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Das AM Forum Berlin geht in die 6. Runde

Am 20. Juni 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

„Industrieller 3D-Druck im Aufwind“ – unter diesem Motto findet am 5. und 6. Juli die nun 6. Auflage des erfolgreichen AM Forum Berlins statt. Mit über 120 Ausstellern, die ihre neuen und innovativen Technologien präsentieren, 800 Teilnehmer vor Ort sowie 1500 virtuelle Teilnehmer aus rund 50 Ländern wie auch insgesamt 80 hochkarätige Redner in Keynotes, Panels und exklusiven Workshops, die spannende Einblicke rund um die additive Fertigung in verschiedenen Industrien geben – all das und natürlich auch zahlreiche Möglichkeiten zum Networken werden den diesjährigen Besuchern auf dem im ECC Berlin stattfinden AM Forum geboten. Um uns bereits aber schon vorab einen ersten Eindruck über das anstehende Event zu verschaffen, haben wir uns mit Dr. Claus Hermannstädter, Head of Additive Manufacturing Technology bei ZEISS Industrial Quality & Research, für ein Interview zusammengesetzt, um mehr über seine Ansichten zu AM, seiner Rolle als Speaker beim AM Forum Berlin und natürlich worauf sich Besucher am meisten freuen können, zu erfahren

3DN:  Können Sie sich selbst und Ihre Verbindung zu AM vorstellen?

Dr. Claus Hermannstädter; Head of Additive Manufacturing Technology, ZEISS Industrial Quality & Research (Bild: ZEISS)

Ich arbeite seit acht Jahren für ZEISS in verschiedenen Strategie- und Geschäftsentwicklungspositionen. Die Erschließung neuer Technologie- und Geschäftsfelder war dabei immer im Fokus, beispielsweise über eigene Entwicklungsprojekte, Ventures, externe Partnerschaften oder Akquisitionen. In dieser Rolle habe ich vor einigen Jahren den Schritt von ZEISS in die Qualitätstechnologie für AM initiiert und kontinuierlich begleitet. Seit Beginn dieses Jahres trage ich die Gesamtverantwortung für dieses Geschäftsfeld. Ich komme aus der Festkörper- und Laserphysik mit Promotion im Bereich Halbleiterquantenoptik. Nach der Promotion war ich einige Jahre als Projektleiter in der Forschung & Entwicklung tätig, sowie als Strategieberater bei internationalen Unternehmen mit Schwerpunkt Technologie und Digitalisierung.

Heute arbeite ich mit meinem Team mit viel Leidenschaft daran, einen Beitrag für AM-Anwender zu leisten, AM-Technologien in einem größeren, sagen wir gerne industriellen Maßstab, zuverlässig und skalierbar nutzbar zu machen. Und zwar über die Bereitstellung passender Qualitätslösungen für AM entlang der wesentlichsten Schritte der Wertschöpfung und auf Basis der langjährigen Erfahrung von ZEISS als Technologieführer in der industriellen Messtechnik und in der Mikroskopie. Dabei setzten wir auf die Kombination bewährter ZEISS Produkte und innovativer, speziell für AM erforschter und entwickelter Qualitätssicherungs-Technologien

3DN: Welchen konkreten Vorteil sehen Sie bei der Nutzung von AM für unterschiedliche Branchen und was begeistert Sie daran? 

Additive Fertigungstechnologien haben in den vergangenen gut zehn Jahren einen großen Schritt nach vorne gemacht; sowohl was die Weiterentwicklung der Verfahren und Materialien angeht als auch die Verfügbarkeit von Technologien und Fertigungsmitteln. Dabei haben sogenannte Frontrunner und Early Adopters zahlreiche Anwendungen entwickelt und im Einsatz. Diese setzen in der Forschung und Entwicklung an, haben in der Prototypenfertigung längst ihren festen Platz eingenommen und erobern mehr und mehr die Ersatzteil- und Serienfertigung. Dabei geht es auf der einen Seite um Bauteildesigns, die ohne AM überhaupt nicht herzustellen wären, und auf der anderen Seite um individuelle, aber auch schnelle und kostengünstige Fertigung von Prototypen, Betriebsmitteln, etc. Heute besteht meiner Meinung nach bereits ein so breites und fundiertes Verständnis für den wirtschaftlich sinnhaften Einsatz von AM-Technologien in den genannten Anwendungsbereichen, dass auch fertigende Unternehmen, die bis jetzt noch keine praktische Erfahrung mit AM gemacht haben, in die Nutzung einsteigen sollten. Die Gründe, die einen Einstieg in AM bis jetzt verhindert haben – dazu zählen beispielsweise fehlendes eigenes Know-how, Verfügbarkeit, Kosten, Qualität oder Reproduzierbarkeit – werden heute im zügig wachsenden AM-Ökosystem von zahlreichen Spielern adressiert. Neben Startups, die sich einzelne Aspekte zur Aufgabe gemacht haben, z.B. Engineering-Dienstleistungen, Designsoftware oder plattformbasierte Teilefertigung, gehen auch immer mehr etablierte Firmen diesen Weg. Was all diese aktuellen Aktivitäten gemeinsam haben ist der unumstößliche Trend, dass sich ein AM-Ökosystem formt, das die Technologie mittelfristig allen interessierten Unternehmen über Prototypen hinaus zugänglich machen wird.

Es warten viele spannende Vorträge auf die Teilnehmer beim AM Forum Berlin 2022 (Bild: AM Forum Berlin)

3DN: Auf welchen spannenden Input dürfen wir uns Ihrerseits auf dem AM Forum Berlin dieses Jahr freuen?

Wie bereits erwähnt, sehe ich aktuell den klaren Trend zur „Demokratisierung von AM“. Und dazu tragen wir bei ZEISS natürlich bei. Wir haben den Anspruch das entstehende AM-Ökosystem mitzuprägen. Beispielsweise haben wir kürzlich gemeinsam mit Siemens Energy die digitale One-stop-shop Plattform MakerVerse mitgegründet und auf den Weg gebracht. Das Gründerteam von MakerVerse wird beim AM Forum in Berlin dabei sein. Des Weiteren entwickeln wir bei ZEISS aktuell fokussierte Lösungen für die Qualitätssicherung und Prozesskontrolle im 3D-Druckprozess und in der Maschine selbst. Ein erstes Produkt, das wir gemeinsam mit unserem Partner EOS noch dieses Jahr auf den Markt bringen, werden wir in Berlin vorstellen. Darüber hinaus zeigen wir eine einzigartige Lösung zur schnellen Parameterentwicklung und -optimierung, mit der wir die Nutzbarkeit und Wirtschaftlichkeit des metallischen 3D-Drucks deutlich erhöhen. Und nicht zu vergessen unser gesamtes Mikroskopie-, Metrologie- und Qualitätssicherungsportfolio, von dem wir als Schwerpunkt die Digitalisierung mittels Optischer Messtechnik und entsprechende Softwarelösungen präsentieren werden.

3DN: Das AM Forum Berlin geht dieses Jahr in die 6. Runde. Welchen Mehrwert sehen Sie an der Teilnahme für Besucher, Aussteller und Speaker bei der diesjährigen Veranstaltung? 

Das AM Forum in Berlin ist meiner Meinung nach eine der besten Gelegenheiten in Deutschland und ganz Europa, sich mit internationalen Experten und Entscheidern im Bereich AM auszutauschen und zu vernetzen. Neben spannenden Vorträgen und Diskussionsrunden erwarte ich eine einzigartige Ausstellung der allerneuesten Trends und Entwicklungen aus Forschung & Entwicklung, AM-Anwendungen und Geschäftsmodellen. Das Programm, das die Organisatoren zusammengestellt haben, klingt sehr vielversprechend, zahlreiche interessante Firmen und Persönlichkeiten haben sich angekündigt. Stichwort Berlin: ich hatte bereits erwähnt, dass mehr und mehr Startups das AM-Ökosystem der Zukunft bereichern werden… und ist da nicht gerade Berlin der perfekte Ort, um sich auszutauschen und zu informieren?

Auch ausreichend Zeit zum Networken bietet das im Juli stattfindende Event (Bild: AM Forum Berlin)

3DN: Haben Sie noch abschließende Worte für unsere Leserschaft? 

Aktuell sehen wir, dass sich ein AM-Ökosystem etabliert, das AM-Technologien mittelfristig viel mehr Unternehmen zugänglich machen wird. Deshalb mein Rat an alle: nutzen Sie jetzt die Gelegenheit und seien Sie dabei! Und zwar jetzt und heute und nicht erst morgen oder übermorgen, wenn Sie Ihrer Konkurrenz hinterherlaufen müssen. Das AM Forum in Berlin bietet die optimale Gelegenheit sich umfassend zu informieren und zu netzwerken – ich freue mich Sie dort zu sehen.

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*Titelbildnachweis: AM Forum Berlin

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