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Adidas startet additive Fertigung in der Serienproduktion

Am 24. August 2017 von Moritz M. veröffentlicht
Adidas startet additive Fertigung in der Serienproduktion

Nachdem wir bereits über 3D-gedruckte Schuhe aus dem Hause Adidas berichtet hatten, startet Adidas die Serienproduktion von Sportschuhen ins Ansbach, die unter anderem mithilfe der additiven Fertigung hergestellt werden.

Hierzu kooperiert Adidas mit dem Kunststoffverarbeiter Oechsler aus Ansbach, wo die beiden Unternehmen bereits eine sogenannte Speedfactory errichtet haben. Die Speedfactory betreibt Oechsler Motion, die sich auf die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von Sportartikeln und Komponenten spezialisiert hat. Hinter der Speedfactory verbirgt sich ein innovatives Fertigungskonzept, das an jedem beliebigen Ort der Erde errichtet werden kann, je nach dem, wo sich der Konsument befindet. Die Idee dahinter ist, dass die Fertigung automatisiert wird, sodass die Zeit zwischen Produktentwicklung und Fertigung sowie die eigentliche Fertigungsdauer deutlich verkürzt werden kann. Laut Aussagen der Firmensprecherin Mandy Nieber, dauert es bislang bis zu 18 Monate bis der Schuhentwurf endgültig im Laden steht. Durch die Speedfactories, in denen die Sohlen der Adidas-Schuhe mithilfe des 3D-Drucks gefertigt werden, soll sich diese Dauer auf Tage reduzieren.

Adidas startet additive Fertigung in der Serienproduktion

Bild via Oechsler Motion

Herbert Hainer, der Vorstandvorsitzende der Adidas Gruppe, sagte bei der Vorstellung des Speedfactory-Konzepts: „Speedfactory kombiniert das Design und die Herstellung von Sportartikeln in einem automatisierten, dezentralisierten und flexiblen Fertigungsprozess. Dank dieser Flexibilität können wir zukünftig viel näher an unseren Konsumenten sein und vor Ort in unseren Absatzmärkten produzieren. Wir schaffen damit völlig neue Möglichkeiten, wie, wo und wann wir unsere Produkte fertigen können und sind somit Vorreiter in Sachen Innovation in unserer Branche.“

Wenngleich die Fertigung größtenteils durch Roboter geschieht, die beispielsweise Stoffe zurechtschneiden, so arbeiten in der neuen Speedfactory 160 Mitarbeiter, die sich um die Wartung der Maschinen kümmern, die aber auch das Obermaterial der Schuhe in klassischer Handarbeit in Form bringen. Bereits Ende 2015 hatte die Testphase der Speedfactory begonnen, wobei infolgedessen bereits 500 Exemplare des Futurecraft M.F.G.(Made for Germany) entstanden:

Neben dem Standort ins Ansbach, lässt Adidas gerade eine zweite Speedfactory in der US-Stadt Atlanta erreichtet. Diese beiden Speedfactories sollen mittelfristig 500.000 Paar Schuhe jährlich produzieren. Wenn man dies aber mit der jährlichen Gesamtproduktion an Schuhen vergleicht, wird deutlich, dass der 3D-Druck in Herzogenaurach aktuell noch eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Jährlich fertigt der Sportartikelhersteller 360 Millionen Paar Schuhe, wobei rund 97% der Produktion in asiatische Länder, wie zum Beispiel nach China, Vietnam oder nach Indonesien ausgelagert wurden.

Adidas startet additive Fertigung in der Serienproduktion

Bild via Oechsler Motion

Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Lohnkosten bislang extrem gering waren. Nach Zahlen des Südwind-Instituts für Ökonomie und Ökumene entfallen auf einen Schuh, den man im Laden für 120€ kaufen kann, rund 2,50€ auf die Lohnkosten in der Fertigung. Da in diesen Ländern allerdings in den letzten Jahren der Wohlstand durch das Wirtschaftswachstum deutlich anstieg und somit auch die Kosten für die westlichen, dort produzierenden Unternehmen, sodass sie sich nach Alternativen umsehen, die auch dafür sorgen, dass die fertigen Schuhe nicht auch noch wochenlang auf Containerschiffen um den Globus transportiert werden müssen. Adidas strebt zudem an, durch die Verkürzung von Transportwegen Emissionen und durch die additive Fertigung Klebstoff einzusparen.

Adidas startet die additive Fertigung in der Serienproduktion, aber wie wird sich dieses Thema in Herzogenaurach weiterentwickeln?

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