#3DExpress: AutoSmooth – Post Processing Anlage für ColdMetalFusion für 2025 geplant
Wie jeden Freitag präsentieren wir Ihnen in #3DExpress wieder fünf brandaktuelle Nachrichten aus der Welt der additiven Fertigung. Diese Woche lernen Sie über MASSIF, den XXL-Metalldrucker von AddUp. Außerdem berichten wir über Neuigkeiten im Projekt AutoSmooth, dem neuen Pulverzuführsystem von Nikon und 3D-gedruckten ballistischen Schutzlösungen. Zum Abschluss der #3DExpress-Nachrichten gibt es noch News von Solukon. Der deutsche Hersteller von Entpulverungssystemen hat eine Neuheit für große Teile angekündigt.
AddUp und der XXL-Metall-3D-Druck
Der französische Hersteller von 3D-Metalldrucklösungen AddUp hat kürzlich ein neues Entwicklungsprojekt angekündigt. Es trägt den Namen MASSIF (für Metal Additive System, Sustainable, Industrial, Eco-Friendly) und zielt auf die Entwicklung einer großformatigen Maschine ab, um die Produktivität der Industrie und die Druckkapazitäten zu erhöhen. Es wurden klare Ziele angekündigt: +300 % in Bezug auf die Produktivität, ein 12-mal größeres Volumen als die derzeitigen 3D AddUp-Drucker und 10 % weniger Metallabfälle, die erzeugt werden. Diese Metallmaschine wird in Partnerschaft mit Cailabs, CETIM, Dassault Systèmes, ISP Systems und Vistory entwickelt. Julien Marcilly, CEO von AddUp, erklärt: „Es war die Vereinigung der besten Experten, jeder in seinem Bereich, die es uns ermöglicht hat, das MASSIF-Projekt zu starten. Dieser technologische Vorsprung im 3D-Metalldruck in großem Maßstab wird es uns ermöglichen, auf die Herausforderungen der Energiewende und der Produktivität der Akteure der Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie zu reagieren, immer im Rahmen eines Co-Design-Ansatzes von AddUp mit seinen Kunden.“
AutoSmooth-Projekt: Post-Processing-Anlage für ColdMetalFusion geplant
Im 3-Jahres-Projekt AutoSmooth konnten neue Fortschritte erzielt werden. Das Projekt wurde 2023 von Headmade Materials, AM Solutions (Rösler Group) und Neue Materialien Bayreuth gestartet. Ziel ist es, eine vollständig automatisierte Prozesskette für die ColdMetalFusion-Technologie zu entwickeln. Die Nachbearbeitung soll völlig automatisiert stattfinden und Entpacken, Entpulvern und Oberflächenbearbeitung von gefertigten Bauteilen sollten zentriert und auf das nächste Level gebracht werden. Vor rund einem halben Jahr präsentierten die Partner Details für die Nachbearbeitung von gedruckten Grünteilen, welche bereits sehr vielversprechend waren. Nun kündigten die Partner an, 2025 eine Post-Processing-Anlage speziell für ColdMetalFusion-Teile zu launchen. Die Oberflächenbehandlung soll mittels Strahlprozess erfolgen, um die Teile zu entpulvern und zu glätten. Die Entpulverung soll drastisch reduziert und auf eine Dauer von nur wenigen Minuten heruntergebrochen werden. Entpulvern und Glätten sollen in nur einer Maschine erfolgen. Dr. Till Merkel, Bereichsleiter Technik bei der Rösler Oberflächentechnik GmbH, ist überzeugt: „Unsere langjährige Erfahrung in der Oberflächenbearbeitung kombiniert mit der hohen Skalierbarkeit von ColdMetalFusion und dem Forschungs-Know-how der Neuen Materialien Bayreuth wird die additive Metall-Serienfertigung revolutionieren.“
Nikon erweitert LM102A um Pulverzuführsystem
Der für Optik und Fotografie bekannten Hersteller Nikon hat kürzlich angekündigt, sein 3D-Metalldruck-System Lasermeister 102A um ein Pulverzuführsystem zu ergänzen. Der LM102A funktioniert mit der DED-Technologie und der neu eingeführte Additional Powder Feeder (APF) sorgt dafür, dass mehrere Metallpulver gleichzeitig gedruckt werden können. So können Bauteile mit verschiedenen Materialeigenschaften gefertigt werden und auch die Entwicklung neuer Legierungen mit geringen Pulvermengen ist möglich. Für bestehende Systeme ist der APF auch als Nachrüstoption erhältlich. Besonders interessant ist die Neuheit für F&E, Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Energietechnik. Dr. Akira Tanaka Leiter der Materialforschung bei Nikon, ergänzt: “Mit dem APF können wir die Zusammensetzung der Legierung während des Drucks präzise steuern. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten im Leichtbau und bei der Optimierung thermischer Eigenschaften.”
PROTEC3D, eine Reihe von ballistischen Schutzlösungen
Das deutsche Unternehmen Mehler Protection hat mit PROTEC3D eine innovative Reihe von ballistischen Schutzlösungen im 3D-Druckverfahren vorgestellt. Das Unternehmen hat diese Technologie genutzt, um eine größere Designflexibilität zu bieten und das Gewicht der Komponenten zu reduzieren. Durch den Einsatz eines SLM-Systems (Selective Laser Melting) konnten komplexe Strukturen geschaffen werden, die mit herkömmlichen Methoden nicht zu erreichen sind, und so eine konsistente und maßgeschneiderte ballistische Beständigkeit gewährleistet werden. Dank des 3D-Drucks konnten sie zusätzliche Merkmale wie Kühlkanäle und Befestigungspunkte in einem einzigen Prozess integrieren, was die strukturelle Integrität und Haltbarkeit der Produkte verbessert. Das Unternehmen wendet diese Technologie an, um Lösungen zu entwickeln, die der Norm STANAG 4569 entsprechen, und erweitert damit seine Produktpalette und seine Anwendung in Militärfahrzeugen, Schiffen und anderen kritischen Umgebungen.
Solukon stellt neues Entpulverungssystem für große Teile vor
Zum Abschluss von #3DExpress machen wir noch Lust auf Formnext und das, was Solukon dort vorstellen wird. Der deutsche Hersteller für Nachbearbeitungslösungen Solukon hat gerade sein neues System SFM-AT1500-S vorgestellt, das ein schnelles und effizientes Entpulvern von Metallteilen ermöglicht. Besonders interessant an dieser Maschine ist jedoch, dass sie Teile mit einem Gewicht von über zwei Tonnen verarbeiten kann! Es handelt sich um die größte Maschine des Herstellers, die Bauteile mit den Maßen 600 x 600 x 1 500 mm oder 820 x 820 x 1 300 mm und einem Gesamtgewicht von 2 100 kg einschließlich der Bauplatte aufnehmen kann. Bisher wird die Lösung von zwei Herstellern von 3D-Druckern getestet. Sie soll erstmals auf der Formnext-Messe vom 19. bis 22. November vorgestellt werden.
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*Titelbildnachweis: ColdMetalFusion