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Deutschlands erstes öffentlich gefördertes Mehrfamilienhaus aus dem 3D-Drucker!

Am 20. Oktober 2023 von Jana S. veröffentlicht
öffentlich

2021 wurde das erste 3D-gedruckte Wohnhaus Deutschlands in Beckum, Nordrhein-Westfalen, erbaut. Nun läuft in Lünen das Projekt des ersten öffentlich geförderten Mehrfamilienhauses in Deutschland, das durch additive Fertigung entsteht. Das Gebäude wird aus sechs Wohnungen von jeweils 61-81 Quadratmetern für zwei bis drei Personenhaushalte bestehen. An dem Projekt beteiligt sind die Landesbauministerin Ina Scharrenbach (CDU), die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Lünen, die Firma Steinhoff Architekten, die im 3D-Baudruck als Vorreiter geltende PERI 3D Construction GmbH und das Baustoffunternehmen Heidelberg Materials.

Bei der additiven Fertigung im Bausektor wird ein 3D-druckfähiger Beton auf Zementbasis gedruckt, indem das Material durch eine Düse Schichten von nur wenigen Zentimetern Höhe aufeinander aufträgt. Diese Bauweise ist besonders flexibel und verringert den Ressourcenverbrauch. Zudem bringt sie eine hohe Zeitersparnis mit sich. Der 3D-Drucker ist nämlich in der Lage, einen Quadratmeter des Gebäudes innerhalb von nur fünf Minuten zu drucken. Der 3D-Druckvorgang des Mehrfamilienhauses wird damit in weniger als 100 Stunden abgeschlossen sein. Die WBG Lünen verfolgt außerdem das Ziel, den Bau von Mietwohnungen moderner und umweltfreundlicher zu gestalten. Der beim 3D-Betondruck verwendete Druckbeton, welcher 100% recyclebar ist, führt zudem zu etwa 66% weniger CO2-Produktion. Des Weiteren wird das Mehrfamilienhaus über eine Photovoltaikanlage inklusive Stromspeicher verfügen und mit Fernwärme beheizt werden. Natürlich lässt sich mit Hilfe der additiven Fertigung noch kein gesamtes Bauobjekt bauen, sie beschleunigt den Prozess jedoch enorm im Vergleich zu herkömmlichen Baumethoden. Elemente wie etwa Leerrohre müssen von Technikern zusätzlich verlegt werden. Außerdem wird das Dachgeschoss im Gegensatz zu den restlichen Stockwerken mit einer herkömmlichen Holzbauweise geschaffen.

3D-gedrucktes Mehrfamilienhaus

3D-Betondruck von PERI (Bild: PERI)

3D-gedrucktes Mehrfamilienhaus soll bezahlbar sein

Die für das öffentlich finanzierte Mehrfamilienhaus verwendete Baumethode geht jedoch mit 10-20% höheren Kosten einher als traditionelle Bauweisen. Der Geschäftfsführer der WBG Jan Hische hat für das Pionierprojekt Kosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro berechnet. Um die Mieten trotzdessen auf einem bezahlbaren Niveau zu halten, unterstützt die öffentliche Wohnraumförderung das innovative Bauprojekt. Das Bauprojekt der Wohnungsbaugesellschaft Lünen wird durch das Förderprogramm zum innovativen Bauen und mit Hilfe der öffentlichen Wohnraumförderung von der Landesregierung subventioniert. Der Quadratmeterpreis der Miete öffentlicher Wohnungen liegt bei sechs Euro, was auch auf das 3D-gedruckte Haus in Lünen zutrifft. Es wird jedoch angestrebt, den Bau von Wohnhäusern mit Hilfe des 3D-Drucks im Zuge der Prozess- und Technologieopimierung in Zukunft erschwinglicher zu gestalten.

Am kommenden Montag, den 23. Oktober, werden einige an dem Projekt Beteiligte sich vor Ort ein Bild von dem Fortschritt des Drucks machen. Dazu zählen die Ministerin Ina Scharrenbach, der Vorstand und Geschäftsführer der WBG Lünen Jan Hische und der Architekt des Mehrfamilienhauses Lothar Steinhoff. Anwesend sein werden auch der CFO und CCO der zuständigen PERI 3D Construction GmbH Jan-Peter Graumann und der Leiter Produktmanagement des Baustoffunternehmens Heidelberg Materials Dr. Jörg Dietrich. Um über weitere spannende Bauprojekte der PERI Construction GmbH informiert zu bleiben, besuchen Sie regelmäßig unsere Webseite oder schauen Sie hier vorbei.

3D-gedrucktes Mehrfamilienhaus

Baustelle des ersten öffentlich geförderten Mehrfamilienhaus aus dem 3D-Drucker (Bild: Ruhr Nachrichten)

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*Titelbildnachweis: Pixabay

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