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Reparatur und Individualisierung des berühmten Ford GT40 dank 3D-Scannern möglich

Am 2. Juli 2021 von Isabell I. veröffentlicht
artec ford GT40

Der Ford GT40 ist ein Sportwagen, von dem in den 1960er Jahren nur 126 Exemplare gefertigt wurden und dessen Geschichte Autoliebhabern und Laien gleichermaßen bekannt ist: Die Rivalität zwischen Henry Ford II und Enzo Ferrari hat mehr als nur einen Film inspiriert. In jedem Fall steht das Fahrzeug auch heute im Mittelpunkt: In den USA hat Chris Ashton, ein Oldtimer-Enthusiast, seinen Ford GT40 mithilfe von 3D-Technologie modifiziert und individualisiert – unter anderem dank der 3D-Scanner Artec Space Spider und Artec Eva. Der Sammler war in der Lage, komplexe Formen schnell und so realitätsnah wie möglich zu reproduzieren.

3D-Scanner werden häufig eingesetzt, um Objekte und Teile aus der Vergangenheit zu digitalisieren, damit eine digitale Kopie erstellt werden kann. Diese kann dann modifiziert, angepasst und anschließend in 3D gedruckt werden, um ein physisches Modell zu erhalten. Dies ist besonders im Automobilbereich für die Konstruktion von Ersatzteilen interessant: Bei Oldtimern werden die meisten Ersatzteile nicht mehr produziert, was die Wartungs- und Reparaturarbeiten erschwert und die Kosten erheblich erhöht. Dank eines 3D-Scanners kann der Anwender sein Originalteil jedoch leicht digitalisieren und ein Modell zunächst digital und dann dank der additiven Fertigung physisch neu erstellen.

Bildnachweis: Ford

Lösungen von Artec für die Individualisierung des Ford GT40

Der Amerikaner Chris Ashton konnte seine Leidenschaft für Autos in seinem Beruf fortsetzen: Ruffian Cars ist ein Unternehmen in Kalifornien, das Sportwagen baut und modifiziert. Seit einigen Jahren nutzt es die additive Fertigung zur Reproduktion von Teilen, wobei viele Durchläufe benötigt werden, bis ein möglichst originalgetreues Modell entsteht. Deshalb wurde die Entscheidung getroffen, in den Artec Space Spider und Artec Eva Scanner zu investieren, vor allem um die Verbreiterungen des Autos zu reproduzieren.

Chris Ashton erklärt: „Früher hätte ich die Verbreiterungen aus Schaumstoff oder Ton direkt am Auto modellieren und das ganze Auto in eine Werkstatt bringen müssen, um die Formen anfertigen zu lassen (oder es selbst getan, aber das ist kompliziert und erfordert den Einsatz vieler Chemikalien). Und ich müsste es in zwei Durchläufen machen, denn es ist unmöglich, eine symmetrische Version in einem Teil zu erstellen. Der Hauptvorteil bei den 3D-Scannern ist, dass die Kotflügelverbreiterungen digital auf einem maßstabsgetreuen Scan des echten Autos gebaut wurden. So konnten wir sicher stellen, dass sie die richtige Größe haben und dass die linke und rechte Seite perfekt symmetrisch sind.

Die Innenwinkel und Kurven des Scheinwerfergehäuses wurden in 3D gescannt (Bildnachweis: Artec 3D)

Chris sagt, dass der Scanner Artec Eva zum Scannen des gesamten Fahrzeugs verwendet wurde, während der Space Spider zum Scannen kleinerer Teile und zum Heranzoomen von Merkmalen eingesetzt wurde. Dieser Scanner eignet sich besonders für Anwendungen, bei denen es auf feine Details und Genauigkeit ankommt – ideal, um die Realität kleiner Objekte zu erfassen. Das Unternehmen kann dann alle Daten des Fahrzeugs über eine 3D-Software abrufen und in Echtzeit sehen, wie die Teile zusammenpassen. Chris fährt fort: „Da die Scans in voller Größe in den Computer kommen, kann ich meine neuen Teile um sie herum modellieren und sie ohne Rücksicht auf den Maßstab drucken. Das ist eine enorme Verbesserung im Vergleich zu dem, was ich vorher gemacht habe: Manuell messen und daraus meine Teile bauen in der Hoffnung, dass sie richtig sind.“ Dies macht den 3D-Druckprozess einfacher und genauer.

Das montierte Scheinwerfermodell (Bildnachweis: Artec 3D)

Die Arbeit von Chris Ashton hört nicht bei der Nachbildung der Verbreiterungen des Ford GT40 auf: Die Individualisierungsarbeiten gehen bis zu den Gurtschlössern, aber auch an den Kotflügeln und an die Seitenschwellern. Im November wird er seinen Ford GT40 auf der SEMA 2021 präsentieren, einer Messe, auf der Autohersteller ihre Produkte ausstellen können. Weitere Informationen zu den 3D-Scannern von Artec finden Sie HIER.

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*Titelbildnachweis: Artec 3D

Kommentare

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  1. Vielen Dank für den Artikel! Ich habe ebenfalls einen Oldtimer und habe Probleme damit, eine passende KFZ Meisterwerkstatt zu finden. Daher ist es gut zu wissen, dass man gerade bei solch alten Autos auch auf den Einsatz von 3D-Technologien setzen kann. Ich werde mal schauen, ob ich solch eine Praxis bei mir in der Gegend finde.

  2. Gut zu wissen, dass es möglich ist, so ein berühmtes Auto mit 3D Scanner reparieren zu lassen. Die Technologie überrascht mich immer wieder. Gerne mehr davon.

  3. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel der 3D-Druck kann. Früher hätte Christ Ashton mit Schaumstoff und Ton arbeiten müssen, heutzutage ist es viel einfacher das Auto reparieren zu lassen.

  4. Danke für den Beitrag. Wirklich spannend, dass man mit einem 3D Drucker selbst das Auto reparieren kann. Mein Freund besitzt eine Kfz-Werkstatt. Ich werde ihm raten sich auch einen 3 D Drucker zu kaufen und ähnliche Reparaturen durchzuführen.

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