Assembrix Software für eine sichere und skalierbare additive Fertigung

In den letzten Jahren hat sich die 3D-Druck-Hardware rasant weiterentwickelt. Mit diesem Fortschritt konnte 3D-Software nicht im selben Tempo mithalten. Daher mangelte es an Lösungen, um den wachsenden Anforderungen an Sicherheit, Skalierbarkeit und Netzwerkfähigkeit gerecht zu werden. Hier setzt das israelische Unternehmen Assembrix an: Ziel von Assembrix ist es nämlich, die industrielle additive Fertigung durch eine cloudbasierte Plattform zu virtualisieren und sie somit auf ein neues digitales Niveau zu heben. Die innovative Softwarelösung VMS (Virtual Manufacturing Space) ermöglicht es, verteilte Drucknetzwerke effizient, zuverlässig und vor allem sicher zu verwalten. Der Schwerpunkt liegt auf Cybersicherheit und der sicheren Koordination dezentraler Produktionsprozesse – zwei Aspekte, die in der additiven Fertigung häufig zu kurz kommen. Assembrix möchte mit seinem Schaffen dazu beitragen, AM ebenso einfach und vertrauenswürdig zu gestalten wie Cloud Computing in anderen Branchen. Wir sprachen mit CEO und Co-Gründer Lior Polak, um mehr über Assembrix, sein VMS und spannende Anwendungen zu erfahren.
3DN: Könnten Sie sich kurz vorstellen und uns erzählen, wie Sie zum 3D-Druck gekommen sind?
Hallo! Ich bin Lior Polak, CEO und Mitbegründer von Assembrix. Ich habe mehr als 20 Jahre Erfahrung im Technologiemanagement, unter anderem im Bereich Cybersicherheit, und bin seit der Gründung von Assembrix im Jahr 2014 stark in der 3D-Druckbranche engagiert. Meine Verbundenheit rührt daher, dass ich das transformative Potential der additiven Fertigung (AM) erkannt habe, aber auch ihre Herausforderungen, wie Sicherheit und Skalierbarkeit. Bei Assembrix überbrücken wir diese Lücken, indem wir den industriellen 3D-Druck durch cloudbasierte Software virtualisieren und so eine sichere, effiziente Produktion für globale Hersteller ermöglichen. Ich habe mit Branchenführern wie Boeing, 3T, EOS und Nikon SLM zusammengearbeitet, um AM in Richtung verteilter On-Demand-Modelle voranzutreiben.
3DN: Was genau macht Assembrix und wie kam es zur Gründung des Unternehmens?
Die Idee für das Unternehmen entstand 2014, als mein Mitgründer, Prof. Dan Halperin (ein Informatik-Experte von der Universität Tel Aviv, der sich auf rechnerische Geometrie spezialisiert hat), und ich das schnelle Wachstum des industriellen 3D-Drucks sahen. Wir stellten jedoch eine kritische Lücke fest: Während die Hardware Fortschritte machte, gab es keine sichere, skalierbare Möglichkeit, verteilte Drucknetzwerke zu verwalten, ohne den Diebstahl von geistigem Eigentum oder Ineffizienzen zu riskieren. Mit meinem Hintergrund in Cybersicherheit wollten wir eine Plattform schaffen, die den Fertigungsbereich „virtualisiert“ und so einfach und sicher macht wie Cloud Computing in anderen Branchen.
3DN: Wie funktioniert Ihr Virtual Manufacturing Space?
Unsere Plattform ist eine cloudbasierte SaaS-Plattform, die als virtuelle End-to-End-Fabrik für die additive Fertigung fungiert. Sie verbindet Hersteller mit einem globalen Netzwerk von 3D-Druckern und ermöglicht ihnen die volle Kontrolle über den gesamten Druckprozess aus der Ferne. Die Hersteller können ohne Investitionskosten skalieren und just-in-time vor Ort produzieren, um die Logistikkosten zu senken, während sie gleichzeitig die Rückverfolgbarkeit und Sicherheit aufrechterhalten.
Das Assembrix VMS ist durch Partnerschaften mit OEMs (Erstausrüster) wie Nikon SLM, EOS und anderen direkt mit führender 3D-Druckhardware nutzbar. Wir verbinden ihre Maschinen über APIs mit unserer Cloud-Plattform und ermöglichen so die Übermittlung von Aufträgen aus der Ferne, die Überwachung in Echtzeit und die sichere Datenübertragung, ohne dass Entwürfe offengelegt werden. Dies gewährleistet die Kompatibilität von Metall-, Polymer- und anderen Systemen bei gleichzeitiger Einhaltung hoher Sicherheitsstandards.
3DN: Welches sind die wichtigsten Sektoren, die Sie derzeit bedienen, und wie beeinflussen deren Bedürfnisse die Entwicklung Ihrer Plattform?
Wir bedienen vor allem die Branchen Luft- und Raumfahrt, Verteidigung, Öl und Gas, Automobil und Medizin. In der Luft- und Raumfahrt sowie im Verteidigungssektor liegt unser Schwerpunkt auf Verschlüsselung und Rückverfolgbarkeit, um den Schutz geistigen Eigentums und die Stabilität der Lieferkette zu gewährleisten. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist unsere Zusammenarbeit mit Boeing, EOS, BEAMIT und 3T Additive Manufacturing. Wir haben sicheres, kontinentübergreifendes verteiltes Drucken demonstriert: Boeing lud ein Teiledesign auf die Assembrix-Plattform hoch, die es verschlüsselte und an EOS-Drucker in Europa und den USA verteilte. Das war ein sehr erfolgreicher Use Case!
Die Öl- und Gasindustrie hingegen verlangt nach langlebigen Teilen auf Abruf an entlegenen Orten und hat die Just-in-Time-Produktion und das globale Druckernetzwerk von VMS geprägt. Die Automobilindustrie drängt auf Effizienz und Anpassung, was sich auf die KI-Optimierung auswirkt, während in der Medizin Compliance und Präzision gefragt sind, was unsere Workflow-Automatisierung verbessert. Diese Anforderungen führen zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Plattform hin zu besserer Integration, KI-Einblicken und regulatorischer Unterstützung.
3DN: Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Wir haben vor kurzem unsere Innovationen auf der RAPID + TCT 2025 in Detroit vorgestellt und dabei die Möglichkeiten des sicheren Remote-Drucks hervorgehoben. Wir expandieren weltweit – wir setzen unsere lokale Partnerschaft fort, um in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein verteiltes AM-Ökosystem für die Luft- und Raumfahrt, die Öl- und Gasindustrie und die Verteidigungsindustrie aufzubauen, und wir bauen unsere Präsenz in den USA weiter aus. Wir stellen Talente ein, um die Entwicklung zu beschleunigen, integrieren mehr KI für prädiktive Analysen und verbessern die Cybersicherheitsfunktionen wie die erweiterte Blockchain für den Schutz des geistigen Eigentums. Die bevorstehende Teilnahme an der Formnext 2025 wird unsere Fortschritte weiter unter Beweis stellen. Letztendlich wollen wir unsere Plattform zum Standard machen und die Industrie 4.0 mit einer nachhaltigen, widerstandsfähigen Produktion vorantreiben, einschließlich Trends wie KI-gesteuerten Workflows und standardisierten Cybersicherheits-Frameworks.
3DN: Haben Sie noch ein paar abschließende Worte an unsere Leserschaft?
Assembrix hebt sich im Ökosystem der 3D-Drucksoftware dadurch ab, dass wir der Cybersicherheit und der verteilten Fertigung Vorrang vor allen anderen Fähigkeiten einräumen. Im Laufe der Jahre haben wir viel Erfahrung in der Arbeit mit 3D-Druckern und deren Steuerung aus der Ferne gesammelt, was sich auf den Workflow auswirkt und einzigartige Fähigkeiten erfordert. Darüber hinaus haben wir die fortschrittlichste Integration mit den 3D-Druckern entwickelt, die einen benutzerfreundlichen Prozess ermöglicht und gleichzeitig das höchste Sicherheitsniveau auf dem Markt gewährleistet.
Um mehr über Assembrix zu erfahren, besuchen Sie HIER die Website des Unternehmens.
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*Bildnachweise: Assembrix