Bambu Lab stellt neuen H2D 3D-Drucker vor

Aus Marketing-Perspektive ist Bambu Lab ein Paradebeispiel für gelungene Brand Awareness. Kaum macht das Unternehmen (virtuell) den Mund auf, gehen die Wogen hoch, denn die 3D-Community weiß: Da ist was im Kommen. Und im Falle von Bambu Lab kommt das, was kommt, mit einem Paukenschlag. Bereits letztes Jahr im Oktober kündigte der Hersteller aus Shenzhen eine neue Drucker-Serie für das Jahr 2025 an, nachdem die ursprünglichen Pläne für eine Veröffentlichung im Herbst 2024 nicht eingehalten werden konnten. Schon damals legte Bambu Lab den Startschuss für diverse Spekulationen und gab Anlass zu einer Vielzahl an Gerüchten. Bambu Lab schürte diese zusätzlich, indem es verkündete „keine Abstriche“ bei den neuen Druckern zu machen. Bambu Lab wollte etwas noch Größeres und Eindrucksvolleres schaffen, wie CEO und Co-founder Dr.Tao schon in der Pressemeldung vom Oktober 2024 verkündete: „Wir bauen etwas, das die Grenzen dessen, was im 3D-Druck für Verbraucher möglich ist, verschieben wird.”
Auf diese Ansage folgte lange nichts. Erst in den letzten Wochen verdichteten sich die Gerüchte um den neuen Bambu Lab Drucker, nachdem ein anscheinend geleaktes Bild in den sozialen Medien auftauchte und sofort die Runde machte. Auch wenn Bambu Lab nichts öffentlich bestätigte, verrät das Bild einige Details über die Neueinführung. So soll der Drucker über ein Volumen von 350 x 320 x 325 mm verfügen, mit einem dualen Nozzle-System ausgestattet sein und mit einer neuen Variante des beliebten AMS-Systems. Seit dem Facebook-Leak trägt das Mysterium auch einen Namen: H2D. Und seit letzter Woche ist auch bekannt, wann der Drucker erscheinen wird, nämlich heute, am 25. März 2025.

Das geleakte Bild in der Bambu Lab Facebook User Group (links) und der Vorgeschmack auf den neuen Drucker auf der Bambu Lab Website (rechts).
In den letzten Tagen seit der offiziellen Release-Ankündigungen tappten die User daher gewissermaßen im Dunkeln. Auf der Website konnte man den tagesaktuellen Countdown mitverfolgen, wo Bambu Lab seine Innovation – mysteriös schwarz hinterlegt – mit “Persönliche Fertigung neu gedacht” bewarb. Wird Bambu Lab den Erwartungen, die es unter den Usern geschürt hat, gerecht? Oder hat das Unternehmen zu viel versprochen?
Enthüllung des H2D
Der erste Blick auf den neuen H2D zeigt, wie präzise die Leaks waren. Tatsächlich stimmt das Druckvolumen mit dem überein, was im Vorhinein angenommen wurde, und auch das duale Hotend und ein neues AMS-System sind aufzufinden. Einige User waren der Überzeugung, anhand der geleakten Bilder auch ein Laser-Modul erkannt zu haben. Daraufhin wurde gemunkelt, ob der neue 3D-Drucker auch zur Lasergravur genutzt werden könne. Diese kühne Annahme hat sich bewahrheitet! Der H2D geht über das Verständnis eines herkömmlichen 3D-Druckers hinaus und Bambu Lab will damit das Feld für eine neue Kategorie von Produkt eröffnen. Daher ist der H2D auf der einen Seite 3D-Drucker für mehrere Farben bzw. Materialien, auf der anderen Seite aber auch ein Laserschneider und Gerät für Lasergravur. Darüber hinaus weist der H2D auch Stiftehalter fürs Zeichnen und Beschriften auf. Bambu Lab präsentiert also ein All-in-One-Gerät für DIY-Projekte und “endlose Möglichkeiten für personalisierte Herstellung”, wie es auf der Website heißt.

Der H2D ist mit einem neuen AMS-System ausgestattet.
H2D, das All-in-One-Gerät für DIY-Projekte
Bleiben wir zunächst bei den Eigenschaften, die uns auf der Seite des 3D-Drucks beeindrucken. Hier finden wir ein großzügiges Druckvolumen und eine beeindruckende Druckgeschwindigkeit von bis zu 1000 mm/s. Ein konstanter Druck sollte bei bis zu 600 mm/s erfolgen. Das Hotend kann bis auf 350°C aufgeheizt werden und die beiden Düsen garantieren einen effizienten und schnellen Druck mit mehreren Filamenten. Der H2D verarbeitet auch Karbon- oder Glasfaser-verstärkte Filamente. Die Filamentzufuhr erfolgt durch ein neues AMS-System, AMS 2. Dabei handelt es sich wie bei der ersten Generation um ein Tool zum Filament-Handling, welches die Werkstoffe trocknet, lagert und zuführt. Die neuen Versionen, AMS Pro und AMS HT sind mit Servo-Motoren ausgestattet, was den Druck zusätzlich beschleunigt.
Ein weiteres Feature, das die Qualität der Druckergebnisse erhöht, ist die Vogelperspektiv-Kamera in Verbindung mit Computer-Vision-Algorithmen. Dadurch können die Ausrichtung und der Materialeinsatz optimiert werden, was schließlich zu weniger Abfall führt.
Nun zu den absoluten Neuheiten des Geräts, dem Laser-Modul. Wie erwähnt, kann der H2D auch Lasergravur und Laserschnitt. Dazu ist er mit einem 455 nm-Laser mit 10 W und 40 W ausgestattet, welcher das Gravieren und Schneiden von Sperrholz in einer Dicke von 5 mm bzw. 15 mm ermöglicht. Um auch Strukturen mit einem runden Grunddurchmesser zu bearbeiten (Zylinder, Ringe etc.), verfügt der H2D über eine spezielle Dreheinheit. Für eine bessere Kühlung des Laserpfads sorgt Air Assist, welches so die Oberflächenqualität verbessert. Mit diesen Funktionen steht dem kreativen Schaffen nichts mehr im Wege!

Die zahlreichen Features schaffen neue kreative Möglichkeiten.
Abgesehen davon ist es möglich, den H2D über die Cloud fernzusteuern – egal, von welchem Gerät aus der Befehl erfolgt. Um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten, gibt es auch eine volle Offline-Funktionalität. Daher können Nutzer das Gerät auch ohne Internetverbindung steuern, Drucke starten, Dateien senden oder Updates durchführen. Das Gerät sollte ab Juni 2025 in verschiedenen Preiskategorien und Ausführungen erhältlich sein.
Alles in Allem lässt sich sagen, dass Bambu Lab die Latte hoch gelegt hat. Konkurrenten müssen sich ranhalten und mit Innovation aufzeigen, um langfristig mithalten zu können. Die Bambu Lab Community dürfte sich über die neuen Features freuen und wir sind gespannt darauf, wie die ersten Reaktionen ausfallen. HIER können Sie mehr über das Gerät erfahren.

Der H2D wird in verschiedenen Preisklassen und Ausführungen erhältlich sein.
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*Bildnachweise: Bambu Lab