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3Dnatives Labor: Test des 3D-Druckers HeyGears UltraCraft Reflex RS

Am 24. Oktober 2024 von Astrid Z. veröffentlicht
Ultracraft reflex rs

HeyGears, bekannt für seine professionellen 3D-Drucklösungen für den Dentalbereich, hat vor kurzem mit seinem ersten Desktop-Harz-3D-Drucker, dem Reflex, einen bemerkenswerten Einstieg in den Verbrauchermarkt gemacht. Nach dem Erfolg des UltraCraft Reflex bietet die chinesische Marke nun ein erschwinglicheres Modell an: den UltraCraft Reflex RS. Der UltraCraft Reflex RS (Rapid Shaper) wurde entwickelt, um die Erwartungen der Benutzer zu erfüllen, die eine kostengünstigere Lösung suchen und verspricht eine ähnliche Druckqualität wie sein Vorgänger, aber zu einem niedrigeren Preis. In diesem Test werden wir dieses neue Gerät ausführlich analysieren, seine Spezifikationen, seine Leistung und die Kompromisse, die eingegangen wurden, um den Preis zu senken.

Während der klassische Reflex auf ein breiteres Publikum mit einem umfassenden Ökosystem abzielte, positioniert sich der Reflex RS als erschwinglichere Option und verspricht gleichzeitig eine verbesserte Leistung, insbesondere durch eine 8K-Auflösung auf seinem Maskierungsbildschirm. Auf den ersten Blick scheint er einen interessanten Kompromiss zwischen Druckqualität und konkurrenzfähigem Preis zu bieten, aber welche Kompromisse musste der Hersteller eingehen, um den Preis für den Desktop-Harz-3D-Drucker zu senken? In diesem Artikel werden wir auf unseren ausführlichen Test des HeyGears Reflex RS zurückkommen, um zu sehen, ob er hält, was er verspricht.

Auspacken des UltraCraft Reflex RS

Das Zubehörpaket des Reflex RS ist einfacher als das des Reflex. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wird der Reflex RS allein mit einem Silikonspatel, zwei Inbusschlüsseln, einem Metallspatel und einer Starthilfe geliefert. Der Reflex hingegen bot ein umfangreicheres Zubehörpaket (Reinigungsbehälter, Harzfilter, Seitenschneider), was die Handhabung erleichterte. Das Fehlen dieser Werkzeuge beim RS bedeutet, dass die Nutzer sich selbst ausrüsten müssen, was die Gesamtkosten potentiell erhöht.

Mit 380 x 360 x 584 mm ist der Reflex RS etwas kompakter als der Reflex, bietet aber gleichzeitig ein größeres Druckvolumen (222 x 122 x 230 mm gegenüber 192 x 121 x 220 mm). Um diesen Platz optimal zu nutzen, hat HeyGears das Netzteil außerhalb des Druckers verlegt, wodurch zusätzlicher Platz für diese externe Einheit benötigt wird.

Reflex et Reflex RS, les deux machines "consummer" de HeyGears

Der Reflex RS folgt den ästhetischen Linien, die vom Reflex etabliert wurden.

Was das Design betrifft, so behält der Reflex RS die markentypische Ästhetik bei, aber im Vergleich zum Reflex sind die Konstruktionselemente weniger robust. Der Rahmen enthält mehr Kunststoff, insbesondere bei den Scharnierbefestigungen, was die langfristige Haltbarkeit beeinträchtigen könnte. Außerdem gibt es Lücken im Rahmen, durch die Staub eindringen kann – ein Mangel, der bei der ursprünglichen Version nicht vorhanden war. Der Kontrollbildschirm ist ebenfalls kleiner, mit einer Diagonale von 5 Zoll im Vergleich zu 7 Zoll bei der Reflex. Die verschiedenen Anschlüsse, abgesehen von denen für den PRM, sind auf die rechte Seite des Geräts verlegt worden.

Einer der bemerkenswertesten Kompromisse betrifft das Plattformbefestigungssystem. Im Gegensatz zum Reflex, der einen Kippmechanismus zum Ablassen des Harzes enthielt, wurde diese Funktion beim Reflex RS entfernt. Sie müssen einen Adapter drucken, um überschüssiges Material von Ihren Drucken zu entfernen, was dem Prozess einen zusätzlichen Schritt hinzufügen kann.

Beim Reflex RS hat HeyGears das System zum Einhängen der Bauplattform vereinfacht, sodass ein Adapter zum Kippen der Plattform gedruckt werden muss.

Ebenfalls zum Thema Druckplatte: Die Druckplatte des Reflex RS ist massiv, im Gegensatz zur perforierten Druckplatte des Reflex, eine Entscheidung, die praktische Konsequenzen haben kann. Die volle Druckplatte ist nämlich oben flach. Daher neigt sie dazu, das Harz zurückzuhalten, was beim Herausnehmen der Platte aus der Maschine mehr Vorsicht erfordert. Wenn Sie nicht aufpassen, kann das Harz auf den Drucker oder die Arbeitsfläche tropfen, was das Risiko einer Verschwendung oder Unordnung erhöht.

Installation des UltraCraft Reflex RS

Die Installation des UltraCraft Reflex RS folgt demselben vereinfachten Prozess wie die des Reflex, mit Unterstützung über den 5-Zoll-Touchscreen. Obwohl der Bildschirm kleiner ist als der des Reflex, bietet er eine flüssige Benutzeroberfläche, die durch ein Firmware-Update unterstützt wird, das auch beim Standard-Reflex verfügbar ist. Dieses System beinhaltet eine virtuelle Wasserwaage, die das Nivellieren der Maschine durch die verstellbaren Füße erleichtert, sowie eine automatische Materialerkennung über NFC-Tags an den Harzpatronen.

Der Reflex RS verwendet ein automatisches Schwerkraft-Fließsystem, um einen ausreichenden Harzstand während des Drucks zu gewährleisten.

Sobald der Drucker angeschlossen und eingeschaltet ist, führt uns der Bildschirm durch jeden Schritt der Installation, von der automatischen Kalibrierung der Druckplatte bis hin zur Verbindung mit Wi-Fi. Das Gerät ist also schnell druckbereit.

Eine interessante Neuerung ist das Schwerkraftsystem für die Harzzufuhr, das einfacher und weniger kostspielig in der Wartung ist als das des Reflex. Es verringert auch das Risiko von Ausfällen.

Der UltraCraft Reflex RS verwendet eine Lichtquelle mit einer Wellenlänge von 405 nm, verglichen mit 385 nm beim Reflex. Diese längere Wellenlänge ermöglicht eine tiefere Aushärtung und beschleunigt den Druckprozess, obwohl dies die Genauigkeit leicht beeinträchtigen kann. Diese Wahl zielt auf ein breiteres Publikum ab, das Schnelligkeit und Zugänglichkeit über extreme Genauigkeit priorisiert. In der Tat ist 405 nm eher mit weniger technischen und erschwinglicheren Materialien kompatibel.

Der Reflex RS von HeyGears verwendet proprietäre Harzpatronen.

Allerdings verfügt der Reflex RS nicht über ein integriertes Heizmodul. Wenn Sie in einer Umgebung mit niedrigen Temperaturen arbeiten, sollten Sie in das Pulsing Release Module (PRM) Kit investieren, das separat für ca. 199 $ erhältlich ist. Dieses Modul stabilisiert die Temperatur des Harzes und sorgt so für gleichbleibende Drucke auch bei wechselnden klimatischen Bedingungen. Trotz dieses Zusatzes ist der UltraCraft Reflex RS immer noch rund 200 $ günstiger als der UltraCraft Reflex.

Software und HeyGears-Ökosystem

Genau wie der Reflex fügt sich auch der Reflex RS nahtlos in das Blueprint-Ökosystem von HeyGears ein. Diese verbundene Software ermöglicht die Fernüberwachung und -steuerung des gesamten Druckprozesses, sei es über die mobile App oder die Desktop-Software. Die Benutzer können Druck- und Nachbearbeitungsaufgaben direkt von der Plattform aus verwalten, was den Arbeitsablauf vereinfacht. Obwohl es seit unserem Test des Reflex keine größeren Updates gab, bleibt die Benutzeroberfläche intuitiv und verfügt über erweiterte Funktionen wie One-Click-Slicing, das die Druckvorbereitung vereinfacht.

Die BlueprintGo Mobile App ist besonders nützlich, um die verschiedenen Druck- und Nachbearbeitungsschritte zu verfolgen.

Dennoch fehlen Blueprint Studio, wie schon beim Test des Reflex bemerkt, noch einige erweiterte Funktionen, die man in anderen Slicern findet. Das Fehlen des 3MF-Dateiformats, das jedoch immer häufiger verwendet wird, kann einige Anwendungen einschränken.

Das Highlight von Blueprint Studio ist zweifellos die Integration in das HeyGears-Ökosystem. Dank der Cloud-Konnektivität ist es möglich, Dateien direkt an den Drucker und die Nachbearbeitungsmaschinen zu senden und so bestimmte Einstellungen je nach Material oder zu druckendem Modell zu automatisieren. Wenn Sie jedoch auf der Suche nach mehr Flexibilität sind, insbesondere im Hinblick auf Materialien von Drittanbietern oder Formate, könnte dieser geschlossene Ansatz eine Einschränkung darstellen.

Obwohl dieses Ökosystem bereits gut durchdacht ist, ist eine Funktion, die wir gerne weiterentwickelt sehen würden, die Integration von globalen Befehlen, um sowohl Drucke als auch die Nachbearbeitung zu starten, ohne sie separat verwalten zu müssen. So könnte HeyGears das Senden von Nachbearbeitungsaufträgen direkt aus der mobilen App heraus ermöglichen, was die Benutzererfahrung noch reibungsloser gestalten könnte.

Blueprint one click slice

Blueprint, der proprietäre Slicer von HeyGears, ermöglicht es, Vorlagen für den Druck vorzubereiten und sie an die Geräte des drahtlosen Ökosystems zu senden.

Druckleistung des UltraCraft Reflex RS

In Bezug auf die Druckqualität entspricht der Reflex RS der Leistung, die man von einem High-End-Harz-3D-Drucker erwarten würde. Die Drucke sind scharf und präzise, mit fast unsichtbaren Schichten und bieten solide und langlebige Teile. Der Qualitätsunterschied zwischen den Drucken des Reflex und des Reflex RS ist mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Der RS profitiert von einer leichten Geschwindigkeitssteigerung durch einen laut Hersteller optimierteren Algorithmus und die Lichtquelle mit 405 nm im Vergleich zu 385 nm beim Reflex ermöglicht eine schnellere Aushärtung.

Es gibt jedoch einige praktische Kompromisse. Im Gegensatz zum Reflex verfügt der Reflex RS nicht über einen Sensor, um den Harzstand zu messen. Dies kann bei längeren oder umfangreicheren Drucken, bei denen es schwierig ist, die verbleibende Harzmenge vorherzusagen, ein Problem darstellen.

Ein weiterer bemerkenswerter Punkt beim Reflex RS ist die Erweiterung des Portfolios an proprietären Harzen. HeyGears hat preiswertere Materialien eingeführt, um sein Ökosystem erschwinglicher und attraktiver für Benutzer zu machen, die an hardwareoffene Lösungen gewöhnt sind. Das Sortiment umfasst nun Harze für verschiedene Zwecke, von technischen Teilen bis hin zu Anwendungen für die schnelle Herstellung von Prototypen. Wie beim klassischen Reflex kann es jedoch ein Nachteil sein, dass Sie ausschließlich HeyGears-Materialien verwenden müssen, wenn Sie nach mehr Vielfalt bei der Materialauswahl suchen.

Die Behälter der Reinigungsmaschine (wash) sind leider zu klein und die Bauplattform des Reflex RS passt nicht hinein.

Was die Materialien betrifft, so ist der Reflex RS aufgrund der unterschiedlichen Wellenlängen nicht mit allen Harzen des Herstellers kompatibel. Er unterstützt jedoch eine Reihe von Harzen für den Massenmarkt, z. B. mit Wasser abwaschbare Harze, verschleißfeste Harze und Einstiegsmaterialien.

Die Supportstrukturen auf den Drucken, die mit dem Reflex RS durchgeführt wurden, sind in der Regel leicht zu entfernen, obwohl einige widerstandsfähigere Materialien, wie z. B. PAWR10-Harz, mehr Aufwand erfordern. Die Nachbearbeitung ist etwas weniger praktisch als beim Reflex. Die gemeinsam genutzte Waschanlage ist nicht groß genug, um die Druckplattform des RS aufzunehmen, sodass die Teile vor der Reinigung entfernt werden müssen.

Einer der Punkte, die wir beim Test des Reflex angesprochen hatten, war der hohe Geräuschpegel, der vor allem durch das PRM und die Nachhärtungsstation verursacht wurde. Beim Reflex RS, bei dem diese Zubehörteile unverändert geblieben sind, kann der Geräuschpegel in einer Büroumgebung immer noch störend sein.

Fazit

  • Drucker Inhalt 8.5/10
  • Software 9.5/10
  • Druck-Qualität 10/10
  • Handhabung 9.5/10
9.4 / 10

Positive Punkte:

  • Attraktiver Preis
  • Hohe Druckqualität
  • Verbundenes Ökosystem

Negative Punkte:

  • Kein Sensor für den Harzstand
  • Heizmodul separat erhältlich
  • System zum Einhängen der Bauplattform und flache Plattform (erhöhtes Verschmutzungsrisiko)

Der UltraCraft Reflex RS positioniert sich als kostengünstigere Alternative zum Reflex, bei gleichbleibend hoher Druckqualität. Er bietet ein größeres Druckvolumen und eine leicht gesteigerte Leistung in Bezug auf die Geschwindigkeit. Allerdings gehen diese Verbesserungen mit einigen Opfern einher, wie dem fehlenden Sensor des Harzfüllstandes, dem Wegfall des integrierten Heizmoduls und der eingeschränkten Kompatibilität mit technisch anspruchsvolleren Materialien.

Der Reflex RS ist ab 999 $ erhältlich und ist eine ausgezeichnete Wahl für Benutzer, die zu einem vernünftigen Preis in den Harz-3D-Druck einsteigen oder sich darin weiterbilden möchten. Für diejenigen, die eine umfassendere Lösung suchen oder technische Materialien verwenden, ist der Reflex jedoch immer noch eine gute Option, die sie in Betracht ziehen sollten.

Der Reflex RS richtet sich vor allem an Anwender, die einen leistungsstarken und einfach zu erlernenden Drucker zu einem erschwinglicheren Preis suchen und dabei die Kompromisse eines geschlossenen Ökosystems und proprietärer Materialien in Kauf nehmen wollen. Wer also die Möglichkeiten eines zuverlässigen Harz-3D-Druckers mit erweiterten Funktionen erkunden möchte, aber ein knapperes Budget hat, für den ist der Reflex RS eine ernsthafte Option, die in Betracht gezogen werden sollte. Um mehr über den HeyGears Reflex RS, sein Ökosystem und seine Materialien zu erfahren, besuchen Sie bitte die Website des Herstellers.

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