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3D Printing Challenge 2023: Erstmalig europaweit!

Am 12. Mai 2023 von Delona Z. veröffentlicht

Die additive Fertigung hat sich in den letzten Jahren nicht nur in zahlreichen industriellen Branchen verstärkt etabliert, denn auch in Universitäten und Hochschulen wird die Technologie immer mehr zum Thema. Jedoch mangelt es in diesem Bereich an Fachkräften. Um diesen Bereich allerdings verstärkt demokratisieren zu können und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten in jedem 3D-Druck-Enthusiasten steckt, veranstaltet die Hochschule Neu-Ulm (HNU) zum vierten Mal in Folge ihre bekannte 3D Printing Challenge. Dieses Mal ist die Technische Universität München (TUM) Co-Veranstalter und die Challenge ist europaweit ausgeschrieben. Bei der Veranstaltung werden innovative Ideen rund um 3D-gedruckte Produkte oder 3D-unterstützende Serviceleistungen von einer hochkarätigen Jury, bestehend aus namenhaften Unternehmen aus führenden Wirtschaftsbereichen, bewertet – inklusive toller Preise und einer tollen Chance, die 3D Printing Challenge als Sprungbrett zu nutzen!

Könnten Sie sich und die 3D Printing Challenge vorstellen?

Prof. Dr. Oliver Kunze: Ich bin begeistert über die Möglichkeiten, die 3D-Druck unserer Gesellschaft bietet, leite das „Institute for Logistics and Risk-Management“ ILR an der HNU, und habe die 3D-Druck-Challenge zusammen mit unseren Preisstiftern vor 4 Jahren ins Leben gerufen.
Dr. Fang Li: Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Neu-Ulm. Seit 2022 bin ich für die Organisation der Challenge verantwortlich.
Kunze: Die 3D Printing Challenge findet dieses Jahr bereits zum vierten Mal statt. Sie richtet sich an alle 3D-Druck Enthusiasten – besonders an Auszubildende, Studierende und Jobeinsteiger mit Begeisterung für den 3D-Druck, sowie an potentielle Gründer im 3D-Druck-Bereich (in Abgrenzung zu anderen Wettbewerben an Gründer in einer sehr frühen Ideen-Phase, in der noch viele Details weiter ausgearbeitet werden müssen).
Dr. Fang Li: Ins große Finale kommt, wer die zwei Vorrunden erfolgreich gemeistert hat. Für die ersten Runde wird zunächst eine Idee zu einem 3D-gedruckten Produkt oder zu einem 3D-Druck-Service eingereicht, die u.a. in Bezug auf User-Nutzen, Originalität und Innovation bewertet wird. Die Gewinner aus der 1. Runde kommen in die 2. Runde, in der die Teilnehmer zeigen, wie mit der Idee Geld verdient werden kann oder Kosten eingespart werden können. Die konkreten Abläufe der Challenge stehen auf www.3d druck-challenge.de. Die in den Vorjahren eingereichten Ideen waren glücklicherweise alle sehr unterschiedlich, z.B. kleine Hilfswerkzeuge für den Alltag, Kunstobjekte, medizinische Ausbildungs-Modelle, Hilfsmittel für Menschen mit Handycap aber auch sehr spezifische technische Produkte, die in der Industrie eingesetzt werden können. Daher sind wir schon sehr gespannt auf die Ideen der diesjährigen Teilnehmer.
Prof. Dr. Oliver Kunze: Wir freuen uns besonders, dass wir die 3DPC 2023 erstmals zusammen mit der TU-München und erstmals auf europäischer Ebene veranstalten können).

3D Printing Challenge

Die Kirche wurde im SLS-Verfahren hergestellt

Welches Ziel verfolgen Sie durch den Wettbewerb und welche Vorteile haben Teilnehmende?

Prof. Dr. Oliver Kunze: Als Hochschule ist es unser Auftrag, aktuelles Wissen zu vermitteln, Innovationen zu fördern, junge Menschen auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten, und den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu unterstützen. Die Ziele der Challenge sind daher:

1. gute 3D-Druck Ideen sichtbar zu machen
2. den Gründergeist im Bereich 3D-Druck zu stärken
3. 3D-Druck begeisterte Berufsanfänger und 3D-Druck Profis aus der Industrie und Wissenschaft zu vernetzen

Die Teilnehmer haben so die Chance, Aufmerksamkeit für ihre Ideen zu erzeugen, ihre Geschäftsideen mit Business-Profis zu diskutieren und in unmittelbaren Kontakt mit Technik-Profis aus dem 3D-Druck (z.B. Wissenschaftler der TU-München und Industrieexperten u.a. von Daimler Busses, EOS u.v.m.) zu treten. Und last but not least einen der 4 Pokale (1.-3. Platz und Publikumspreis) und weitere Preise (Expertenworkshops, Sach- und Geldpreise) zu gewinnen.

Was ist bei der diesjährigen Challenge im Vergleich zu den bisherigen Editionen neu?

Dr. Fang Li: 2023 gibt es zwei Neuigkeiten. Erstens wird die Challenge nach 3 Jahren (in denen es bereits immer wieder vereinzelt Bewerber aus anderen europäischen Staaten gab) diesmal auf europäischer Ebene ausgeschrieben. Teilnehmer können sich daher auf Deutsch oder auf Englisch bewerben. Und zweitens ist seit 2023 die Technische Universität München (TUM) als Co Veranstalter der Challenge mit an Bord. Dadurch eröffnet sich den Teilnehmern eine neue Dimension der Kontaktmöglichkeiten in die Forschung und Wissenschaft. Prof. Dr. Oliver Kunze: Außerdem haben wir diesmal erstmals unsere Preisstifter den Branchen Automotive, Electronics, Logistics und Production zugeordnet um beispielhaft zu zeigen, woher unsere Preisstifter kommen und wo 3D-Druck heute bereits professionell eingesetzt wird.

Könnten Sie uns näheres zu den Gewinnern von letztem Jahr erzählen?

Dr. Fang Li: Den zweiten Platz gewann letztes Jahr das Team „Borkenkäferfalle“ von Felix Kottmann, Benjamin Streichert und Dr. Daniel Grosch. Ihre 3D-gedruckte Komponente ist ein wesentliches Teil eines autarken Systems, das die Käferpopulationen in Echtzeit durch Stichprobenzählungen überwacht. Die Daten werden zusammen mit den Umgebungsbedingungen an der jeweiligen Geoposition übertragen, sodass die Waldbesitzer entsprechende Maßnahmen gegen die Käfer rechtzeitig umsetzen können. Das Team hat auch den Publikumspreis 2022 gewonnen, über den von Livestream-Zuschauer abgestimmt wurde.

3D Printing Challenge

Den ersten Platz hat das Team von Martin Daubner, Florian Klimmer und Joel Izquierdo mit ihrer Idee zur Herstellung von metallischen Oberflächen für nichtmetallische Objekte gewonnen.. Das Team aus Waiblingen hat mehr als 40 verschiedene Werkstoffe untersucht und am Ende den Weg zu einem ressourcenschonenden Konzept gefunden um 3D-gedruckte Teile aus Plastik mit Metall zu ummanteln. Die Idee wurde bereits mit Kunden zusammen vorangetrieben.

Prof. Dr. Oliver Kunze: In den Vorjahren wurden außerdem eine kostengünstige Fußprothese für Kinder (z.B. für Minenopfer), ein Modell für die Ausbildung von Gynäkologen und Hebammen, ein Beauty-Produkt und ein digitales Kunstobjekt ausgezeichnet.

Haben Sie noch letzte Worte für unsere Leserschaft?

Prof. Dr. Oliver Kunze: 3D-Druck (bzw. Additive Manufacturing AM) ist eine „disruptive“ Technologie. Sie wird viele Bereiche der Wirtschaft nachhaltig verändern. Sie ist eine Schlüsseltechnologie für den Übergang von einer Wegwerfgesellschaft zu einer nachhaltigeren „Reparaturgesellschaft“, sie ermöglicht es, mit deutlich reduziertem Materialaufwand zu produzieren (Leichtbau) und sie ermöglicht es, in der Logistik zunehmend Daten statt Güter zu transportieren und zu lagern.
Dr. Fang Li: Wir glauben fest daran, dass unsere Welt bereits jetzt und auch weiterhin von innovativen Technologien verändert wird. 3D-Druck gehört zu diesen Technologien. Die 3D-Druck Challenge bietet Euch die Chance, Eure Ideen zu überprüfen und zu verbessern, und die Bühne, Eure Idee zu bekannt zu machen. Wenn wir Eure Interesse geweckt haben, meldet Euch einfach für die 3DPC 2023 unter www.3d-druck-challenge.de an. Wir freuen uns schon auf Eure Einreichungen.

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*Alle Bildnachweise: 3D Printing Challenge

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