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Bekämpfung von Küstenerosion dank 3D-gedruckter Gitterrahmen

Am 6. April 2023 von Leonie M. veröffentlicht

Als Küstenerosion wird das Zurückweichen der Küstenlinie, also der Grenze zwischen Land und Meer bezeichnet. Einige der Hauptursachen dieses natürlichen Phänomens, sind die zunehmende Verringerung von organischen Stoffen im Boden, eine generelle Verschlechterung der Bodenstruktur sowie Probleme wie Versalzung und Versauerung. Laut der KüNO (Küstenforschung Nordsee-Ostsee) „befindet sich ein Großteil der deutschen Ostseeküste durch die negative Sedimentbilanz im Rückgang. Die Geschwindigkeit dieses Küstenrückgangs beträgt derzeit im Mittel etwa 35m in 100 Jahren.

Um dieses Naturphänomen zu bekämpfen, werden zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen. Eine davon integriert den 3D-Druck zur Herstellung von biologisch abbaubaren Strukturen. In Zusammenarbeit mit BESE, nutzen australische Forscher des Blue Carbon Lab der Deakin University die additive Fertigung, um den Wachstum von Spezien in Feuchtgebieten zu unterstützen und so die Küstenerosion zu bekämpfen. Die Idee ist, Mangrovensamen in 3D-gedruckte Gitterrahmen, in der Bucht von Port Phillip und Western Port in Australien, zu platzieren.

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3D-gedruckte Gitterrahmen tragen zum Wachstum der Mangroven bei. (Bild: BESE)

Förderung der Küstenökosysteme dank 3D-Druck

Die 3D-gedruckten Strukturen mit dem Namen BESE-elements® werden aus kompostierbarer Kartoffelstärke hergestellt, die aus Industrieabfällen stammt. Zwar wurden keine Angaben zu der verwendeten Drucktechnologie gemacht, doch es lässt bei dem verwendeten Material davon ausgehen, dass das FDM-Verfahren für den 3D-Druck genutzt wurde. Die Gitterrahmen wurden von BESE hergestellt, einem Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Produkten spezialisiert hat, die für die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume geeignet sind. Diese bauen sich nach 2 bis 10 Jahren – abhängig von dem Ökosystem, in dem sie verwendet werden – auf natürliche Weise von selbst ab. Die Rahmen wurden dabei so konzipiert, dass sie das Wurzelwachstum der Mangrovensamen fördern. Durch ihre gitterartige Form, verlangsamen sie die Bewegung des Wassers, sodass der Boden besser in der Lage ist, Wasser zu sammeln und zu speichern. Außerdem stabilisieren sie die Pflanze, so dass sie sich nicht vom Boden lösen kann.

Die Entscheidung, Mangroven zu pflanzen, wurde dabei nicht ohne Grund getroffen, denn diese Pflanzen sind dafür bekannt, dass sie die Küsten vor Erosion und extremen Wetterphänomenen schützen. Außerdem tragen sie zur Wasserqualität bei, indem sie Nährstoffe und Sedimente filtern. Mit diesem Projekt zur Bekämpfung von Küstenerosion, wollen die Forscher des Blue Carbon Labs das Bewusstsein der Öffentlichkeit, der Industrie und auch der Stakeholder dafür schärfen, wie Wiederherstellungstechniken auf lokaler Ebene genutzt werden können. Laut BESE, kann BESE-elements® sogar die Begrünung von Ökosystemen in Europa und Nordamerika fördern. Um mehr über dieses Projekt zu erfahren, sehen Sie sich dieses Video an, in dem die Funktionsweise erklärt wird.

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*Titelbildnachweis: Shan Hemmings / Blue Carbon Lab

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