#3DStartup: Addimetal und seine wiederholbare und zuverlässigere Lösung für Metal Binder Jetting

Der Markt für die additive Fertigung von Metallen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Es gibt eine Reihe von Verfahren und Materialien, darunter auch das Binder Jetting, das in vielen Branchen immer beliebter wird. Man braucht sich nur die Anzahl der Akteure anzusehen, die mittlerweile in diesem Segment tätig sind. Zu ihnen gehört auch das Startup Addimetal aus Toulouse, Frankreich. Es hat seinen eigenen 3D-Drucker mit dem Namen K2-2 entwickelt. Sein Ziel? Eine leistungsfähige, zugängliche und einfach zu bedienende Maschine im Sinne von „Plug&Play“ anzubieten. Addimetal möchte einen wiederholbaren und zuverlässigen Herstellungsprozess anbieten und dabei eine möglichst große Anzahl von Nutzern ansprechen. Wir haben uns mit dem Mitbegründer und CEO Mohamad Koubar getroffen, um mehr über das Startup und seine Ziele zu erfahren!
3DN: Könnten Sie sich kurz vorstellen und Ihre Verbindung zum 3D-Druck erklären?

Mohamad Koubar
Hallo, mein Name ist Mohamad Koubar und ich bin Maschinenbauingenieur mit einem Abschluss von Supmicrotech ENSMM. Ich habe meine Karriere in der Automobil- und Luftfahrtindustrie begonnen, bevor ich mich in einem Konstruktionsbüro, in dem ich fünf Jahre lang tätig war, auf die Entwicklung von FDM-Maschinen für die additive Fertigung spezialisiert habe. Das war der Zeitpunkt, an dem meine Leidenschaft für die additive Fertigung voll zum Tragen kam. Ich sah in dieser Technologie ein riesiges Potential, war aber frustriert, dass sie nur für Polymere und Prototypen verwendet wurde. Diese Frustration war der Auslöser: Ich wollte einen Schritt weiter gehen und die Möglichkeiten metallischer Werkstoffe erforschen. Dieser Ehrgeiz war der Grundstein für die Gründung von Addimetal.
3DN: Wie kam es zur Gründung von Addimetal?
Addimetal ist das Ergebnis einer Vision und aufeinanderfolgender Feststellungen. Einerseits hatte ich schon immer diesen Drang zum Unternehmertum, andererseits war ich davon überzeugt, dass die additive Fertigung mit Metall weit über ihre derzeitigen Einsatzmöglichkeiten hinausgehen könnte. Als ich das Projekt startete, entschied ich mich dafür, mich nicht auf eine bestimmte Technologie festzulegen. Mein Ziel war klar: eine Maschine für die Industrie zu entwickeln, die den höchsten Ansprüchen gerecht wird. Sehr schnell stellte sich heraus, dass Metal Binder Jetting die richtige Wahl war. Obwohl diese Technologie erhebliche technische Herausforderungen mit sich bringt, ist es gerade das, was sie so spannend macht.
Vier Jahre später, mit dem K2-2, haben wir uns einer riesigen Herausforderung gestellt: eine leistungsfähige und wettbewerbsfähige Maschine zu entwickeln und dabei im Hinterkopf zu behalten, dass es noch einige Schlüsselschritte gibt, um diese Technologie vollständig „plug & play“ zu machen. Kurz gesagt, wie Mark Twain so schön sagt: „Sie wussten nicht, dass es unmöglich ist, also haben sie es getan“.
3DN: Was sind die Besonderheiten des K2-2 und was macht den Drucker so innovativ?
Der K2-2 zeichnet sich in mehreren wichtigen Punkten aus:
- Technologieoffenheit: Im Gegensatz zu den meisten Lösungen auf dem Markt ist unsere Maschine völlig offen, sowohl was die Materialien als auch die Bindemittel betrifft. Diese Flexibilität ist von entscheidender Bedeutung, da sie es den Anwendern ermöglicht, die Grenzen des Binder Jetting zu erweitern, insbesondere bei anspruchsvollen F&E- oder Industrieprojekten.
- Industrielle Leistung: Obwohl der K2-2 für Forschung und Entwicklung entwickelt wurde, ist er auch in einem industriellen Umfeld hervorragend einsetzbar. Er vereint Geschwindigkeit, Präzision und ein optimiertes Arbeitsvolumen und erfüllt damit die Erwartungen der anspruchsvollsten Branchen.
- Ergonomie und Praktikabilität: Wir haben die Maschine so konzipiert, dass sie einfach zu bedienen ist. Sie passt problemlos durch Standardtüren (und das ist alles andere als eine Nebensächlichkeit); das Entfernen der Jobboxen und die Reinigung der Druckfläche sind einfach; das Softwarepaket bietet fortschrittliche Tools wie die Verwaltung von Einstellungen für einzelne Teile oder Gruppen von Teilen, wodurch der Prozess viel intuitiver wird.
- Der K2-2 ist nicht einfach nur eine Maschine: Er ist eine vielseitige und leistungsstarke Technologieplattform, die auf die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Industrie zugeschnitten ist.

Der K2-2 3D-Drucker
3DN: Welche Herausforderungen des Binder Jetting will Addimetal lösen? Und wie?
Metal Binder Jetting ist eine noch junge Technologie, die Herausforderungen an mehreren Fronten mit sich bringt. Wir haben unsere Anstrengungen auf drei Schwerpunkte konzentriert:
- Wiederholbarkeit: Gewährleistung einer gleichbleibenden Qualität der hergestellten Teile, unabhängig von der Charge oder den Produktionsbedingungen.
- Zuverlässigkeit: Reduzierung der Prozessrisiken, um eine ruhige und kontrollierte Benutzererfahrung zu ermöglichen.
- Benutzerfreundlichkeit: Durch die Entwicklung von Werkzeugen, die die Vorbereitung und Nachverfolgung der Teile vereinfachen, können Sie die Einschränkungen, die mit dem Sintern, einer Schlüsseletappe des Prozesses, verbunden sind, voraussehen und bewältigen.
Mit dem K2-2 haben wir einen soliden Grundstein gelegt. Nun ist es unser Ziel, das Binder Jetting in eine echte Produktionstechnologie zu verwandeln, die denselben Reifegrad wie andere additive Verfahren erreicht.

Ein von Addimetal 3D-gedrucktes Teil.
3DN: Können Sie uns mehr über Orion, Ihre Softwarelösung, erzählen?
Orion ist viel mehr als nur eine Software: Es ist das technologische Herzstück unserer Maschine. Wir haben die strategische Entscheidung getroffen, alle Komponenten des K2-2 (mit Ausnahme des Druckkopfs) intern zu entwickeln und zu kontrollieren. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, eine perfekt aufeinander abgestimmte und optimierte Lösung anzubieten. Orion vereint mehrere Funktionen:
- Erweitertes Slicing mit einer feinen Anpassung der Parameter bis auf Teilebene.
- Eine ergonomische Benutzeroberfläche, die darauf ausgelegt ist, die Handhabung zu vereinfachen und es dem Benutzer zu ermöglichen, das gesamte Potential des Binder Jetting auszuschöpfen.
- Produktionsverfolgung und Reporting, unerlässlich für Branchen, die qualifizierte und nachvollziehbare Prozesse verlangen.
Orion ist also ein leistungsstarkes Werkzeug, das den Benutzer von der Vorbereitung bis zur Analyse nach der Produktion begleitet und dabei einfach zu bedienen ist.
3DN: Was sind die zukünftigen Projekte von Addimetal?
Kurzfristig liegt unsere Priorität darin, den K2-2 und die Software-Suite weiter zu verbessern. Wir arbeiten auch an der Qualifizierung neuer Materialien, ein Schlüsselbereich, um die Einsatzmöglichkeiten des Binder Jetting zu erweitern. Wir haben mehrere Projekte in der Pipeline, darunter auch strategische Partnerschaften, aber es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen. Was ich Ihnen jedoch garantieren kann, ist, dass wir einige Innovationen vorbereiten, die hoffentlich auf der nächsten Formnext für viel Aufsehen sorgen werden.

3D-gedrucktes Teil von Addimetal.
3DN: Haben Sie noch ein abschließendes Wort an unsere Leser?
Die additive Fertigung von Metallen ist ein strategischer Sektor und als größter französischer Hersteller von Metal Binder Jetting-Maschinen liegt es uns am Herzen, aktiv an dieser industriellen Souveränität mitzuwirken. Wenn Sie ehrgeizige Projekte im Bereich der metallischen additiven Fertigung haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Addimetal ist ein junges, offenes und dynamisches Unternehmen, das bereit ist, sich an der Seite seiner Partner jeder Herausforderung zu stellen. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!
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*Bildnachweise: Addimetal