#3DExpress: Nano Dimension übernimmt Desktop Metal und Gläserne Fabrik in Leipzig eröffnet
#3DExpress ist mit einer neuen Ausgabe zurück und wir haben spannende News für Sie! Wie Sie vielleicht in den letzten Tagen gehört haben, hat Nano Dimension angekündigt, das amerikanische Unternehmen Desktop Metal zu übernehmen. Wir werfen natürlich einen genaueren Blick auf diese Ankündigung! Ebenfalls brisant steht es um Shapeways, das bankrott sein sollte, und BASF. Neben diesen Nachrichten haben wir natürlich auch einige gute Neuigkeiten in diese #3DExpress aufgenommen. Lithoz hat so ein Dentalimplantat per Keramik-3D-Druck hergestellt und in Deutschland entsteht mit der „Gläsernen Fabrik“ ein neues 3D-Druckzentrum. Viel Spaß beim Lesen der #3DExpress-Nachrichten und einen schönen Start ins Wochenende!
Nano Dimension beschließt Übernahme von Desktop Metal
Yoav Stern, CEO von Nano Dimension hat sich vergangene Woche auf der RAPID + TCT klar dazu geäußert, dass seiner Meinung nach, der Schlüssel zur Weiterentwicklung der AM-Branche die Konsolidierung sein. Dies hat wohl einige Besucher verblüfft, kennen wir doch die vergangenen turbulenten Fusionsgespräche des Dreiecks Stratasys – DM – Nano Dimension. Diese Woche brachte eine Pressemeldung aber Licht in die Sache, denn Nano Dimension kündigte an, Desktop Metal zu übernehmen. Beide Unternehmen verkündeten eine endgültige Vereinbarung, die aufgrund von strategischen und finanziellen Vorteilen erfolgt sein sollte. Stern erklärt: In der Ankündigung erklärt Stern: „Unser Zusammenschluss mit Desktop Metal ist ein weiterer Schritt in der Entwicklung von Nano Dimension zum Marktführer im Bereich der digitalen Fertigung mit Kapazitäten in der Massenfertigung kritischer Industrieanwendungen. Wir freuen uns, unsere Kräfte mit einer hervorragenden Gruppe von Technologieführern zu bündeln, die alle unsere Vision teilen, die Fertigung in die digitale Industrie 4.0 umzuwandeln.“ Weitere Infos zur Übernahme finden Sie in der Pressemeldung.
BASF Forward AM wird ein eigenständiges Unternehmen
Eine weitere bemerkenswerte Nachricht diese Woche war zweifellos, dass alle AM-Aktivitäten von BASF nun von BASF Forward AM übernommen werden und als unabhängiges Unternehmen weitergeführt werden. BASF ist seit langem im AM-Sektor vertreten, wobei Forward AM den Großteil des 3D-Druckgeschäfts des Unternehmens ausmachte. Nun scheint es jedoch, dass sich BASF formell aus dem Markt zurückzieht und alles unter dem neuen Namen Forward AM Technologies (oder einfach nur Forward AM) zusammengefasst wird, einschließlich des 3D-Druck-Servicebüros Sculpteo und aller AM-Materialien und -Lösungen des Unternehmens. Martin Back, CEO, kommentierte: „Ich möchte BASF meinen Dank für die Unterstützung während des MBO (Management-Buy-Out) Prozesses aussprechen. Durch die Zusammenarbeit konnten wir sicherstellen, dass unser Expertenteam und die innovativen Werkzeuge, die derzeit zur Verfügung stehen, der Fertigungsindustrie auch in Zeiten der Volatilität führende AM-Lösungen bieten können. Das Team von Forward AM ist wirklich leidenschaftlich an der Gestaltung der Zukunft der Fertigung und an all den aufregenden Möglichkeiten interessiert, innerhalb dieser innovativen AM-Gemeinschaft aufzubauen und zu wachsen. Ich freue mich auf diese kraftvolle Reise, die vor uns liegt.“ Bislang hat Forward AM laut einer Pressemitteilung eine starke Leistung mit einer jährlichen Wachstumsrate von 30 % gezeigt. Wir werden sehen, wie sich das neue Unternehmen in den kommenden Monaten entwickelt.
Shapeways hat Konkurs angemeldet
Weiter geht es in #3DExpress mit einer besonders brisanten Neuigkeit. Eine der wichtigsten Nachrichten dieser Woche war zweifellos, dass Shapeways den Konkurs erklärt und den Betrieb gemäß den Bestimmungen von Kapitel 7 des Titels 11 des United States Code vollständig eingestellt hat. Seit das Unternehmen im Jahr 2021 über eine SPAC-Fusion an die Börse ging, gehörte es zu den Unternehmen, die stark unter den Turbulenzen an der Börse gelitten haben und die Aktien sind seitdem stark gefallen. Im Februar versteigerte das Unternehmen seine Desktop Metal-Drucker, was damals zwar eher als negative Auswirkung für DM gesehen wurde, aber auch ein deutliches Zeichen für die Schwierigkeiten des Unternehmens war. Alle Führungskräfte und Direktoren von Shapeways sollen zurückgetreten sein, und es scheint, dass alle anderen Mitarbeiter entlassen wurden und ein Konkursverwalter nach Chapter 7 ernannt werden wird, um die Konkursmasse des Unternehmens zu verwalten. Eine traurige, wenn auch nicht völlig unerwartete Nachricht für den 3D-Druck-Dienstleister.
Gläserne Fabrik in Leipzig eröffnet
Wie eingangs erwähnt, präsentieren wir Ihnen in dieser Ausgabe von #3DExpress auch einige erfreuliche Nachrichten. Dazu werfen wir einen Blick nach Leipzig. Dort wurde nämlich diese Woche die „Gläserne Fabrik“ eröffnet. Sie soll – wie durch ein Schaufenster – den gesamten 3D-Druckprozess sichtbar machen, sodass sich alle ein Bild davon machen können, wie 3D-Druck funktioniert. Von der 3D-Modellierung über den Druck bis hin zur Nachbearbeitung wird der Ablauf beim 3D-Druck erklärt. Die Gläserne Fabrik ist aber nicht nur Produktionsstätte, sondern auch Begegnungs- und Bildungsstätte. Die Lokalitäten können für Tagungen und Seminare gebucht werden und künftig sollen auch Schulungen in den Räumlichkeiten stattfinden. So sollen nicht nur Unternehmen und Institutionen, sondern auch das breite Publikum zum 3D-Druck finden. Hinter dem Projekt steht der Service-Dienstleister rapidobject. „Insgesamt steht die Gläserne 3D Fabrik für Transparenz, Innovation und Fortschritt in der Fertigungsindustrie,“ heißt es auf der zugehörigen Website.
Lithoz stellt 3D-gedrucktes Kieferimplantat aus Keramik her
Der österreichische Hersteller Lithoz hat ein 3D-gedrucktes Kieferimplantat hergestellt, das gerade erfolgreich bei einem Patienten eingesetzt wurde. Das Implantat wurde aus Keramik hergestellt und soll eine Lösung für verkümmerte Kiefer bei älteren Menschen bieten. Der Verlust von Zähnen führt zu einem Abbau des Kieferknochens und damit zur Unmöglichkeit, Zahnprothesen zu verwenden. Lithoz setzte daher seine 3D-Drucktechnologie für Kunstharz ein, um maßgeschneiderte Implantate zu entwerfen. In diesem Fall handelte es sich um ein biokompatibles Zirkoniumdioxid-Gerät, das einem Patienten des Kepler-Universitätsklinikums eingepflanzt wurde. Die Operation, die von dem Chirurgen Dr. Christoph Staudigl durchgeführt wurde, war die erste ihrer Art und verlief sehr gut. Das Implantat war nach 60 Tagen stabil und es gab keine Probleme mit der Wundheilung.
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*Titelbildnachweis: Nano Dimension
Das ist ja mal eine gute Neuigkeit. Ich bin gespannt, wie es im Nanobereich weiter geht. Sehr guter übersichtlicher Artikel. Danke dafür.
Vielen Dank für die Rückmeldung! Wir von 3Dnatives halten Sie auf dem Laufenden!