittelständischen Unternehmen. Währenddessen investiere ich meine Freizeit, um die Vision des Bit-Bakers zu realisieren. Meine Kollegin Anna Biegert hat 2020 ihr Studium im Wirtschaftsingenieurwesen abgeschlossen und drei Jahre bei der Liebenau Service GmbH gearbeitet. Sie hat dort ihre Fähigkeiten in der Prozessoptimierung weiterentwickelt. Seit Mai 2023 ist sie Anwendungsberaterin für ein ERP-System bei der Moosmann GmbH & Co. KG, wo sie Kunden bei der Integration des Systems unterstützt. Mein Kollege Dimitri Penner hat 2019 seinen Bachelor in Elektrotechnik und Informationstechnik abgeschlossen und ein Trainee-Programm bei der EKS InTec GmbH absolviert. Er ist 2019 zu Bit-Baker gekommen und war bis 2024 Research Projektleiter bei EKS InTec. Seit 2024 arbeitet er nun als Product Manager.
Eines Sonntags im März 2016 sah ich mir auf dem Sofa eine Dokumentation über eine Dame aus Berlin an, die in New York aus einem Kuchenzylinder mit einem Messer die Basisform künstlerisch herausgeschnitten hat. Diese Basisform hat sie anschließend dekoriert. Dabei ist mir aufgefallen, wie viel Wissen und künstlerisches Können sie aufbringen musste. Es war sehr zeitaufwendig, mit viel manueller Arbeit verbunden, erforderte künstlerisches Geschick und Backerfahrung, und es blieben viele Reste übrig. Damals stellte ich mir die Frage: Wenn es mir gelingt, den Teig nur dort hinzuzufügen, wo er hingehört, und ihn direkt zu backen, kann ich jede 3D-Kuchenform als Basis erhalten, die ich haben möchte. Am nächsten Tag ging ich zum Baumarkt und kaufte mir eine Heißluftpistole zum Entfernen von Farbe von Holz, mischte eine Teigmasse (rückwirkend betrachtet war der Teig nicht wirklich gut) und nahm eine Spritze, die ich von meiner großen Schwester als Spaßgeschenk für meinen Doktortitel bekommen hatte. Mit diesen einfachen Mitteln konnte ich meinen ersten spartanischen 3D-Kuchen backen. Dann erkannte ich, dass es funktionieren könnte, und stellte eine Idee auf: Wenn ich die Luftmenge, Lufttemperatur und die Geschwindigkeit der Teigauftragung sowie das direkte Backen mit heißer Luft kontrolliere, kann ich meine gewünschte Backform erhalten. Diese Gedanken mündeten in einem Patent, das im Jahr 2016 mit eigenen Mitteln beim DPMA in Stuttgart eingereicht wurde. Das ist die Geschichte hinter dem Bit-Baker.
3DN: Wie kam es dann zur Gründung von Bit-Baker?
Die Gründung von Bit-Baker war nicht einfach. Ich unterschätzte die Komplexität des Projekts, insbesondere im Bereich Elektronik und Softwareentwicklung, und stellte fest, dass die Umsetzung viel anspruchsvoller war als erwartet. Dennoch gelang es mir, mit einfachen Mitteln erste Versuche zu starten, das Verfahren für die Herstellung von Teigprodukten zu patentieren und schließlich einen funktionierenden 3D-Lebensmitteldrucker zu entwickeln. Ein zweites Patent, das 2017 verfasst wurde, erweiterte die Technologie auf alle Lebensmittel. Ende 2017 stellte ich die Vision beim Pitch Elevator in Stuttgart vor und begann, den Drucker weiter zu optimieren. 2019-2020 entschied sich das Team, einen vorzeigbaren 3D-Lebensmitteldrucker unter der Marke Bit-Baker zu erstellen. Im Jahr 2020 trat Bit-Baker auf der Messe MyCake in Friedrichshafen auf, wo sie erste Kontakte zu B2C-Kunden knüpften, allerdings nur zwei Bit-Baker verkauften. Schließlich stießen Anna und Dimitri zum Team dazu und gründeten die Bit-Baker GbR.
3DN: Welche Technologien und Zutaten verwenden Sie und warum?
Technologisch setzt Bit-Baker auf Pumpen, Kompressoren und Heißluft, um den Teig präzise und effizient zu formen und zu backen. Die Zutaten für den Teig bestehen aus einfachen Bestandteilen wie Mehl, Wasser, Zucker, Butter und Schokoladenpulver. Diese Kombination ermöglicht es, komplexe Kuchenformen zu erstellen, die manuell nur schwer realisierbar wären.
3DN: Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten Jahren und was sind Ihre langfristigen Ziele?
In den nächsten Jahren plant Bit-Baker, den Drucker weiterzuentwickeln, um ihn noch schneller und benutzerfreundlicher zu machen. Sie streben an, den Bit-Baker weiter in der Öffentlichkeit zu etablieren und die Akzeptanz für diese innovative Backmethode zu erhöhen.Langfristig verfolgt Bit-Baker das Ziel, den 3D-Lebensmitteldrucker in Cafés zu integrieren, wo er auf Kundenwunsch frisch gebackene Bit-Cakes in Sekunden produziert. Der Drucker soll auch in Unternehmen eingesetzt werden, um zum Beispiel Firmenlogos als Kuchen für Kundenbesuche herzustellen. Darüber hinaus sollen private Kunden Bit-Cakes online bestellen und in einem Café abholen können.
3DN: Was sind die spannendsten Produkte, die Sie bisher gedruckt haben und wie fällt das Feedback der Kunden aus?
Zu den spannendsten bisher gedruckten Produkten zählen ein Eiffelturm, ein Totenschädel, ein Gabelstapler, ein Teddybär, ein Osterhase, usw. Diese Modelle zeigen die Vielseitigkeit des 3D-Lebensmitteldrucks.
Der Geschmack des Bit-Cakes wird sehr unterschiedlich wahrgenommen, insbesondere in Bezug auf die Süße. Während einige ihn als zu süß empfinden, finden andere ihn genau richtig, und wieder andere könnten sich sogar noch etwas mehr Süße vorstellen. Das Kundenfeedback ist überwiegend positiv, insbesondere Kinder zeigen große Begeisterung für die Bit-Cakes. Viele Kunden sind überrascht von der weicheren Konsistenz des gedruckten Kuchens, was zeigt, dass der 3D-Druck nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich überzeugt.
3DN: Haben Sie noch abschließende Worte an unsere Leserschaft?
Wir möchten den Begriff „Bit-Baker“ etablieren und als Erste auf dem globalen Markt das digitale Backen zu einem individuellen Erlebnis machen. Dabei ist uns besonders wichtig: „What you print is what you eat.“ Unser Ziel ist es, jeden Kunden mit unseren Bit-Cakes zu überraschen – unabhängig von Alter oder Vorlieben. Mehr über Bit-Baker erfahren Sie HIER auf unserer Webseite und wenn Sie mit uns in Kontakt treten wollen, klicken Sie HIER.
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*Bildnachweise: Bit Baker