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Audi beschleunigt mit additiver Fertigung das Autodesign

Am 20. Juni 2018 von Kathrin J. veröffentlicht
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Audi hat kürzlich die 3D-Drucktechnologien Multi-Material und Multi-Color von Stratasys eingeführt. Mit Hilfe dessen sollen nun mehrfarbige und transparente Teile für seine Fahrzeuge schneller hergestellt werden können. Der 3D-Drucker J750 von Stratasys, den Audi dafür einsetzt, ist ein Vollfarb-Multimaterial-3D-Drucker und verspricht neben der schnelleren Herstellung auch ein innovatives Design. Mehrfarbige Rückleuchten können so durch Additive Fertigung bei Audi bereits in nur einem einzigen Druckvorgang hergestellt werden. Das könnte den gesamten Fertigungsprozess des deutschen Automobilherstellers revolutionieren.

Im Jahr 2016 stellte Stratasys seinen 3D-Drucker J750 vor, der auf der patentierten PolyJet-Technologie basiert. Heute bietet dieser 3D-Drucker die Möglichkeit, in einer Auswahl von mehr als 360.000 Farbtönen zu drucken. Abgesehen davon ist der Druck mit verschiedenen Materialien, von starr bis flexibel und von opak bis transparent, auch möglich. Seitdem wurde der 3D-Farbdruck mit der Ankunft von bedeutenden Akteuren der Branche wie Mimaki oder auch HP weiterentwickelt. Die Stratasys-Lösung ermöglicht jedoch das Mischen von Materialien und Farben, was gerade im Automobilsektor einen entscheidenden Vorteil gegenüber traditionellen Fertigungsmethoden bringt.

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Der 3D-Drucker J750 von Stratasys

Additive Fertigung bei Audi

Im Jahr 2002 eröffnete Audi in Ingolstadt ein Kunststoff 3D-Druckzentrum, in dem ein Dutzend 3D-Drucker für Polymere, einschließlich FDM- und PolyJet-Druckern, erworben wurden. Der Automobilhersteller erklärte, dass diese Maschinen es erlauben, verschiedene Prototypen vor der Produktion eines Fahrzeuges zu fertigen. Die Prototypen reichen dabei von Radkappen über Kühlergrill bis hin zu Türgriffen. Mit dem 3D-Drucker J750 will Audi nun mehrfarbige und zugleich transparente Teile, wie z.B. den Rückleuchten, produzieren.

Nehmen wir ebendiese Rückleuchten als Beispiel, da diese traditionell unter Verwendung von Fräs- und Formverfahren konstruiert wurden. Anschließend mussten sie dann zusammengebaut werden, weil sie nicht in einem Stück hergestellt werden konnten. Ein zeitraubender Schritt, der die Vermarktung von Fahrzeugen für Audi verzögerte.

Der 3D-Druck kann die Produktionszeiten reduzieren, indem er die Rückleuchten in nur einem 3D-Druckprozess produziert: Der Verantwortliche für das 3D-Druckzentrum von Audi, Dr. Tim Spiering, schätzt, dass so bis zu 50 Prozent der Zeit eingespart werden kann. Er fügt hinzu, dass die additive Fertigung auch die Anforderungen der Kunden erfüllen wird.

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3D-gedruckte Rückleuchten in Rot (© Audi)

„Design ist eines der wichtigsten Kriterien in der Kaufentscheidung von Audi. Daher ist es wichtig, dass wir in der Design- und Entwicklungsphase der Fahrzeugentwicklung höchste Qualitätsstandards erfüllen“, erklärt Dr. Tim Spiering.

„Dazu brauchen wir die Prototypen, um die exakte Geometrie der Teile zu erhalten, ohne Verzerrung und mit extrem hoher Qualität (…). Der J750 3D-Drucker von Stratasys wird uns einen entscheidenden Vorteil verschaffen, da er es uns ermöglicht, die genauen Texturen und Farben zu drucken, die im Design definiert sind. Dies ist ein wesentliches Kriterium für die Validierung von Designkonzepten für die Produktion. Wenn es um 3D-Druck von transparenten Teilen geht, habe ich keine vergleichbare Technologie gesehen, die unseren Standards entspricht.“, fügte er an.

Die Zukunft der Fertigung bei Audi

Abschließend kann man festhalten, dass Audi so also in der Lage sein wird, seine Rückleuchten schneller zu fertigen. Weiterhin kann das Unternehmen so Teile anbieten, die transparent und mehrfarbig zugleich sind, wobei 500.000 verschiedene Farbkombinationen möglich wären. Audi könnte, wenn diese Herstellungsmethode auch für andere Teile genutzt wird, die Produktionszeit erheblich verkürzen. Das würde wiederum die Markteinführungszeit bedeutend beeinflussen. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von Stratasys.

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