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Amazon kauft Body Labs für 70 Millionen Dollar

Am 10. Oktober 2017 von Moritz M. veröffentlicht
Amazon kauft Body Labs

Wenn man an Amazon denkt, fällt einem natürlich zuerst die Online-Plattform ein, auf der es alles zu geben scheint, was das Käuferherz erfreut. Gleichzeitig klagen die Einzelhändler in den deutschen Innenstädten über das Unternehmen von Gründer Jeff Bezos, da Kunden teilweise die Produkte im Laden testen, dann aber zu einem bisweilen günstigeren Preis im Internet und dann zumeist beim Giganten Amazon erwerben. Vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass Amazon das Start-up Body Labs gekauft hat. Die Einschätzungen zum Kaufpreis schwanken hierbei je nach Quelle sehr deutlich zwischen 50, 70 und 100 Millionen Dollar. Hinter dem Start-up Body Labs verbirgt sich ein 2013 gegründetes Unternehmen, das in New York ansässig ist.

Amazon kauft Body Labs

Auf Grundlage der Körperform, die digital berechnet wurde, kann die Kleidung individuell angepast werden, wie in diesem Beispiel. Bild via Body Labs

Body Labs verwendet eine Technologie, die von der amerikanischen Brown University und vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen entwickelt wurde. Es handelt sich hierbei um eine 3D-Scan-Technologie, die es ermöglicht, den ganzen Körper eines Menschen zu scannen. Dies ermöglicht beispielsweise, Kleidung virtuell anzuprobieren oder einen realistischen Avatar für Computerspiele zu erstellen. Body Labs nennt diese Technologie ‚SOMA: Human-Aware AI‘. Diese verwendet Fotos, Videos und andere Quellen. Hierzu analysiert das Unternehmen bestimmte Punkte auf diesen Bildern oder Videos und ein Algorithmus folgert dann daraus auf den Körperbau und die Proportionen einer Person sowie deren Bewegungen.

„Wir sind überzeugt, dass wir mit den an der Brown University und dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme entwickelten Algorithmen eine neue Schnittstelle zwischen Verbrauchern und Unternehmen schaffen können“, teilte Bill O’Farrell, der Geschäftsführer von Body Labs im Jahr 2014 mit. Aber wie könnte diese Schnittstelle zwischen Verbraucher und Unternehmen aussehen?

Amazon kauft Body Labs

CEO William O’Farrell mit ein paar 3D-gedruckten Miniaturversionen von Personen, die durch die Technologie von Body Labs gescannt wurden. Bild via Jennifer Mitchell

Amazon könnte durch diese Übernahme seine Kunden dazu bringen, die Kleidung zunächst virtuell anzuprobieren, um gleichzeitig die Anzahl der Retouren zu reduzieren, da man nun besser seine Kleidung anhand der eigenen Größe und Figur auswählen könne. Denn gerade bei Mode liegen die Rücksendequoten bisweilen bei über 50% liegen, wobei nach Schätzungen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bis zu 15€ pro Rücksendung anfallen können. Im Hinblick auf diese Zahlen, kann der Zukauf von Body Labs als sinnvoll, wenn man das gewaltige Einsparpotential durch die 3D-Body-Scan-Technologie berücksichtigt.

 

Amazon kauft Body Labs

Bild via Body Labs

Aber auch im Bereich Spiele, scheint diese Übernahme einen Sinn zu machen, da Amazon nicht nur Spiele und passendes Zubehör verkauft, sondern sich zuletzt auch durch Zukäufe, wie etwa Twitch, Double Helix Games, CryEngine oder GameSparks bemerkbar gemacht hatte. Durch die Technologie von Body Labs könnte es in diesem Bereich zu einer Umsatzsteigerung für Amazon kommen und das bestehende Produktportfolio sinnvoll ergänzen.

So funktioniert die Technologie von Body Labs genau:

Was ist deine Meinung dazu, sich in Zukunft vor dem Kleidungskauf zu scannen?

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Diese Informationen stammen aus folgenden Quellen: Die Welt, Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Golem.de, Nasdaq

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