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#3DExpress: Siedle Haus durch 3D-Druck neu inszeniert

Am 8. November 2024 von Astrid Z. veröffentlicht

#3DExpress ist pünktlich vor dem Wochenende zurück mit einer neuen Ausgabe! Auch diese Woche erhalten Sie in #3DExpress einen Überblick über aktuelle News aus der Welt des 3D-Drucks, da Sie in diesem Format fünf Nachrichten auf einen Blick einsehen können. Diese Woche starten wir mit drei aktuellen Meldungen zum 3D-Druck im Bauwesen in die #3DExpress-Nachrichten. Sie lesen vom Siedle Haus, das dank 3D-Druck in einer Neuversion aufgebaut wurde, vom Potential des 3D-Drucks für günstigen Hausbau und vom spanischen Startup Aridditive, das sich mit seiner 3D-Drucktechnologie ebenfalls auf den Bausektor spezialisiert hat. Zum Abschluss stellen wir Ihnen noch einen neuen 3D-Drucker für die Zahnmedizin von Prodways vor und haben etwas ganz Besonderes für Sie – einen 3D-gedruckten Rahmen für ein Motorrad! Viel Spaß beim Lesen von #3DExpress und ein erholsames Wochenende!

Neuversion des Siedle Hauses dank 3D-Druck

Der Erfolg des Familienunternehmens Siedle begann im Familienhaus in Furtwangen, wo im 19. Jahrhundert mit der Uhrenproduktion begonnen wurde. Das Unternehmen entwickelte sich weiter und ist heute für seine Gebäudekommunikationstechnologie bekannt. Die Geschäftsführer Horst und Gabriele Siedle begannen Anfang der 1980er auch damit, Kunst zu sammeln. Diese wollen sie nun in einem Zentrum für Kultur und Bildung öffentlich zugänglich machen und das Siedle Haus rundum erneuern. Bei diesem Projekt kamen auch 3D-Technologien zum Einsatz. Per Laserscan und Photogrammetrie wurde das ursprüngliche Haus erfasst und zahlreiche CAD-Daten für die Neuversion des Siedle Hauses entwickelt. Das neue Haus besteht aus einem Abdruck des ursprünglichen Gebäudes, welches durch Matrizen aus dem 3D-Drucker umgesetzt wurde. Voxeljet war für den Druck von rund 1.067 Fassadenelementen verantwortlich, welche per Binder Jetting von Sand realisiert wurden. SANDHELDEN bearbeitete diese mit seinem Infiltrationsverfahren nach, damit die großformatigen Teile auch dicht und widerstandsfähig waren. So konnte das Kerngebäude geschaffen werden, welches mit einer 13 Meter hohen Glasfassade umgeben ist. Das Kunst- und Kulturzentrum soll in den nächsten Wochen und noch dieses Jahr öffnen.

Siedle Haus #3DExpress

Bild: SANDHELDEN

Günstigere Häuser aus dem 3D-Druck ab 2025

PERI 3D Construction gilt als einer der Vorreiter, was den 3D-Betondruck von Häusern betrifft. Das erste 3D-gedruckte Gebäude Deutschlands liegt zwar schon drei Jahre zurück, bis heute konnte das Unternehmen aber insgesamt 15 Bauwerke per 3D-Druckverfahren realisieren und an Expertise gewinnen. Bisher war der 3D-Druck von Häusern gegenüber der herkömmlichen Bauweise nicht konkurrenzfähig. 2025 sollte sich das nach Einschätzungen von PERI 3D Construction allerdings ändern. Schon nächstes Jahr könnte der Bau per 3D-Druck günstiger sein als konventioneller Hausbau. Dies ist auf die Entwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zurückzuführen. Nicht nur die Druckverfahren haben sich weiterentwickelt, sondern auch die Materialien. Darüber hinaus bietet der 3D-Druck von Häusern interessante Möglichkeiten für die Architektur. Dr. Fabian Meyer-Brötz, Geschäftsführer der PERI 3D Construction GmbH fasst die nötigen Entwicklungen und das Potential des 3D-Drucks zusammen: „Wenn wir uns die Entwicklungen im Bausektor anschauen, wird klar, dass wir als Branche mit kleinen, schrittweisen Verbesserungen nicht schnell genug vorankommen. Das Baugewerbe braucht einen vergleichbaren Produktivitätssprung, wie die Industrie ihn durch die Digitalisierung und Automatisierung erreicht hat. Nur so können wir dem steigenden Bedarf an Wohnraum langfristig und nachhaltig gerecht werden. Der 3D-Druck liefert dafür den passenden Ansatz.“

Bild: PERI 3D Construction

Aridditive schließt Finanzierungsrunde für seine 3D-Technologie ab

Das spanische Startup Aridditive, das aus der Universitat Politècnica de Catalunya und CIM UPC hervorgegangen ist, wurde im August 2023 gegründet. Das Unternehmen widmet sich der Entwicklung von 3D-Drucktechnologien für den Bausektor, wobei der Schwerpunkt auf Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit liegt. Jetzt hat es eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 500.000 Euro unter der Leitung von BeAble Capital und mit Beteiligung von Suma Capital abgeschlossen. Arnau Cumelles, COO und Mitbegründer von Aridditive, fügte hinzu: „Diese Finanzierungsrunde wird es uns ermöglichen, entscheidende Schritte zur Validierung unserer 3D-Drucktechnologie zu unternehmen und unsere Mission, die Bauindustrie zu digitalisieren und nachhaltiger zu gestalten, weiter voranzutreiben. Das Unternehmen plant, im Laufe dieses Jahres Proof-of-Concepts durchzuführen, wobei die offizielle Markteinführung seines Produkts für das Frühjahr 2025 geplant ist.“

#3DExpress

Bild: Aridditive

Prodways stellt neue 3D-Drucker vor

Der französische Hersteller Prodways hat die Einführung einer Reihe von Harz-3D-Druckern angekündigt, die speziell für den Dentalsektor entwickelt wurden. Die Dental Pro-Serie basiert auf dem DLP-Verfahren und bietet eine erhöhte Druckgeschwindigkeit für mehr Produktivität. Je nach Modell unterscheiden sich die technischen Spezifikationen, beispielsweise bieten die Modelle Dental Pro 200 und 100 beide ein großzügiges 3D-Druckvolumen von 300 x 445 x 2350 mm. Vincent Icart, CTO-CCO von Prodways Machines, fasst zusammen: „Unsere neuen Dental-3D-Drucker stellen eine revolutionäre Lösung für Dentallabore dar. Sie wurden entwickelt, um die zunehmende Komplexität zahnmedizinischer Anwendungen zu bewältigen und gleichzeitig schnellere Produktionszeiten und eine höhere Genauigkeit zu bieten. Diese Lösung wurde speziell für Dentallabore entwickelt, die sowohl Effizienz als auch hohe Qualität in ihrer Produktion fordern.

Ein Motorradrahmen aus dem 3D-Drucker

Zum Abschluss von #3DExpress noch ein kleines Highlight: Wussten Sie, dass die Panigale V4 von Ducati einen 3D-gedruckten Rahmen aus Titan enthält? Es handelt sich um ein Projekt von Angelelli Automobili, die das Teil im Jahr 2020 entworfen haben. Der Rahmen wurde neu gestaltet und für die additive Fertigung mithilfe der unternehmenseigenen Software Alien Mesh Design optimiert. Die Software basiert auf Algorithmen für Generatives Design und Topologieoptimierung. Der Rahmen wurde dann vom italienischen WEAREAM-Zentrum in 3D gedruckt. Jeder Teil des Rahmens wäre in einem Stück gedruckt worden, wodurch Bearbeitungs- oder Schweißschritte entfielen. Das Ducati-Motorrad ist derzeit auf der EICMA Motorcycle Show ausgestellt, die noch bis Sonntag in Mailand stattfindet.

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