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60.000 3D-gedruckte Teile für General Motors in nur 5 Wochen

Am 16. Juni 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

Besonders betroffen von den Lieferkettenproblemen heutzutage ist die Automobilindustrie. Überall auf der Welt sind es wochenlange Verspätungen von wichtigen Teilen, die das Leben der Automobilhersteller durchaus erschweren. So ging es auch dem global operierender US-amerikanischer Automobilkonzern General Motors. Dieser benötigte im Zuge seiner Fertigung und anschließender Auslieferung des Chevrolet Tahoe 2022 noch weitere Bauteile, dessen Produktion allerdings auf Grund von Lieferproblemen nicht möglich war. Daher haben sich die Ingenieure von General Motors dem 3D-Druck zugewandt, um somit die herrschenden Herausforderung der Produktion beseitigen zu können.

Bereits im Jahr 2020 hat General Motors eine große Investition in seine additive Fertigungstechnologien getätigt. Das Resultat dieser Investition ist das sogenannte „Additive Industrialization Center“, welches über eine Fläche von rund 1400m^2 verfügt. Zwar besteht das „Additive Industrialization Center“ erst seit rund zwei Jahren, so setzt der Automobilkonzern allerdings schon seit über einem Jahrzehnt auf den Einsatz der additiven Fertigung innerhalb der Automobilproduktion. Man geht sogar so weit, dass man bei General Motors darauf abzielt, die additive Technologie als wesentliches Werkzeug für die Produktion zu integrieren.

Dank der additiven Fertigung konnte die verzögerte Auslieferung verhindert werden (Bild: General Motors)

Verzögerung von rund 30.000 Autos

Die Ingenieure von General Motors mussten im Zuge ihrer Herstellung des Chevrolet Tahoe 2022 das Design in letzter Minute ändern, was als Konsequenz mit sich brachte, dass zusätzliche Teile erforderlich waren. Konkret ging es hierbei besonders um eine flexible Spoiler-Abschlussdichtung, die die Lücke am Heck des Geländewagens schließen sollte. Die damit auftretende Problematik spiegelte sich in erster Linie in der Entwicklung des dafür notwendigen Spritzgießwerkzeugs wieder. Dies hätte zu lange gedauert und hätte somit die Auslieferung von 30.000 Fahrzeugen verzögert. Um dieses Szenario zu vermeiden schloss sich General Motors mit GKN Additive Forecast 3D zusammen, die sich auf die additive Fertigung im industriellen Maßstab konzentrieren. Durch den Einsatz von HP Multi Jet Fusion 3D-Druckern war GKN in der Lage die nötigen Komponenten mittels additiver Fertigung zu drucken und dabei alle von General Motors gestellten Kriterien an die Teile zu bewahren. Was die Nachbearbeitung angeht, wurden die 3D-gedruckten Teile anschließend mit dem Dampfpolier-Verfahren zu einem perfekten Glanz gebracht.

Stellt man sich einmal vor, dass pro Tahoe-Fahrzeug je zwei Dichtungen benötigt werden, macht das in Summe 60.000 additiv hergestellte Teile, die anschließend in die SUVs verbaut worden sind. Und das ist weitaus nicht alles, denn GKN Additive Forecast 3D hat es geschafft, diese 60.000 Teile in nur fünf Wochen zu drucken – das ist die Hälfte der Zeit, die es mittels Spritzgussverfahren benötigt hätte. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass die additive Fertigung die Automobilindustrie unterstützt, allerdings ist dies einer der größten Einsätze des 3D-Drucks im Rahmen von Serienfahrzeugen.

Das additiv hergestellte Teil erhielt nach dem Druck noch eine Dampfpolierung (Bild: General Motors)

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