menu

#3DExpress: Das war die 20. Ausgabe der Rapid.Tech 3D

Am 17. Mai 2024 von Astrid Z. veröffentlicht

Pünktlich vor dem Start ins lange Wochenende gibt es in #3DExpress nochmals eine Zusammenfassung darüber, was derzeit auf dem Mart der additiven Fertigung los ist. Wie jede Woche am Freitag präsentieren wir Ihnen wieder fünf relevante Nachrichten aus der Welt des 3D-Drucks im Schnelldurchlauf. Wir starten mit der Jubiläums-Ausgabe der Rapid.Tech 3D und bringen auf den Punkt, was diese 20. Ausgabe bereit hielt. Weiter geht es mit der FH Kiel, die in einem Forschungsprojekt den 3D-Druck mit Titan optimieren will. Natürlich wollen wir Ihnen in #3DExpress auch nicht den Start der Ariane 6 Rakete vorenthalten, der unmittelbar bevor steht. Zum Abschluss stellen wir Ihnen auch noch das Unternehmen AM Craft vor, das seine Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen hat, und den neuen 3D-Metalldrucker von Eplus. Viel Spaß beim Lesen der #3DExpress-News und ein schönes Wochenende!

Jubiläums-Ausgabe der Rapid.Tech 3D in Erfurt

Starten wir die 3DExpress-Nachrichten mit der Rapid.Tech 3D, die vom 14. bis 16. Mai in Erfurt über die Bühne ging. Die beliebte Messe fand bereits zum 20. Mal statt, ideeller Träger war diesmal allerdings zum ersten Mal die Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing des Verbands des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Das Jubiläum der Messe punktete mit rund 70 Fachvorträgen und vier Keynotes, welche zusammen mit den über 100 Ausstellerpräsentationen 2.700 Besucher aus dem In- und Ausland nach Erfurt lockten. Die Aussteller hoben vor allem die positive Grundstimmung auf der Messe hervor und den intensiven Austausch des Fachpublikums. Wie jedes Jahr standen zukünftige Entwicklungen in AM im Fokus des Interesses der Rapid Tech. AM-Pionier und Technologiestratege bei Wohlers Associates, Dr. Brent Stucker, lieferte in einem Keynote-Interview seine interessanten Ansichten zu diesem Thema. Seiner Meinung nach würde die AM-Industrie kontinuierlich wachsen, wenngleich Normierung und Standardisierung noch immer Herausforderungen darstellen. Einen Blick in die eventuelle Zukunft von AM erlaubt auch die Pioneers Challenge, ein Wettbewerb, der zum 9. Mal im Rahmen der Rapid Tech stattfand, und bei dem Unternehmen ihre innovativen Projekte und Ansätze vorstellen. Dieses Jahr konnte eine 3D-gedruckte elektronische Haut, welche die Flexibilität und Empfindlichkeit von menschlicher Haut imitiert, den Wettbewerb für sich entscheiden.

Rapid Tech #3DExpress

Jochen Wendling von BMW präsentierte in seiner Keynote eine AM-Innovation aus dem Automotive-Bereich. (Bild: Rapid.Tech 3D)

Forschungsprojekt der FH Kiel optimiert den 3D-Druck mit Titan

An der Fachhochschule Kiel arbeiten Wissenschaftler im Forschungsprojekt “FATIG” gemeinsam mit der Element 22 GmbH und scuddy GmbH & Co.KG, einem Kieler Unternehmen, das den 3D-Druck für komplexe Bauteile in kleinen Stückzahlen einsetzt, an der Optimierung des 3D-Drucks mit Titan. Ziel des Projektes ist es, die Eignung des 3D-Drucks für Titanbauteile langfristig zu prüfen. Titan, ein Material, das sich durch seine Leichtigkeit und Stabilität auszeichnet, ist besonders in der  Luft- und Raumfahrt sowie der Schwerindustrie von Interesse. Hersteller setzen Titan vermehrt für 3D-gedruckte Teile ein, doch bislang gibt es nur begrenzte Erkenntnisse über das Verhalten von 3D-gedrucktem Titan unter dynamischer Belastung. Deshalb haben sich die Forscher für Belastungstest an einem Titan-Zahnriemenrad für Elektroroller entschieden, das ständigen Erschütterungen ausgesetzt ist. Die Verantwortung für den 3D-Druck lag bei der  Element 22 GmbH, die dabei die Cold Metal Fusion-Technologie anwendete. Deborah Kaschube führte mehrere Stresstests an den Bauteilen durch und erklärt: „In der Wissenschaft können wir einzelne Bauteile intensiv und lange auf ihre Belastbarkeit prüfen, aber für die Industrie ist das wirtschaftlich natürlich nicht sinnvoll. Sie benötigt verlässliche Berechnungssoftware, um ihre Produkte auf Herz und Nieren zu prüfen und letztendlich deren Lebensdauer vorhersagen zu können.Um dies zu ermöglichen, integrierte sie zusammen mit dem Projektleiter Prof. Dr. Berend Bohlmann die Ergebnisse der Belastungstests und die gesammelten Materialdaten in einer selbst entwickelten Software. In Zukunft soll es möglich sein, die Lebensdauer von Bauteilen, die mit Cold Metal Fusion hergestellt wurden, zu bestimmen. 

Bild: Fachhochschule Kiel

Start der Ariane-6-Rakete steht kurz bevor

Die Europäische Weltraumorganisation hat soeben den baldigen Start der neuen Ariane-6-Rakete angekündigt, deren Flug zahlreiche Ziele haben wird, sei es die Erforschung des Weltraums, aber auch die Erprobung neuer Technologien. Dazu gehört auch die additive Fertigung. Es handelt sich nämlich um die Mission Replicator, die von dem Startup Orbital Matter ins Leben gerufen wurde: Ziel ist es, das gesamte Potential des 3D-Drucks im Orbit zu demonstrieren und letztendlich Infrastrukturen auf dem Mond und dem Mars aufzubauen. Die von dem Startup entwickelte Technologie arbeitet in Mikrogravitation, ohne während des Druckvorgangs Wärme zu erzeugen. Während des Fluges der Ariane 6 soll ihr CubeSat-3D-Drucker einen 50 cm langen Balken in einer Höhe von 580 km drucken – eine Premiere für diese Maschine, die sich bisher nur auf der Erde bewährt hat. Eine Entwicklung, die man aufmerksam verfolgen sollte!

Jakub Stojek, CEO von Orbital Matter, und Robert Ihnatisin, Chief Technology Officer, mit einer Nachbildung des CubeSat (Bild: ESA) 

Finanzierungsrunde für AM Craft

Weiter geht es in #3DExpress mit AM Craft. Das junge Unternehmen, das sich auf die Herstellung von 3D-gedruckten Ausrüstungen für die Luftfahrtindustrie spezialisiert hat, hat gerade 600.000 Euro aufgebracht! Der CEO des Unternehmens, Didzis Dejus, erklärte dazu: „Ziel ist es, die schnelle und kostengünstige Beschaffung einer umfangreichen Teilebibliothek zu ermöglichen, die von zertifizierten lokalen Fertigungszentren weltweit nachhaltig geliefert wird, und so den Einsatz der additiven Fertigung in der Ersatzteilversorgung und letztlich auch in der OEM-Fertigung massiv zu steigern„. AM Craft könnte somit die bedarfsgerechte Konstruktion von Flugzeugteilen ermöglichen und so die Umweltauswirkungen der Produktion, aber auch die Durchlaufzeiten und Kosten reduzieren.

Bild: AM Craft 

Eplus3D führt neuen 3D-Metalldrucker ein

Zum Abschluss der #3DExpress wollen wir Ihnen den neuen Drucker von Eplus3D nicht vorenthalten. Der chinesische Hersteller Eplus3D hat seinen brandneuen 3D-Metalldrucker enthüllt, der auf Laserschmelzen basiert. Er verfügt über 36 Laser und kann um 26 weitere Laser erweitert werden. Er trägt den Namen EP-M2050 und bietet ein großzügiges Druckvolumen von 2050 x 2050 x 1100 mm und eine Schichtdicke zwischen 20 und 120 Mikrometern. Der Hersteller erklärt, dass diese Industriemaschine aufgrund der gebotenen Qualität und Präzision besonders für die Herstellung von Teilen für die Luft- und Raumfahrt geeignet ist. Schließlich haben die Faserlaser der Maschine eine Leistung von 500 oder 700 W, je nach den Bedürfnissen der Anwender.

Welche #3DExpress-Nachrichten haben Sie am meisten überrascht? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN  mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Titelbildnachweis: Rapid.Tech 3D

Kommentare

Nehmen Sie an der Diskussion teil und schreiben Sie uns Ihre Meinung.

  1. Die Rapid Tech in Erfurt war aus meiner Sicht als Aussteller leider wieder eine Enttäuschung. Die Besucherzahl von 2700 hat sich in den Gesprächen, die wir hatten, überhaupt nicht widergespiegelt. Im Vortragsbereich der Ausstellungshalle gab es gute Vorträge, die teilweise von 3 Personen im Auditorium verfolgt wurden. Sehr schade. Das Veranstaltungskonzept muss aus meiner Sicht dringend überarbeitet werden, wenn diese Veranstaltung auch als kleine Messe Zukunft haben soll. Wir waren im März auf der AMUG in Chicago, die ein sehr gutes Konzept hatte, um die Kongressbesucher anschließend in den Räumen zu halten und in den Ausstellungsbereich zu bringen.

    1. Astrid Z. sagt:

      Vielen Dank für den Kommentar! Die Zahlen haben wir aus der Kommunikation des Veranstalters entnommen.

Hinterlassen Sie ein Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEen_USes_ESfr_FRit_IT
Bleiben Sie auf dem Laufenden
Erhalten Sie jeden Mittwoch eine Zusammenfassung der neusten News rund um den 3D-Druck