#3DExpress: Wie geht es mit Nexa3D, Nano Dimension & Colibrium Additive weiter?

Zum Jahresende haben wir in dieser letzten Ausgabe von #3DExpress nochmals fünf relevante Nachrichten dieser Woche für Sie zusammengefasst. Sie haben es vielleicht schon vermutet, diesem Jahresende begegnen wir mit gemischten Gefühlen. Zwar sind einige aktuelle Nachrichten durchwegs erfreulich, aber die negativen Schlagzeilen sind vorherrschend. Erneut blicken wir auf die prekäre Situation von Nano Dimension, auf die derzeitigen Herausforderungen von Nexa3D und überraschende Nachrichten von Colibrium Additive. Dennoch möchten wir Ihnen die guten Nachrichten nicht vorenthalten, so lesen Sie in dieser Ausgabe von #3DExpress auch über neue Initiativen, den 3D-Druck in Hamburg stärker zu verankern und über eine Finanzspritze für Axial3D, die sich sehen lassen kann. Schönen Start ins Wochenende und starke Nerven beim Lesen von #3DExpress.
Nexa3D reduziert Betrieb
Nexa3D ist auf der diesjährigen Formnext durch seine Abwesenheit aufgefallen. Dies gab Anlass für diverse Spekulationen um den Zustand des Unternehmens. Nun verkündete der Anbieter von High-Speed-3D-Druck-Systemen das, was viele innerhalb der AM-Branche schon vermutet hatten. Finanzielle Probleme machen dem Unternehmen zu schaffen und als Reaktion darauf wird der Betrieb reduziert. Zwar sollen die bestehenden Kunden weiterhin mit Service-Leistungen und Materialien versorgt werden, allerdings ist fraglich, wie lange Nexa3D dies sicherstellen kann. Trotz der aktuellen Herausforderungen blickt Nexa3D positiv auf die Vergangenheit zurück. Die rund 200 Patente und über 2.000 erfolgreichen Kooperationen seien ein Beweis für das Investment und die Leidenschaft für die Technologie, heißt es vonseiten von Nexa3D.

Bild: Nexa3D
Desktop Metal klagt Nano Dimension
Es vergeht derzeit kaum eine Woche, in der wir nicht über Nano Dimension berichten. Dies ist kaum verwunderlich, denn das Unternehmen hält die AM-Branche aktuell ordentlich auf Trab. Desktop Metal, das eigentlich von Nano Dimension übernommen werden sollte, hat das Unternehmen nun verklagt. Basis der Klage ist der Vorwurf, dass Nano Dimension die Bemühungen unterlasse, sich die regulatorische Genehmigung durch die CFIUS (Committee on Foreign Investment in the United States) einzuholen und damit eine Vertragsverletzung der Fusion begehe. Eine gerichtliche Anhörung soll am Montag, 30. Dezember erfolgen. Desktop Metal fordert, dass die Fusion so schnell wie möglich abgeschlossen wird, geplant sei dies bis Januar 2025. Außerdem wurde diese Woche auch verkündet, dass CEO Yoav Stern seine Rolle nicht weiter ausführen wird. Nun wurde Julien Lederman zum vorläufigen CEO berufen.

Bild: Nano Dimension
Massenkündigungen bei Colibrium Additive in Lichtenfels?
Lichtenfels ist das Mekka des deutschen 3D-Drucks, gilt doch Colibrium Additive (früher GE Additive) als Treibkraft und Innovationsschmiede für Entwicklungen und neue Technologien. Nun berichten lokale Medien, dass drastische Kürzungen beim Unternehmen geplant seien. 40 bis 48 Prozent des Personals sollen abgebaut werden, somit seien mindestens 150 Kündigungen geplant. Genaueres dazu, wie es mit dem Unternehmen weitergeht, ist derzeit noch unbekannt. Dem Lokalblatt inFranken.de teilte ein Unternehmenssprecher Folgendes mit: „Unter Berücksichtigung der derzeitigen Bedingungen in der additiven Industrie schlagen wir Maßnahmen vor, um unser Geschäft effizienter zu gestalten, sodass wir bestmöglich auf die Anforderungen unserer Mitarbeiter und Kunden eingehen können.“ Als Grund für diese Entscheidung des Betriebsrats wurden die mangelnden Aufträge genannt. Dies ist in der AM-Branche längst keine Seltenheit mehr und wir werden sehen, wie sich die Industrie im folgenden Jahr entwickeln wird. Vorerst bleibt ein großes Fragezeichen zurück.

Bild: Colibrium Additive
Hamburg wird zur 3D-Druck-Hochburg
Hamburg hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Standort für 3D-Druck entwickelt und soll auch in Zukunft ein wichtiger Industrie- und Technologiestandort sein. Der neu gegründete Verein Industrialized Additive Manufacturing Hub Hamburg (IAMHH e.V.) soll zu diesem Vorhaben beitragen. Der Verein ist seit 1. November offiziell registriert und wird bis Ende 2027 mit 940.000 Euro von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank unterstützt. Ein erstes Projekt, AKROPOLYS, zielt auf die Stärkung der Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen ab. Doch das ist nicht die einzige Einrichtung, um den 3D-Druck in der Hansestadt zu stärken. Ab Januar 2025 soll nämlich auch das Fraunhofer-Leistungszentrum eröffnet werden, welches den wissenschaftlichen Background für industrielle 3D-Druck-Anwendungen liefert.

Bild: Fraunhofer IAPT / Ingo Boelter
Axial3D erhält 18,2 Millionen Dollar Finanzierung
Damit diese letzte Ausgabe von #3DExpress in diesem Jahr auch etwas Positives bereithält, nun noch erfreuliche Nachrichten von Axial3D. Das Unternehmen aus Nordirland hat eine KI-basierte Lösung für den medizinischen Bereich entwickelt. Diese Algorithmen vereinfachen die 3D-Bildgebung und die Entwicklung personalisierter Anwendungen in der Chirurgie. Ein Investment von 18,2 Millionen Dollar soll nun den Ausbau der Technologieplattform beschleunigen. Zu den Investoren gehören unter anderem Ulster Limited, 57 Stars, Whiterock und Innovate UK. Roger Johnston, CEO von Axial3D zeigt sich erfreut und hebt den Mehrwert der Plattform für die Zukunft der Medizin hervor: „Unsere marktbestimmende, patentierte Technologieplattform ermöglicht es Medizintechnikunternehmen, Anbietern medizinischer Bildgebung und Krankenhäusern, die Nutzung unglaublich präziser, patientenspezifischer 3D-Daten zu standardisieren, was ihr Angebot für Patienten verändert. Unsere KI-Technologie ist in der Lage, Millionen von Patienten weltweit in patientenspezifischen Anwendungen der Robotik, Planung und patientenspezifischen Geräte-Workflows zu unterstützen.“

Bild: Axial3D
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