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Wie findet die Additive Fertigung bei Bosch Anwendung?

Am 24. Juli 2018 von Kathrin J. veröffentlicht
Bosch

Immer mehr Unternehmen setzen additive Fertigungstechnologien ein, um ihre Produktivität zu steigern oder Innovationen unabhängig von ihrem Tätigkeitsbereich zu beschleunigen, wie bspw. Audi, BMW, Festo und viele mehr. Auch das deutsche Unternehmen Bosch ist dabei keine Ausnahme und möchte mit der Erstellung eines Dienstes, der auf 3D-Druck basiert, weiter gehen. Dieser Service befindet sich im Herzen des Industriegebiets von Mondeville in der Normandie (Frankreich). Seit 3 ​​Jahren hat der Spezialist in u.a. Industrie- und Gebäudetechnik alle Arten von 3D-gedruckten Teilen geschaffen, die Spannbreite reicht von Prototypen, über Vorlagen bis hin zu fertigen Produkten. Wir haben Théophile Güttier, einen Spezialisten für additive Fertigung bei Bosch, kennengelernt, um mehr über die Projekte auf dieses Services zu erfahren und zu verstehen, wie 3D-Technologien einem großen Industriekonzern helfen können, wettbewerbsfähiger zu werden.

3DN: Können Sie sich und ihre Verbindung zum 3D-Druck vorstellen?

Ich arbeite seit dem Jahr 2000 bei Bosch, wo ich als Einkäufer und Qualitätslieferant tätig bin und seit 3 ​​Jahren zudem auch Spezialist für 3D-Druck. Diese Mission wurde mir im Rahmen der Umwandlung unseres Industriegebiets Mondeville in der Nähe von Caen in der Normandie anvertraut. In der Tat ist Bosch Mondeville ein einzigartiger Fall in der Gruppe, zusätzlich zu unseren „historischen“ Aktivitäten als Industriemaschinenhersteller bietet er einen „Electronic Manufacturing Services“ (EMS) Service an, der auf die Industrialisierung elektronischer Produkte (Internet of Things) für Drittkunden abzielt. Daher wurde ich gebeten, die 3D-Drucktechnologie ab Anfang 2015 zu erforschen.

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Théophile Guettier im Zentrum in Mondeville

Nach einer Marktforschung, die auf meinen Recherchen im Internet basierte, und einem Besuch eines auf 3D-Druck spezialisierten Startups haben wir in eine Drahterodiermaschine investiert. Fast sofort waren die Kosten dieser Maschine profitabel, insbesondere dank des Druckens von Roboterbacken, um die Kosten gravierend zu verringern!

Parallel dazu erhielten wir 200.000 € von unserer Abteilung und Unterstützung von der Universität von Kalifornien, Berkeley, um unsere innovativen Aktivitäten zu entwickeln: Wir bauten ein Team von 5 bis 7 Leuten auf, um einen photogrammetrischen Scanner, automatische Datenverarbeitungssoftware und kundenspezifische Materialien zu entwickeln.

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Ein 3D-gedrucktes Teil von Bosch

3DN: Welche additiven Fertigungstechnologien verwenden Sie bei Bosch heute und für welche Anwendungen?

Aufgrund der Explosion der Bedürfnisse des Services, anderer Fabriken der Gruppe (Frankreich / international) und sogar externer Kunden, haben wir in etwa zwanzig 3D-Polymer-Drucker investiert, die alle Technologien umfassen: FDM, SLA, SLS.

3DN: Welchen Mehrwert bringt die additive Fertigung?

Die additive Fertigung ermöglicht es, Innovationen sehr schnell und kostengünstig zu testen. Wir sind nicht mehr in einem Projektmanagement-Typ „Wasserfall“, das heißt wo alles im Voraus geplant ist, mit all den unvorhergesehenen Entwicklungen, die alles in Frage stellen können, sondern in einem viel agileren, iterativen Ansatz.

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Die Idee ist „früh zu scheitern“. Die geringen Kosten eines 3D-Druckers ermöglich es, auch Ideen eines Mitarbeiters zu testen. „Ich weiß nicht, ob es funktionieren wird.“ „Es wird wahrscheinlich klappen.“ „Es ist unmöglich das zu machen“ sind jetzt Sätze, die der Vergangenheit angehören. Wir lernen jeden Tag und haben oft gute Überraschungen: Konzepte, die als weit hergeholt betrachtet werden, haben sich als große Erfolge erwiesen: die Integration mehrerer Elemente in ein und demselben Produkt in 3D (Schutzgitter, Batterien, Lüftungsrippen) haben uns erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen ermöglicht.

3DN: Was ist die Zukunft der additiven Fertigung in der Automobilbranche?

3D-Druck bietet große Entfaltung der Kreativität, bindet Mitarbeiter ein und ermöglicht erhebliche wirtschaftliche Vorteile. Auf Branchenebene wird diese Technologie der wachsenden Nachfrage der Kunden nach Individualisierung gerecht. Wir können einzigartige und zugleich in Serie produzierte Modelle betrachten! (und das ist kein Oxymoron) Die Entwicklung von Instant-3D-Scannern, „Generative Design“ -Software, 3D-Dateidatenbanken ermöglicht die Produktion wirklich revolutionärer Produkte. Mehrstoff-Armaturenbretter mit organischen Formen. Personalisierte Unterstützung für Ihre Lieblingsobjekte: Surfbrett, Fahrrad…

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Diese Technologie eröffnet neue Entwicklungsmöglichkeiten für bisher unerreichte Produkte: komplexe Kühlkreisläufe in Einspritz- / Gießereiwerkzeugen, topologisch optimierte Teile zur Gewichtsreduzierung, Erhöhung der Beständigkeit… Dies ist bereits Realität in der Luftfahrt und dies wird allmählich alle Sektoren der Industrie einnehmen.

3DN: Ein letztes Wort für unsere Leser?

Wenn das noch nicht geschehen ist, ermutige ich Hersteller, in einen 3D-Drucker zu investieren und den Mitarbeitern die Freiheit zu geben, so ihre Ideen zu testen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer offiziellen Website.

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