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Anwendung des Monats: Lamborghini nutzt 3D-Druck im SC63 Hypercar während des 24-Stunden-Rennens von Le Mans

Am 8. August 2024 von Astrid Z. veröffentlicht

Beispiele für den Einsatz des 3D-Drucks im Rennsport gibt es mittlerweile viele. Die Geschwindigkeit der Produktion, ein hoher Grad an Individualisierung und eine große Materialauswahl für jede Anwendung haben zahlreiche Automobilhersteller dazu veranlasst, die Vorteile des 3D-Drucks zu nutzen. Man denke nur an die Formel 1 und die Zusammenarbeit zwischen der Visa Cash App RB und ROBOZE oder die Nutzung des 3D-Drucks durch Ferrari, Red Bull Racing und McLaren Racing, um nur einige zu nennen.

Eine weitere aktuelle Anwendung des 3D-Drucks auf der Rennstrecke war die Entwicklung von Teilen für das neue SC63-Hypercar von Lamborghini. Insbesondere während des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 2024 am 15. und 16. Juni bat Lamborghini das lokale Dienstleistungsunternehmen EProjets Lab, dringend benötigte und sonst nicht verfügbare Teile für das Rennen zu drucken. Werfen wir also einen genaueren Blick auf dieses jüngste Projekt!

Lamborghini Hypercars beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2024. (Bild: Lamborghini)

Partnerschaft von Lamborghini und Iron Lynx bringt Langstreckenrennen auf das nächste Level

Das unglaubliche Hypercar SC63 von Lamborghini wurde während des Goodwood Festival of Speed 2023 enthüllt, dem Motorsportwettbewerb, der jährlich auf der Rennstrecke von Goodwood in England stattfindet. SC63 ist ein Hybrid-Prototyp, der von einem 3,8-Liter-Twin-Turbo-V8-Motor angetrieben wird. Es handelt sich dabei um das bisher fortschrittlichste Auto des italienischen Automobilherstellers. Der Wagen nimmt an der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2024 (FIA WEC) und der IMSA WeatherTech SportsCar Championship teil und stellt einen wichtigen Meilenstein für Lamborghini dar. 

Für die Rennen 2024 ging Lamborgini eine strategische Partnerschaft mit Iron Lynx ein, um die Leistung des Fahrzeugs zu optimieren und Weltklassefahrer aus der Formel 1 und dem Langstreckensport zu gewinnen, darunter Mirko Bortolotti, Andrea Caldarelli, Daniil Kvyat und Romain Grosjean. Iron Lynx wurde mit dem Management des SC63 während der Rennen betraut.

SC63 geht beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit 3D-Druck an den Start

Während der vierten Runde der FIA WEC-Meisterschaft, den 24 Stunden von Le Mans, beauftragten Lamborghini und Iron Lynx den Dienstleister EProjets Lab mit der dringenden Herstellung einer Reihe von Teilen per 3D-Druck. Zu diesen Teilen gehörten zwei Adapter für das Belüftungssystem des Cockpits, um ein optimales Wärmemanagement für die Fahrer zu gewährleisten, und zwei Führungen für das pneumatische Hebesystem des Fahrzeugs, um Boxenstopps zu erleichtern und sicherzustellen, dass das System korrekt und zuverlässig ein- und ausgebaut werden kann.

Der 3D-gedruckte ABS-Adapter für das Cockpit-Belüftungssystem bringt Frischluft ins Auto und sorgt so für mehr Fahrkomfort. (Bild: EProjets Lab)

Die Adapter wurden im FDM-Verfahren aus rotem ABS hergestellt, um sicherzustellen, dass das Teil stabil und leicht ist. Bei den Führungen hingegen bestand die Herausforderung darin, sie in kurzer Zeit und mit starken und haltbaren Materialien herzustellen, da es in der Vergangenheit Probleme mit der Widerstandsfähigkeit dieser Teile gegeben hatte. Sie werden nämlich nach dem Boxenstopp herausgenommen und brechen leicht, wenn sie auf den Asphalt fallen. Daher war es wichtig, ein Material zu wählen, das flexibel und stark genug ist, um bei wiederholtem Hinunterfallen nicht zu zerbrechen.

Das 3D-Druckmaterial TPU 95A erwies sich als die richtige Wahl. Es wird besonders für seine Flexibilität und Schlagfestigkeit geschätzt, die eine zuverlässige und dauerhafte Leistung unter härtesten Bedingungen garantieren. Auch hier wurde das FDM-Verfahren gewählt.

3D-gedrucktes Teil aus weißem TPU95A zur Optimierung von Leistung und Präzision bei Boxenstopps. (Bild: Lamborghini, Iron Lynx)

Die 3D-gedruckten Teile wurden von EProjets Lab in weniger als 24 Stunden geliefert, ein Zeitrahmen, der nur durch die Flexibilität und Geschwindigkeit der additiven Fertigung möglich ist, wie der 3D-Druckdienst bestätigte. „Wir konnten die Teile sehr schnell, zu einem wettbewerbsfähigen Preis und in sehr guter Qualität erhalten. Wir waren sehr beeindruckt“, kommentierte John McGill, Engineering Co-Ordinator Iron Lynx Lamborghini.

Der 3D-Druck ermöglichte es also, die spezifischen Anforderungen in Bezug auf Produktionszeit, Präzision und Individualisierung von Lamborghini und Iron Lynx zu erfüllen. Nach dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2024 wurden die 3D-gedruckten Teile von EProjets Lab weiter getestet und bestätigten ihre Haltbarkeit: Die Lamborghini SC63 Rennautos fuhren auch auf dem Watkins Glen International Circuit während der Watkins Glen IMSA 6 Hours, wobei die 3D-gedruckten Teile während des gesamten Rennens verwendet wurden.

Was halten Sie vom Einsatz der additiven Fertigung im 24-Stunden-Rennen von LeMans? Lassen Sie uns gerne einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Titelbildnachweis: Lamborghini

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