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#3DExpress: SAEKI erhält Millionen-Investment, Q.BIG 3D meldet Insolvenz an

Am 7. Februar 2025 von Astrid Z. veröffentlicht
SAEKI

Pünktlich zum Wochenende gibt es wie jede Woche noch einmal einen kurzen Überblick über aktuelle Nachrichten aus der Welt des 3D-Drucks. Unser Format #3DExpress informiert Sie jeden Freitag über fünf Nachrichten, die uns diese Woche aufhorchen lassen haben. Dieses Mal dürfen wir uns über sehr gute Nachrichten für SAEKI freuen, von Q.BIG 3D gibt es weniger erfreuliche. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf die Übernahme des myprintoo Handelgeschäfts durch IGO3D. Dass die Forschung zum 3D-Druck auf regionale Beachtung stößt, zeigen zwei interessante Projekte an der TH Deggendorf und am Umwelt-Campus Birkenfeld in Trier. Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Start ins Wochenende!

6,7 Millionen US-Dollar für SAEKI

Der Schweizer Hersteller SAEKI steht hinter großformatigen Fertigungsmaschinen, die sich sowohl auf 3D-Druck, CNC-Bearbeitung als auch auf Automatisierung stützen, insbesondere im Hinblick auf die Qualitätskontrolle. Das Unternehmen kündigte diese Woche eine Investition von 6,7 Millionen US-Dollar an, um sein Wachstum weiter voranzutreiben. Es nutzte die Gelegenheit auch, um seine neue Lösung für Sofortangebote vorzustellen und bekräftigte damit die Idee, dass alle Fertigungsschritte so weit wie möglich automatisiert werden sollten. Andrea Perissinotto, Mitbegründer und CEO von SAEKI, fasst zusammen: „Die Automatisierung des gesamten Prozesses von der Angebotserstellung bis zur Endkontrolle wird fortschrittliche Designs in großem Maßstab herstellbar machen. SAEKIs Mission ist es, die Fertigung schneller, effizienter und zuverlässiger zu machen. Die Integration der additiven Fertigung in die CNC-Bearbeitung und die Qualitätssicherung gibt der Industrie die Werkzeuge an die Hand, die sie benötigt, um ohne Einschränkungen innovativ zu sein. Es geht nicht nur um die Herstellung von Teilen; es geht darum, die Art und Weise, wie die Industrie an die Produktion herangeht, neu zu definieren. Dies ist ein entscheidender Moment für die europäische Fertigungsindustrie, da wir uns darauf vorbereiten, eine Zukunft mit vollständig autonomen Fabriken zu gestalten.“

Das SAEKI-Team freut sich über die Millionen-Finanzspritze. (Bild: SAEKI)

Q.BIG 3D meldet Insolvenz an und sucht Investoren

Das Startup Q.BIG 3D zählte mit seiner innovativen Technologie zum großformatigen 3D-Druck zu den vielversprechendsten deutschen AM-Startup. Nun hat sich das Blatt gewendet und das junge Unternehmen aus Backnang hat einen Insolvenzantrag gestellt. Grund dafür sind Liquiditätsschwierigkeiten, denn Q.BIG hatte im vergangenen Jahr viel investiert, um den Weg für die Internationalisierung des Unternehmens zu ebnen. Dieses Ziel wird weiter beibehalten und soll mithilfe von neuen Investoren gelingen. Das Amtsgericht Ludwigsburg hat nun Ilkin Bananyarli von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, der die Umstrukturierung von Q.BIG 3D begleiten soll. Anwalt Bananyarli sagt: “Der Geschäftsbetrieb geht nahtlos weiter und wir suchen nun einen Investor für das innovative Unternehmen.“ Die gute Nachricht? Die Gehälter der etwa 20 Mitarbeiter sind in den nächsten drei Monaten garantiert.

Dennis Herrmann, Gründer von Q.BIG 3D (Bild: Q.BIG 3D)

IGO3D GmbH übernimmt Handelsgeschäft von myprintoo

Die myprintoo GmbH ist eine Referenz für Unternehmen, die sich dem 3D-Druck zuwenden möchten, hat sie doch zahlreiche Unternehmen bei der Implementierung des 3D-Drucks begleitet. Unter der Marke 3DDruckerkaufhaus bot myprintoo bisher auch 3D-Druck-Lösungen zum Kauf an. Diese Marke wird nun von IGO3D GmbH übernommen. Ziel ist es, die Expertisen beider Unternehmen zu vereinen, das Produktangebot zu erweitern und so mit gebündelten Kräften den 3D-Druckmarkt in Deutschland voranzutreiben. „Die Entscheidung, unser Handelsgeschäft an IGO3D zu übergeben, war ein strategischer Schritt, um unseren Kunden weiterhin exzellente Produkte und einen erstklassigen Service zu bieten,“ erklärt Kevin Neugebauer, Geschäftsführer der myprintoo GmbH. „IGO3D verfügt über eine ausgezeichnete Expertise und ein umfangreiches Netzwerk, um das Handelsgeschäft weiter auszubauen und die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen.

TH Deggendorf erhält über 400.000 Euro Förderung für Forschungsprojekt Sim3dapp

Am 20. Januar gab es für den Technologie Campus Hutthurm der TH Deggendorf erfreuliche Nachrichten. Der Freistaat Bayern verkündete nämlich seine finanzielle Unterstützung für das Forschungsprojekt Sim3dapp und Staatsminister Hubert Aiwanger übergab die Urkunde für die Förderung über 423.600 €. Das Forschungsprojekt soll sich der Weiterentwicklung des industriellen 3D-Drucks widmen, indem die Prozesse durch KI, Simulation und Hochleistungskunststoffe optimiert werden. In den nächsten drei Jahren sollen sich die Wissenschaftler im Rahmen von Sim3Dapp der Entwicklung eines 3D-Druckers widmen, der Hochleistungskunststoffe druckt. Darüber hinaus soll die Fertigungsqualität verbessert werden, indem per Künstlicher Intelligenz, Simulationen und Digitaler Zwillinge das Prozessverständnis erweitert wird. Um das Paket abzurunden, spielen auch automatisierte Nachbearbeitunsstrategien eine bedeutende Rolle. Ein weiteres zentrales Thema des Forschungsprojektes ist es, aufzuzeigen, wie lokale Fachkompetenz und daraus hervorgehende Entwicklungen die regionale Wirtschaft unterstützen können. Staatsminister Aiwanger hob die Bedeutung des Projektvorhabens hervor: „Investitionen in Forschung und Entwicklung sind die beste Medizin gegen wirtschaftlich unruhige Zeiten. Umso mehr, wenn wie beim Projekt Sim3dapp Forscher und regionale Unternehmen auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Auf diese Weise gewinnen alle Seiten. Ich wünsche dem Team rund um Prof. Sebastian Kölbl und der Reimann Industrietechnik viel Erfolg auf ihrem Weg zu einem marktreifen Produkt für den Markt der 3D-Drucker.

Von links: Staatsminister Hubert Aiwanger, Prof. Waldemar Berg (Präsident TH Deggendorf), Prof. Sebastian Kölbl (Wissenschaftlicher Leiter Technologie Campus Hutthurm (TCH), Tim Stockbauer (Operativer Leiter TCH), Ewald Grün (Projektleiter Firma Reimann Industrietechnik GmbH-Kooperationspartner im Projekt). (Bild: TH Deggendorf)

Umwelt-Campus Birkenfeld nimmt neuen 3D-Metalldrucker in Betrieb

Der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier hat sich sowohl regional als auch international Gehör verschafft, hat er doch ein hochmodernes 3D-Drucklabor eingerichtet. Ein neues Projekt zielt nun auf Fortschritte im 3D-Metalldruck ab. Im Rahmen des Projekts „OMAS“ – Oberflächenfunktionalisierte und verschleißbeständige Bauteile aus metastabil-austenitischen Stählen – sollen Stähle für AM qualifiziert werden und durch Wärmebehandlung weiter verbessert werden. Eine neu eingerichtete Anlage für das Laser-Pulverbett-Schmelzen soll zum Erfolg des Projekts beitragen. Auch die Zusammenarbeit mit der Ernst-Abbe-Hochschule Jena gilt es in diesem Zusammenhang hervorzuheben, denn in Jena werden neue Materiallösungen entwickelt, die dann im Anschluss auf dem 3D-Metalldrucker in Birkenfeld getestet werden. Auf diese Weise sollen Stähle für den 3D-Druck entwickelt und optimiert werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.

Bild:  Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld

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*Titelbildnachweis: SAEKI

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