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#3DStartup: VENOX Systems setzt mit seinem 5-Achsen-3D-Drucker auf Widerstandsfähigkeit

Am 6. August 2024 von Astrid Z. veröffentlicht

Das in der Gemeinde Lingenau in Vorarlberg ansässige Startup VENOX Systems hat einen 5-achsigen 3D-Drucker entworfen, der eine breite Palette von Thermoplasten, darunter auch Endlosfasern, drucken kann. Die Besonderheit des Druckers ist das Kopfwechselsystem, das den Zugriff auf mehrere Werkzeuge ermöglicht, um verschiedene Fertigungsoptionen zu nutzen. Mit der Entwicklung dieser Maschine möchte das Startup die Herausforderung der Festigkeit bei der additiven Fertigung meistern. Denn der Drucker soll in der Lage sein, Fasern – Kohlenstoff, Glas, Aramid – entlang des Belastungspfades des Teils abzulegen und so ein für viele Industriezweige sehr interessantes Verhältnis von Gewicht und Festigkeit zu bieten. Wir hatten die Gelegenheit, den Co-Gründer dieses jungen österreichischen Unternehmens, Nicolai Wampl, zu treffen, um mehr über dieses Druckverfahren und die möglichen Anwendungen zu erfahren.

3DN: Könnten Sie sich kurz vorstellen und erzählen, wie Sie zum 3D-Druck gekommen sind?

Mein Name ist Nicolai Wampl und ich bin Mitbegründer von VENOX Systems. Mein Weg mit der additiven Fertigung begann, als ich die anderen Mitbegründer von VENOX kennenlernte. Sie hatten ein 3D-Drucksystem entwickelt, das mit thermoplastischen Materialien und Endlosfasern drucken konnte. Nachdem wir die ersten Herausforderungen gemeistert hatten, suchten wir nach finanzieller Unterstützung, um unsere Technologie auf ein industrielles Niveau zu bringen. Als wir eine Finanzierung im Rahmen eines österreichischen Programms erhielten, war dies ein entscheidender Wendepunkt für unser Unternehmen.

Das Team von VENOX Systems

3DN: Wie kam es zur Gründung von VENOX Systems?

Vor einigen Jahren, als der industrielle 3D-Druck gerade begann, sich zu verbreiten, untersuchten wir die Hindernisse, die den 3D-Druck daran hinderten, mit der traditionellen Fertigung zu konkurrieren. Wir identifizierten drei Hauptprobleme, die mit der FDM/FFF-Technologie verbunden sind: die Festigkeit der Teile, die Herstellungsgeschwindigkeit und die Oberflächenqualität. Wir machten uns daran, das erste Problem zu lösen: die Festigkeit.

3DN: Könnten Sie uns mehr über Ihren 3D-Drucker erzählen?

Unsere neue Maschine, V-REX (VENOX-Revolutionary Extrusion System), zeichnet sich durch mehrere einzigartige Merkmale aus. Mit unserer Erfahrung im Maschinenbau haben wir versucht, mehr als nur einen herkömmlichen Extrusionsdrucker zu entwickeln. In Anlehnung an die traditionelle Fertigung entwickelten wir ein Kopfwechselsystem, das die Verwendung von sechs verschiedenen Werkzeugen während desselben Fertigungsprozesses ermöglicht.

Der 3D-Drucker V-REX

Diese Werkzeuge reichen von verschiedenen FDM-Druckköpfen bis hin zu unserem exklusiven CFFP-Verfahren (Collision-Free Fiber Placement), mit dem Endlosfasern wie Kohlenstoff gedruckt werden können. Während andere Maschinen mit Endlosfasern verstärkte Thermoplaste drucken können, ist unser 5-Achs-Aufbau anders. Kohlenstofffasern und Verbundwerkstoffe haben anisotrope Eigenschaften, was bedeutet, dass ihre Festigkeit je nach Richtung variiert. Herkömmliche 3-Achsen-Drucker können die Teile nur planar verstärken, was sich in einer geringen Festigkeit auf der Z-Achse niederschlägt. Mit unserer 5-Achsen-Maschine können wir Teile mit höherer Festigkeit herstellen. Sie ermöglicht es uns, die Fasern entlang des Belastungspfades des Teils auszurichten, was zu leichten, hochfesten Teilen führt.

3DN: Welche Materialien sind mit der Maschine von VENOX Systems kompatibel?

Unsere Maschine kann die meisten Thermoplaste mit einer Schmelztemperatur von unter 500°C sowie Verbundmaterialien wie Kohlenstoff, Aramid und Glasfaser drucken. Außerdem kann sie mit Fäden statt mit Fasern drucken, um elektrische Eigenschaften zu integrieren, obwohl sich diese Fähigkeit noch in der Entwicklung befindet. Wir haben erfolgreich die ersten Demonstrationsstücke produziert.

Die Maschine ist mit vielen Thermoplasten kompatibel

3DN: Wie reagiert Ihre Maschine auf die Herausforderungen, denen sich die Anwender des 3D-Drucks gegenübersehen?

Unsere Maschine stellt sich mehreren großen Herausforderungen. Sie ist völlig offen, sowohl was die Flexibilität der Materialien als auch der Software betrifft, sodass die Nutzer das Potential der Technologie voll ausschöpfen können. V-REX ist für die Massenproduktion von Teilen für den Endgebrauch konzipiert und bietet eine höhere Qualität und Funktionalität als das einfache Prototyping.

3DN: Haben Sie noch ein abschließendes Wort an unsere Leserschaft?

Indem wir diese Technologie in die Industrie bringen, bieten wir nicht nur die Maschine, sondern auch das Drucken als Dienstleistung an. Wenn Sie ein Projekt haben, bei dem das Verhältnis von Gewicht und Festigkeit entscheidend ist, sind wir die Lösung: HIER können Sie unsere Website ansehen.

venox systems

VENOX Systems bietet auch einen Herstellungsservice an

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*Bildnachweise: VENOX Systems

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