Wie die 3D Pioneers Challenge auch 2023 ihre Teilnehmer wieder herausfordert
Die Fortschritte, die uns die additive Fertigung nahezu täglich liefert, sind nicht nur alleine ihr zuzuschreiben. Denn hinter jeder Technologie, Material, Software oder Anwendung stecken kreative und innovative Köpfe, die dies erst ermöglicht haben. Wie wichtig das Denken außerhalb der Box daher ist, ist wohl unbestreitbar. Und genau solche kreative und AM-begeisterte Menschen möchten Simone und Christoph Völcker mit der 2015 gegründeten 3D Pioneers Challenge (3DPC) vor den Vorhang holen, indem sie ihre Teilnehmer – unabhängig ob Student, Startup oder bereits etablierter Player in der Branche – in diesem spannenden Wettbewerb herausfordern. Wir wollten von den beiden Gründern nun allerdings mehr zur Challenge selbst, den Einreichungen und natürlich den späteren Möglichkeiten und Chancen für die Teilnehmer erfahren und haben uns daher für ein Interview zusammen gesetzt.
3DN: Können Sie sich und Ihre Verbindung zur additiven Fertigung kurz vorstellen?
Wir sind Simone und Christoph Völcker, die Gründer der 3DPC. 2015 haben wir den internationalen Wettbewerb für additive Fertigung und advanced Technologies ins Leben gerufen. Schon vor dem Studium, mittlerweile über 25 Jahre her, bei einem Vorpraktikum für Industriedesign begann die Begeisterung für den 3D-Druck, als aus einem SLA Bad ein Formteil wie in einem Science-Fiction Film herausgehoben wurde. Die Additive Fertigung ließ uns nicht mehr los und wurde zu unserem Herzblutthema. Über die Jahre arbeiteten wir in verschiedensten Projekten von Forschung über Produktdesign und Architektur, bis hin zu FashionTech, mit Hilfe additiver Fertigungen, was uns deren vielfältige Einsatzmöglichkeiten zeigte. Der Blick über den Tellerrand hinaus treibt uns schon immer an.
3DN: Was fasziniert Euch an der additiven Fertigung so sehr?
Die Potentiale dieser Technologie, die noch lange nicht ausgeschöpft sind- und auch die Bandbreite an Branchen in der sie Einzug hält. Ob es Medizin ist, Mobilität oder Architektur, genauso wie Elektronik oder Materialinnovationen in der Forschung, um nur ein paar zu nennen. Produkte und Businessmodelle können ganz neu gedacht werden. Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit spielt für uns eine Schlüsselrolle, vor allem die Chancen, die sich mittels additiver Fertigung hierfür auftun sind beeindruckend und sollten unbedingt verfolgt werden.
3DN: Die 3D Pioneers Challenge gibt es nun bereits seit einigen Jahren. Könnt ihr uns mehr dazu verraten, wie diese damals entstanden ist und was die Idee dahinter war?
Ursprünglich wollten wir zeigen was mit 3D-Druck möglich ist und eine Bühne für die jungen kreativen Pioniere bieten. 2015 kam die Kooperation mit der Rapid.Tech3D zu Stande, die seitdem als kreativer Treffpunkt für Start-Ups wie für Expert:innen und Branchen-Größen des Additive Manufacturing Austragungsort der 3DPC ist. 3D-Druck ist eine wichtige Säule wenn es um Herstellung in beispielsweise Smart Factories geht. Digitale Tools, künstliche Intelligenz wie auch Robotik sind unter anderen weitere Säulen. Um die gesamte Prozesskette abzubilden ist die Challenge mittlerweile zu einem Innovationsmonitor von Additive Manufacturing und Advanced Technologies geworden, der herausragende Pionierleistungen prämiert.
Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Kooperationspartner und unserer jährlich sehr hochklassigen Jurybesetzung mit Spezialisten. Das „What, How and Why we design and make“ steht dabei im Mittelpunkt und wie wir heute und morgen produzieren können- für ein „better tomorrow“. Uns geht es auch um die Köpfe, die hinter den Innovationen stehen. Sie kommen nahezu gleichwertig aus der Industrie, oder sind StartUps wie auch Studierende. Die Pioniere, die Grenzen überschreiten, machen die Transformation und Innovation erst möglich. Ganz nach unserem Motto: Pushing Boundaries.
3DN: Welche der 3D-Einreichungen sind euch über die Jahre besonders in Erinnerung geblieben?
Dabei gibt es viele Herzensprojekte, die sogar für Gänsehautmomente sorgten. Eines der ersten war eine studentische Einreichung: der gedruckte Kuchen, der die Nachricht „Will you marry me“ eingedruckt hatte. Aber natürlich auch das erste gedruckte Herz aus Israel, das aus Stammzellen besteht. Zukunftsmacher wie Gravity, die das Fliegen für den Personenverkehr neu denken oder der Hausdruck von WASP, der in seiner Dimension und Nachhaltigkeit vor einigen Jahren noch gar nicht denkbar gewesen wäre. Neben den zahlreichen Applikationen freut es uns sehr, dass auch neue 3D-Drucker und Herstellungsverfahren oder Materialentwicklungen eingereicht wurden wie beispielsweise druckbares Glas von Glassomer.
3DN: Welchen Mehrwert gibt die 3DPC Unternehmen, die daran teilnehmen?
Der Wettbewerb bietet den Teilnehmenden die einzigartige Möglichkeit, sich einer hochkarätigen Jury zu stellen und sich auf der 3DPC-Plattform mit weltweitem Netzwerk und Publikum zu präsentieren. Wir bringen damit disruptive, kreative Köpfe und etablierte Unternehmen zusammen. Die Chance miteinander in Kontakt zu treten wird sehr aktiv genutzt. Daraus bilden sich Kooperationen zwischen den Finalisten und unseren Partnern. Einiges wurde auch schon unter dem Dach 3DPC&Friends ins Leben gerufen. So entstand aus der Kooperation des Gewinners in Digital 2019 „Hyperganic“, zusammen mit dem Jurymitglied dem Designer Ross Lovegrove, und unserem Partner Materialise die 3DPC Trophy, die als limitiertes Designobjekt dem Hauptpreisträger seitdem verliehen wird. Last but not least haben die Einreichenden natürlich die Chance auf Preise mit einem Wert von über 185.000 Euro.
3DN: Haben Sie noch abschließende Worte an unsere Leserschaft?
APPLY NOW! Der Call for entries hat gestartet und endet am 1. März 2023. Die Jury und wir freuen uns wieder auf spannende Beiträge. Die 3DPC2023 lädt die Pioniere aller Generationen ein Ihre Konzepte, Projekte oder neuen Geschäftsmodelle zu präsentieren. In diesem Jahr lautet der Fokus: „RESILIENCE. NOW. Advanced Technologies to enable a sustainable tomorrow.“
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*Titelbildnachweis: 3D Pioneers Challenge